Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
Sust möchts, Gottlob, so ziemli go,
und 's Feld-Picket isch nümme do;
wo Lager gsi sin Zelt an Zelt,
goht iez der Pflug im Ackerfeld.
Und der, wo d' Storche heißet cho,
und d' Rabe nährt, isch au no do;
er schafft den Arme Brod ins Hus,
und heilt die alte Presten us.
Und wo me luegt, und luege cha,
se lächlet ein der Frieden a,
wie Morgeliecht, wenn d' Nacht vergoht,
und d' Sunne hinter de Tanne stoht.
Gang lueg e wenig d' Gegnig a!
J glaub, de wirsch e Gfalle ha.
Mi Matten isch der wol bikannt,
am Brunnen abe linker Hand.

Suſt moͤchts, Gottlob, ſo ziemli go,
und ’s Feld-Picket iſch nuͤmme do;
wo Lager gſi ſin Zelt an Zelt,
goht iez der Pflug im Ackerfeld.
Und der, wo d’ Storche heißet cho,
und d’ Rabe naͤhrt, iſch au no do;
er ſchafft den Arme Brod ins Hus,
und heilt die alte Preſten us.
Und wo me luegt, und luege cha,
ſe laͤchlet ein der Frieden a,
wie Morgeliecht, wenn d’ Nacht vergoht,
und d’ Sunne hinter de Tanne ſtoht.
Gang lueg e wenig d’ Gegnig a!
J glaub, de wirſch e Gfalle ha.
Mi Matten iſch der wol bikannt,
am Brunnen abe linker Hand.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0178" n="156"/>
            <lg n="16">
              <l>Su&#x017F;t mo&#x0364;chts, Gottlob, &#x017F;o ziemli go,</l><lb/>
              <l>und &#x2019;s Feld-Picket i&#x017F;ch nu&#x0364;mme do;</l><lb/>
              <l>wo Lager g&#x017F;i &#x017F;in Zelt an Zelt,</l><lb/>
              <l>goht iez der Pflug im Ackerfeld.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="17">
              <l>Und der, wo d&#x2019; Storche heißet cho,</l><lb/>
              <l>und d&#x2019; Rabe na&#x0364;hrt, i&#x017F;ch au no do;</l><lb/>
              <l>er &#x017F;chafft den Arme Brod ins Hus,</l><lb/>
              <l>und heilt die alte Pre&#x017F;ten us.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="18">
              <l>Und wo me luegt, und luege cha,</l><lb/>
              <l>&#x017F;e la&#x0364;chlet ein der Frieden a,</l><lb/>
              <l>wie Morgeliecht, wenn d&#x2019; Nacht vergoht,</l><lb/>
              <l>und d&#x2019; Sunne hinter de Tanne &#x017F;toht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="19">
              <l>Gang lueg e wenig d&#x2019; Gegnig a!</l><lb/>
              <l>J glaub, de wir&#x017F;ch e Gfalle ha.</l><lb/>
              <l>Mi Matten i&#x017F;ch der wol bikannt,</l><lb/>
              <l>am Brunnen abe linker Hand.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0178] Suſt moͤchts, Gottlob, ſo ziemli go, und ’s Feld-Picket iſch nuͤmme do; wo Lager gſi ſin Zelt an Zelt, goht iez der Pflug im Ackerfeld. Und der, wo d’ Storche heißet cho, und d’ Rabe naͤhrt, iſch au no do; er ſchafft den Arme Brod ins Hus, und heilt die alte Preſten us. Und wo me luegt, und luege cha, ſe laͤchlet ein der Frieden a, wie Morgeliecht, wenn d’ Nacht vergoht, und d’ Sunne hinter de Tanne ſtoht. Gang lueg e wenig d’ Gegnig a! J glaub, de wirſch e Gfalle ha. Mi Matten iſch der wol bikannt, am Brunnen abe linker Hand.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/178
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/178>, abgerufen am 18.05.2024.