[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Nei, wart e wenig, 's chunnt e guti Lehr! Vergiß mers nit, schribs lieber in e Buch! Zum Erste sagi: Das walt Gott der Her, isch alliwil no besser, aß e Fluch. Der Fluch jagt d'Engel mittem Heil dervo; e christli Gmüeth und 's Bette zieht sie a; und wemme meint, me seh ne Marcher cho, 's isch numme so d'Laterne vorne dra. Zum Anderen, und wenn en Ehre-Ma ne Gschäft für ihn ellei z'verrichte het, se loß en mache! Was gohts di denn a? und los nit, wemme mittem Nochber redt! Und goht me der us Weg, se lauf nit no! Gang diner Wege furt in Gottis Gleit! 's isch Uhverstand, me merkts enanderno, und 's git en Unehr; sag i heig ders gseit! 3 *
Nei, wart e wenig, ’s chunnt e guti Lehr! Vergiß mers nit, ſchribs lieber in e Buch! Zum Erſte ſagi: Das walt Gott der Her, iſch alliwil no beſſer, aß e Fluch. Der Fluch jagt d’Engel mittem Heil dervo; e chriſtli Gmuͤeth und ’s Bette zieht ſie a; und wemme meint, me ſeh ne Marcher cho, ’s iſch numme ſo d’Laterne vorne dra. Zum Anderen, und wenn en Ehre-Ma ne Gſchaͤft fuͤr ihn ellei z’verrichte het, ſe loß en mache! Was gohts di denn a? und los nit, wemme mittem Nochber redt! Und goht me der us Weg, ſe lauf nit no! Gang diner Wege furt in Gottis Gleit! ’s iſch Uhverſtand, me merkts enanderno, und ’s git en Unehr; ſag i heig ders gſeit! 3 *
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Nei, wart e wenig, ’s chunnt e guti Lehr!
Vergiß mers nit, ſchribs lieber in e Buch!
Zum Erſte ſagi: Das walt Gott der Her,
iſch alliwil no beſſer, aß e Fluch.
Der Fluch jagt d’Engel mittem Heil dervo;
e chriſtli Gmuͤeth und ’s Bette zieht ſie a;
und wemme meint, me ſeh ne Marcher cho,
’s iſch numme ſo d’Laterne vorne dra.
Zum Anderen, und wenn en Ehre-Ma
ne Gſchaͤft fuͤr ihn ellei z’verrichte het,
ſe loß en mache! Was gohts di denn a?
und los nit, wemme mittem Nochber redt!
Und goht me der us Weg, ſe lauf nit no!
Gang diner Wege furt in Gottis Gleit!
’s iſch Uhverſtand, me merkts enanderno,
und ’s git en Unehr; ſag i heig ders gſeit!
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