[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.'s tröpflet scho, ne Sprützerli chunnt, druf regnets gar sölli; 's Chiimli trinkt bis gnug; druf weiht e Lüftli und trochnet's, und es seit: "Jez gangi nümmeu untere Bode, um ke Pris! Do blibi, geb, was no us mer will werde!" Esset Chindli, gsegn' es Gott, und wach- set und trüeihet! 's wartet herbi Zit ufs Chiimli; Wulken an Wulke stöhn am Himmel Tag und Nacht, und d' Sunne verbirgt si; uf de Berge schneit's, und witer nide hur- niglet's; Schocheli schoch, wie schnatteret iez, und briegget mi Chiimli! und der Boden isch zu, und 's het gar chün- digi Nahrig. "Isch denn d'Sunne gstorbe, seit es, aß sie nit cho will, ’s troͤpflet ſcho, ne Spruͤtzerli chunnt, druf regnets gar ſoͤlli; ’s Chiimli trinkt bis gnug; druf weiht e Luͤftli und trochnet’s, und es ſeit: „Jez gangi nuͤmmeu untere Bode, um ke Pris! Do blibi, geb, was no us mer will werde!“ Eſſet Chindli, gſegn’ es Gott, und wach- ſet und truͤeihet! ’s wartet herbi Zit ufs Chiimli; Wulken an Wulke ſtoͤhn am Himmel Tag und Nacht, und d’ Sunne verbirgt ſi; uf de Berge ſchneit’s, und witer nide hur- niglet’s; Schocheli ſchoch, wie ſchnatteret iez, und briegget mi Chiimli! und der Boden iſch zu, und ’s het gar chuͤn- digi Nahrig. „Iſch denn d’Sunne gſtorbe, ſeit es, aß ſie nit cho will, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0160" n="140"/> <l>’s troͤpflet ſcho, ne Spruͤtzerli chunnt, druf</l><lb/> <l>regnets gar ſoͤlli;</l><lb/> <l>’s Chiimli trinkt bis gnug; druf weiht e</l><lb/> <l>Luͤftli und trochnet’s,</l><lb/> <l>und es ſeit: „Jez gangi nuͤmmeu untere</l><lb/> <l>Bode,</l><lb/> <l>um ke Pris! Do blibi, geb, was no us</l><lb/> <l>mer will werde!“</l><lb/> <l>Eſſet Chindli, gſegn’ es Gott, und wach-</l><lb/> <l>ſet und truͤeihet!</l><lb/> <l>’s wartet herbi Zit ufs Chiimli; Wulken</l><lb/> <l>an Wulke</l><lb/> <l>ſtoͤhn am Himmel Tag und Nacht, und d’</l><lb/> <l>Sunne verbirgt ſi;</l><lb/> <l>uf de Berge ſchneit’s, und witer nide hur-</l><lb/> <l>niglet’s;</l><lb/> <l>Schocheli ſchoch, wie ſchnatteret iez, und</l><lb/> <l>briegget mi Chiimli!</l><lb/> <l>und der Boden iſch zu, und ’s het gar chuͤn-</l><lb/> <l>digi Nahrig.</l><lb/> <l>„Iſch denn d’Sunne gſtorbe, ſeit es, aß</l><lb/> <l>ſie nit cho will,</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0160]
’s troͤpflet ſcho, ne Spruͤtzerli chunnt, druf
regnets gar ſoͤlli;
’s Chiimli trinkt bis gnug; druf weiht e
Luͤftli und trochnet’s,
und es ſeit: „Jez gangi nuͤmmeu untere
Bode,
um ke Pris! Do blibi, geb, was no us
mer will werde!“
Eſſet Chindli, gſegn’ es Gott, und wach-
ſet und truͤeihet!
’s wartet herbi Zit ufs Chiimli; Wulken
an Wulke
ſtoͤhn am Himmel Tag und Nacht, und d’
Sunne verbirgt ſi;
uf de Berge ſchneit’s, und witer nide hur-
niglet’s;
Schocheli ſchoch, wie ſchnatteret iez, und
briegget mi Chiimli!
und der Boden iſch zu, und ’s het gar chuͤn-
digi Nahrig.
„Iſch denn d’Sunne gſtorbe, ſeit es, aß
ſie nit cho will,
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