Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.

Bild:
<< vorherige Seite
Bleibet viel lieber einfältige Schaafe/
Jaget die Weißheit der Erden von Euch/
Das ihr entgehet der Göttlichen Strafe/
Nimmermehr sehet der Hellischen Reich.
Sihe nun selber/ o edele Seele!
Sihe/ was Eitelkeit krieget für Lohn/
Eine mit Schwefel stetsbrennende Höle!
Trauriger schmerzen und schmerzlichen
Hohn.
Eitelkeit! eitelkeit! sinke zu grunde/
Massen du giebest mir schädlichen Rath/
Weil ich nicht bleibe noch tage/ noch stunde
Sicher für sterben. Ich möchte zu spat
Deine verdammete Liebe bereuen/
Habe dir eine glükselige Nacht!
Wisse/ das ewig ich werde mich scheuen
Dafür/ was Himmel verspielend mich
macht.
Wende dich/ Seele! bedenke das Ende/
Solches wird warlich der eitelen Welt
Eitele Bilder verleiden behende/
Wollust/ und Gaben/ und Ehren und Geld.
Suche/ was droben bei JEsu zu finden/
Bleibe zum Himmel/ zum Himmel gewandt/
Fliehe der Erden hochschädliche Sünden/
Liebe des Himmels liebwürdiges Pfand/
Lie-
E v
Bleibet viel lieber einfältige Schaafe/
Jaget die Weißheit der Erden von Euch/
Das ihr entgehet der Göttlichen Strafe/
Nimmermehr ſehet der Helliſchen Reich.
Sihe nun ſelber/ o edele Seele!
Sihe/ was Eitelkeit krieget für Lohn/
Eine mit Schwefel ſtetsbrennende Höle!
Trauriger ſchmerzen und ſchmerzlichen
Hohn.
Eitelkeit! eitelkeit! ſinke zu grunde/
Maſſen du giebeſt mir ſchädlichen Rath/
Weil ich nicht bleibe noch tage/ noch ſtunde
Sicher für ſterben. Ich möchte zu ſpat
Deine verdammete Liebe bereuen/
Habe dir eine glükſelige Nacht!
Wiſſe/ das ewig ich werde mich ſcheuen
Dafür/ was Himmel verſpielend mich
macht.
Wende dich/ Seele! bedenke das Ende/
Solches wird warlich der eitelen Welt
Eitele Bilder verleiden behende/
Wolluſt/ und Gaben/ uñ Ehren uñ Geld.
Suche/ was droben bei JEſu zu finden/
Bleibe zum Him̃el/ zum Him̃el gewandt/
Fliehe der Erden hochſchädliche Sünden/
Liebe des Himmels liebwürdiges Pfand/
Lie-
E v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0091"/>
              <l>Bleibet viel lieber einfältige Schaafe/</l><lb/>
              <l>Jaget die Weißheit der Erden von Euch/</l><lb/>
              <l>Das ihr entgehet der Göttlichen Strafe/</l><lb/>
              <l>Nimmermehr &#x017F;ehet der Helli&#x017F;chen Reich.</l><lb/>
              <l>Sihe nun &#x017F;elber/ o edele Seele!</l><lb/>
              <l>Sihe/ was Eitelkeit krieget für Lohn/</l><lb/>
              <l>Eine mit Schwefel &#x017F;tetsbrennende Höle!</l><lb/>
              <l>Trauriger &#x017F;chmerzen und &#x017F;chmerzlichen</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#c">Hohn.</hi> </l><lb/>
              <l>Eitelkeit! eitelkeit<hi rendition="#i">!</hi> &#x017F;inke zu grunde/</l><lb/>
              <l>Ma&#x017F;&#x017F;en du giebe&#x017F;t mir &#x017F;chädlichen Rath/</l><lb/>
              <l>Weil ich nicht bleibe noch tage/ noch &#x017F;tunde</l><lb/>
              <l>Sicher für &#x017F;terben. Ich möchte zu &#x017F;pat</l><lb/>
              <l>Deine verdammete Liebe bereuen/</l><lb/>
              <l>Habe dir eine glük&#x017F;elige Nacht<hi rendition="#i">!</hi></l><lb/>
              <l>Wi&#x017F;&#x017F;e/ das ewig ich werde mich &#x017F;cheuen</l><lb/>
              <l>Dafür/ was Himmel ver&#x017F;pielend mich</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#c">macht.</hi> </l><lb/>
              <l>Wende dich/ Seele! bedenke das Ende/</l><lb/>
              <l>Solches wird warlich der eitelen Welt</l><lb/>
              <l>Eitele Bilder verleiden behende/</l><lb/>
              <l>Wollu&#x017F;t/ und Gaben/ un&#x0303; Ehren un&#x0303; Geld.</l><lb/>
              <l>Suche/ was droben bei JE&#x017F;u zu finden/</l><lb/>
              <l>Bleibe zum Him&#x0303;el/ zum Him&#x0303;el gewandt/</l><lb/>
              <l>Fliehe der Erden hoch&#x017F;chädliche Sünden/</l><lb/>
              <l>Liebe des Himmels liebwürdiges Pfand/</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">E v</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Lie-</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0091] Bleibet viel lieber einfältige Schaafe/ Jaget die Weißheit der Erden von Euch/ Das ihr entgehet der Göttlichen Strafe/ Nimmermehr ſehet der Helliſchen Reich. Sihe nun ſelber/ o edele Seele! Sihe/ was Eitelkeit krieget für Lohn/ Eine mit Schwefel ſtetsbrennende Höle! Trauriger ſchmerzen und ſchmerzlichen Hohn. Eitelkeit! eitelkeit! ſinke zu grunde/ Maſſen du giebeſt mir ſchädlichen Rath/ Weil ich nicht bleibe noch tage/ noch ſtunde Sicher für ſterben. Ich möchte zu ſpat Deine verdammete Liebe bereuen/ Habe dir eine glükſelige Nacht! Wiſſe/ das ewig ich werde mich ſcheuen Dafür/ was Himmel verſpielend mich macht. Wende dich/ Seele! bedenke das Ende/ Solches wird warlich der eitelen Welt Eitele Bilder verleiden behende/ Wolluſt/ und Gaben/ uñ Ehren uñ Geld. Suche/ was droben bei JEſu zu finden/ Bleibe zum Him̃el/ zum Him̃el gewandt/ Fliehe der Erden hochſchädliche Sünden/ Liebe des Himmels liebwürdiges Pfand/ Lie- E v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/91
Zitationshilfe: Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/91>, abgerufen am 17.07.2024.