[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Aber der Buzli leert si Brenntewi-Gläsli und schmazget: "Michel, chumm iez furt, der Wirth würd wellen ins Bett goh! "'s chömme hüt viel Gäst, sie hen e lusti- ge Fyrtig. "Isch nit Ludwigstag, der fünfezwen- zigst Augusti? "Dreih am Ring, so lang de witt, de bringsch en nit abe!" O, wie het der Michel g'lost -- e lusti- ge Fyrtig; O wie het er d'Füeß am Tischbei unte ver- chlammert! 's hilft nit lang, und thut nit gut. Mit ängstlichem Bebe stoht er uf, und seit ke Wort, und goht mittem Buzli, vornen a der Grün, und an de Ferse der Michel, wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige Schlachtbank. Aber der Buzli leert ſi Brenntewi-Glaͤsli und ſchmazget: „Michel, chumm iez furt, der Wirth wuͤrd wellen ins Bett goh! „’s choͤmme huͤt viel Gaͤſt, ſie hen e luſti- ge Fyrtig. „Iſch nit Ludwigstag, der fuͤnfezwen- zigſt Auguſti? „Dreih am Ring, ſo lang de witt, de bringſch en nit abe!“ O, wie het der Michel g’lost — e luſti- ge Fyrtig; O wie het er d’Fuͤeß am Tiſchbei unte ver- chlammert! ’s hilft nit lang, und thut nit gut. Mit aͤngſtlichem Bebe ſtoht er uf, und ſeit ke Wort, und goht mittem Buzli, vornen a der Gruͤn, und an de Ferſe der Michel, wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige Schlachtbank. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0084" n="66"/> <l>Aber der Buzli leert ſi Brenntewi-Glaͤsli</l><lb/> <l>und ſchmazget:</l><lb/> <l>„Michel, chumm iez furt, der Wirth wuͤrd</l><lb/> <l>wellen ins Bett goh!</l><lb/> <l>„’s choͤmme huͤt viel Gaͤſt, ſie hen e luſti-</l><lb/> <l>ge Fyrtig.</l><lb/> <l>„Iſch nit <hi rendition="#g">Ludwigstag</hi>, der fuͤnfezwen-</l><lb/> <l>zigſt Auguſti?</l><lb/> <l>„Dreih am Ring, ſo lang de witt, de</l><lb/> <l>bringſch en nit abe!“</l><lb/> <l>O, wie het der Michel g’lost — e <hi rendition="#g">luſti-</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#g">ge Fyrtig</hi>;</l><lb/> <l>O wie het er d’Fuͤeß am Tiſchbei unte ver-</l><lb/> <l>chlammert!</l><lb/> <l>’s hilft nit lang, und thut nit gut. Mit</l><lb/> <l>aͤngſtlichem Bebe</l><lb/> <l>ſtoht er uf, und ſeit ke Wort, und goht</l><lb/> <l>mittem Buzli,</l><lb/> <l>vornen a der Gruͤn, und an de Ferſe der</l><lb/> <l>Michel,</l><lb/> <l>wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige</l><lb/> <l>Schlachtbank.</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0084]
Aber der Buzli leert ſi Brenntewi-Glaͤsli
und ſchmazget:
„Michel, chumm iez furt, der Wirth wuͤrd
wellen ins Bett goh!
„’s choͤmme huͤt viel Gaͤſt, ſie hen e luſti-
ge Fyrtig.
„Iſch nit Ludwigstag, der fuͤnfezwen-
zigſt Auguſti?
„Dreih am Ring, ſo lang de witt, de
bringſch en nit abe!“
O, wie het der Michel g’lost — e luſti-
ge Fyrtig;
O wie het er d’Fuͤeß am Tiſchbei unte ver-
chlammert!
’s hilft nit lang, und thut nit gut. Mit
aͤngſtlichem Bebe
ſtoht er uf, und ſeit ke Wort, und goht
mittem Buzli,
vornen a der Gruͤn, und an de Ferſe der
Michel,
wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige
Schlachtbank.
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