[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.'s cha sy, i chönnt der Meldig ge. Was luegsch mi a, und wirsch wie Schnee, und seisch nit: "Henk di Bettelgwand di falsche graue Bart an d' Wand?" Jez bschau mi recht, und chennsch mi no? Geb Gott, i seig Gottwilche do! Her Jesis, der Friedli, mi Friedli isch do! Gottwilche, Gottwilche, wohl chenni di no! Wohl het mi bigleitet di liebligi Gstalt, uf duftige Matten im schattige Wald. Wohl het di bigleitet mi b'chümmeret Herz dur Schwerdter und Chugle mit Hofnig und Schmerz, und briegget und bettet. Gott het mer will- fahrt, und het mer mi Friedli und het mer en gspart. Wie chlopfts mer im Buese, wie bini so froh! O Muetter, chumm weidli, mi Fridli isch do! ’s cha ſy, i choͤnnt der Meldig ge. Was luegſch mi a, und wirſch wie Schnee, und ſeiſch nit: „Henk di Bettelgwand di falſche graue Bart an d’ Wand?“ Jez bſchau mi recht, und chennſch mi no? Geb Gott, i ſeig Gottwilche do! Her Jeſis, der Friedli, mi Friedli iſch do! Gottwilche, Gottwilche, wohl chenni di no! Wohl het mi bigleitet di liebligi Gſtalt, uf duftige Matten im ſchattige Wald. Wohl het di bigleitet mi b’chuͤmmeret Herz dur Schwerdter und Chugle mit Hofnig und Schmerz, und briegget und bettet. Gott het mer will- fahrt, und het mer mi Friedli und het mer en gſpart. Wie chlopfts mer im Bueſe, wie bini ſo froh! O Muetter, chumm weidli, mi Fridli iſch do! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0173" n="151"/> <l>’s cha ſy, i choͤnnt der Meldig ge.</l><lb/> <l>Was luegſch mi a, und wirſch wie Schnee,</l><lb/> <l>und ſeiſch nit: „Henk di Bettelgwand</l><lb/> <l>di falſche graue Bart an d’ Wand?“</l><lb/> <l>Jez bſchau mi recht, und chennſch mi no?</l><lb/> <l>Geb Gott, i ſeig Gottwilche do!</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Her Jeſis, der Friedli, mi Friedli iſch do!</l><lb/> <l>Gottwilche, Gottwilche, wohl chenni di no!</l><lb/> <l>Wohl het mi bigleitet di liebligi Gſtalt,</l><lb/> <l>uf duftige Matten im ſchattige Wald.</l><lb/> <l>Wohl het di bigleitet mi b’chuͤmmeret Herz</l><lb/> <l>dur Schwerdter und Chugle mit Hofnig</l><lb/> <l>und Schmerz,</l><lb/> <l>und briegget und bettet. Gott het mer will-</l><lb/> <l>fahrt,</l><lb/> <l>und het mer mi Friedli und het mer en gſpart.</l><lb/> <l>Wie chlopfts mer im Bueſe, wie bini ſo froh!</l><lb/> <l>O Muetter, chumm weidli, mi Fridli iſch do!</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [151/0173]
’s cha ſy, i choͤnnt der Meldig ge.
Was luegſch mi a, und wirſch wie Schnee,
und ſeiſch nit: „Henk di Bettelgwand
di falſche graue Bart an d’ Wand?“
Jez bſchau mi recht, und chennſch mi no?
Geb Gott, i ſeig Gottwilche do!
Her Jeſis, der Friedli, mi Friedli iſch do!
Gottwilche, Gottwilche, wohl chenni di no!
Wohl het mi bigleitet di liebligi Gſtalt,
uf duftige Matten im ſchattige Wald.
Wohl het di bigleitet mi b’chuͤmmeret Herz
dur Schwerdter und Chugle mit Hofnig
und Schmerz,
und briegget und bettet. Gott het mer will-
fahrt,
und het mer mi Friedli und het mer en gſpart.
Wie chlopfts mer im Bueſe, wie bini ſo froh!
O Muetter, chumm weidli, mi Fridli iſch do!
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