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Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844.

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Leonhard.
Herr Secretair? Was verschafft mir die Ehre --
Secretair.
Du wirst es gleich sehen!
Leonhard.
Du? Wir sind freilich Schulkameraden gewesen!
Secretair.
Und werden vielleicht auch Todeskameraden seyn!
(zieht Pistolen hervor) Verstehst Du damit umzugehen?
Leonhard.
Ich begreife Sie nicht!
Secretair.
(spannt eine) Siehst Du? So wird's gemacht. Dann
zielst Du auf mich, wie ich jetzt auf Dich, und drückst
ab! So!
Leonhard.
Was reden Sie?
Secretair.
Einer von uns Beiden muß sterben! Sterben!
Und das sogleich!
Leonhard.
Sterben?
Leonhard.
Herr Secretair? Was verſchafft mir die Ehre —
Secretair.
Du wirſt es gleich ſehen!
Leonhard.
Du? Wir ſind freilich Schulkameraden geweſen!
Secretair.
Und werden vielleicht auch Todeskameraden ſeyn!
(zieht Piſtolen hervor) Verſtehſt Du damit umzugehen?
Leonhard.
Ich begreife Sie nicht!
Secretair.
(ſpannt eine) Siehſt Du? So wird’s gemacht. Dann
zielſt Du auf mich, wie ich jetzt auf Dich, und drückſt
ab! So!
Leonhard.
Was reden Sie?
Secretair.
Einer von uns Beiden muß ſterben! Sterben!
Und das ſogleich!
Leonhard.
Sterben?
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[104/0172] Leonhard. Herr Secretair? Was verſchafft mir die Ehre — Secretair. Du wirſt es gleich ſehen! Leonhard. Du? Wir ſind freilich Schulkameraden geweſen! Secretair. Und werden vielleicht auch Todeskameraden ſeyn! (zieht Piſtolen hervor) Verſtehſt Du damit umzugehen? Leonhard. Ich begreife Sie nicht! Secretair. (ſpannt eine) Siehſt Du? So wird’s gemacht. Dann zielſt Du auf mich, wie ich jetzt auf Dich, und drückſt ab! So! Leonhard. Was reden Sie? Secretair. Einer von uns Beiden muß ſterben! Sterben! Und das ſogleich! Leonhard. Sterben?

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Zitationshilfe: Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebbel_magdalene_1844/172>, abgerufen am 26.11.2024.