Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heckert, Adolph (Hrsg.): Handbuch der Schulgesetzgebung Preußens. Berlin, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite
Unvermögen eines Studirenden genöthigt sind, ihm die Honorare für
die Collegia so lange zu stunden, bis er durch Beförderung zu
einem öffentlichen Amte, oder durch sonstige Verbesserung seiner
Vermögensumstände in den Stand gekommen, dieselben zu be-
zahlen, verbleibt ihnen bis dahin ihr Anspruch an solchen unge-
kränkt. Sie müssen aber dafür besorgt sein, daß beim Abgange
des Studirenden der Betrag der Schuld, gleich andern, von dem
academischen Gerichte registrirt, und zugleich in dem academischen
Zeugnisse notirt wird.
2) Repetenten, welche die von Andern gehaltenen Vorlesungen
in dem Zeitraume, in welchem sie gehört worden, mit dem Stu-
direnden wiederholen, haben, in Ansehung des Honorars, mit den
academischen Lehrern gleiche Rechte, wegen anderer Privatstunden
aber sind sie den Sprach- und Exercitienmeistern gleich zu achten.
1. Rescr. v. 4. August 1810. (Mathis B. 9. S. 247. 1. Abschn.) und
v. 15. Octbr. 1821. (v. K. J. B. 18. S. 278.), betr. die Sicher-
stellung der academischen Lehrer wegen der gestundeten Honorare.
2. Rescr. v. 21. Septbr. 1827. (v. K. J. B. 30. S. 134.), v. 17. Dcbr.
1829. (v. K. J. B. 34. S. 467.), v. 16. Juni 1831. (v. K. J. B. 37.
S. 377.), v. 20. Januar 1837. (v. K. J. B. 49. S. 219.), v. 31. Jan.
16. März. u. 4. August 1837. (v. K. Ann. B. 21. S. 88. 679. 673.),
dens. Gegenstand betreffend.
3. Cab.-O. v. 5. Febr. 1844. (G.-S. S. 69.) u. v. 26. Septbr. 1845.
(G.-S. S. 681.), betr. die Einziehung und Einklagung gestundeter
Honorare.
4. Rescr. v. 20. Octbr. 1841. (Just.-M.-Bl. S. 334), betr. die Aus-
legung des Anhangs §. 141.
3) Der bisher gestattete Credit von fünf und zwanzig Thalern
bei Kaufleuten, welche Materialien zur Kleidung liefern, wird
wegen des Mißbrauchs, daß diese Materialien häufig verkauft
oder versetzt werden, ganz aufgehoben; dagegen bleibt den Schnei-
dern in dem Betracht, daß ein angemessenes, fertig gemachtes
Kleid weniger Gelegenheit zum Mißbrauche giebt, bis auf fünf
und zwanzig Thaler inclusive der Materialien zu creditiren nachge-
lassen. Buchhändler, Schuhmacher, Aufwärter und Aufwärterinnen
können nur auf zehn Thaler, Buchbinder nur auf drei Thaler
Credit geben, und zwar nicht über ein Vierteljahr.
Rescr. v. 17. Mai 1803. (N. C. C. T. XI. S. 1845. Nr. 35. de
1805.) wonach, Hutmacher und Beutler Studirenden einen Credit von
4 Thlrn. geben können.
4) Kostgeld, Waschgeld, Friseur- und Barbierlohn, Stuben-
Unvermögen eines Studirenden genöthigt ſind, ihm die Honorare für
die Collegia ſo lange zu ſtunden, bis er durch Beförderung zu
einem öffentlichen Amte, oder durch ſonſtige Verbeſſerung ſeiner
Vermögensumſtände in den Stand gekommen, dieſelben zu be-
zahlen, verbleibt ihnen bis dahin ihr Anſpruch an ſolchen unge-
kränkt. Sie müſſen aber dafür beſorgt ſein, daß beim Abgange
des Studirenden der Betrag der Schuld, gleich andern, von dem
academiſchen Gerichte regiſtrirt, und zugleich in dem academiſchen
Zeugniſſe notirt wird.
2) Repetenten, welche die von Andern gehaltenen Vorleſungen
in dem Zeitraume, in welchem ſie gehört worden, mit dem Stu-
direnden wiederholen, haben, in Anſehung des Honorars, mit den
academiſchen Lehrern gleiche Rechte, wegen anderer Privatſtunden
aber ſind ſie den Sprach- und Exercitienmeiſtern gleich zu achten.
1. Reſcr. v. 4. Auguſt 1810. (Mathis B. 9. S. 247. 1. Abſchn.) und
v. 15. Octbr. 1821. (v. K. J. B. 18. S. 278.), betr. die Sicher-
ſtellung der academiſchen Lehrer wegen der geſtundeten Honorare.
2. Reſcr. v. 21. Septbr. 1827. (v. K. J. B. 30. S. 134.), v. 17. Dcbr.
1829. (v. K. J. B. 34. S. 467.), v. 16. Juni 1831. (v. K. J. B. 37.
S. 377.), v. 20. Januar 1837. (v. K. J. B. 49. S. 219.), v. 31. Jan.
16. März. u. 4. Auguſt 1837. (v. K. Ann. B. 21. S. 88. 679. 673.),
denſ. Gegenſtand betreffend.
3. Cab.-O. v. 5. Febr. 1844. (G.-S. S. 69.) u. v. 26. Septbr. 1845.
(G.-S. S. 681.), betr. die Einziehung und Einklagung geſtundeter
Honorare.
4. Reſcr. v. 20. Octbr. 1841. (Juſt.-M.-Bl. S. 334), betr. die Aus-
legung des Anhangs §. 141.
3) Der bisher geſtattete Credit von fünf und zwanzig Thalern
bei Kaufleuten, welche Materialien zur Kleidung liefern, wird
wegen des Mißbrauchs, daß dieſe Materialien häufig verkauft
oder verſetzt werden, ganz aufgehoben; dagegen bleibt den Schnei-
dern in dem Betracht, daß ein angemeſſenes, fertig gemachtes
Kleid weniger Gelegenheit zum Mißbrauche giebt, bis auf fünf
und zwanzig Thaler incluſive der Materialien zu creditiren nachge-
laſſen. Buchhändler, Schuhmacher, Aufwärter und Aufwärterinnen
können nur auf zehn Thaler, Buchbinder nur auf drei Thaler
Credit geben, und zwar nicht über ein Vierteljahr.
Reſcr. v. 17. Mai 1803. (N. C. C. T. XI. S. 1845. Nr. 35. de
1805.) wonach, Hutmacher und Beutler Studirenden einen Credit von
4 Thlrn. geben können.
4) Koſtgeld, Waſchgeld, Friſeur- und Barbierlohn, Stuben-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item>
                <pb facs="#f0080" n="66"/> <hi rendition="#et">Unvermögen eines Studirenden genöthigt &#x017F;ind, ihm die Honorare für<lb/>
die Collegia &#x017F;o lange zu &#x017F;tunden, bis er durch Beförderung zu<lb/>
einem öffentlichen Amte, oder durch &#x017F;on&#x017F;tige Verbe&#x017F;&#x017F;erung &#x017F;einer<lb/>
Vermögensum&#x017F;tände in den Stand gekommen, die&#x017F;elben zu be-<lb/>
zahlen, verbleibt ihnen bis dahin ihr An&#x017F;pruch an &#x017F;olchen unge-<lb/>
kränkt. Sie mü&#x017F;&#x017F;en aber dafür be&#x017F;orgt &#x017F;ein, daß beim Abgange<lb/>
des Studirenden der Betrag der Schuld, gleich andern, von dem<lb/>
academi&#x017F;chen Gerichte regi&#x017F;trirt, und zugleich in dem academi&#x017F;chen<lb/>
Zeugni&#x017F;&#x017F;e notirt wird.<lb/>
2) Repetenten, welche die von Andern gehaltenen Vorle&#x017F;ungen<lb/>
in dem Zeitraume, in welchem &#x017F;ie gehört worden, mit dem Stu-<lb/>
direnden wiederholen, haben, in An&#x017F;ehung des Honorars, mit den<lb/>
academi&#x017F;chen Lehrern gleiche Rechte, wegen anderer Privat&#x017F;tunden<lb/>
aber &#x017F;ind &#x017F;ie den Sprach- und Exercitienmei&#x017F;tern gleich zu achten.</hi> </item><lb/>
              <item>1. <hi rendition="#g">Re&#x017F;cr</hi>. v. 4. Augu&#x017F;t 1810. (Mathis B. 9. S. 247. 1. Ab&#x017F;chn.) und<lb/>
v. 15. Octbr. 1821. (v. K. J. B. 18. S. 278.), betr. die Sicher-<lb/>
&#x017F;tellung der academi&#x017F;chen Lehrer wegen der ge&#x017F;tundeten Honorare.</item><lb/>
              <item>2. <hi rendition="#g">Re&#x017F;cr</hi>. v. 21. Septbr. 1827. (v. K. J. B. 30. S. 134.), v. 17. Dcbr.<lb/>
1829. (v. K. J. B. 34. S. 467.), v. 16. Juni 1831. (v. K. J. B. 37.<lb/>
S. 377.), v. 20. Januar 1837. (v. K. J. B. 49. S. 219.), v. 31. Jan.<lb/>
16. März. u. 4. Augu&#x017F;t 1837. (v. K. Ann. B. 21. S. 88. 679. 673.),<lb/>
den&#x017F;. Gegen&#x017F;tand betreffend.</item><lb/>
              <item>3. <hi rendition="#g">Cab</hi>.-O. v. 5. Febr. 1844. (G.-S. S. 69.) u. v. 26. Septbr. 1845.<lb/>
(G.-S. S. 681.), betr. die Einziehung und Einklagung ge&#x017F;tundeter<lb/>
Honorare.</item><lb/>
              <item>4. <hi rendition="#g">Re&#x017F;cr</hi>. v. 20. Octbr. 1841. (Ju&#x017F;t.-M.-Bl. S. 334), betr. die Aus-<lb/>
legung des Anhangs §. 141.<lb/><hi rendition="#et">3) Der bisher ge&#x017F;tattete Credit von fünf und zwanzig Thalern<lb/>
bei Kaufleuten, welche Materialien zur Kleidung liefern, wird<lb/>
wegen des Mißbrauchs, daß die&#x017F;e Materialien häufig verkauft<lb/>
oder ver&#x017F;etzt werden, ganz aufgehoben; dagegen bleibt den Schnei-<lb/>
dern in dem Betracht, daß ein angeme&#x017F;&#x017F;enes, fertig gemachtes<lb/>
Kleid weniger Gelegenheit zum Mißbrauche giebt, bis auf fünf<lb/>
und zwanzig Thaler inclu&#x017F;ive der Materialien zu creditiren nachge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. Buchhändler, Schuhmacher, Aufwärter und Aufwärterinnen<lb/>
können nur auf zehn Thaler, Buchbinder nur auf drei Thaler<lb/>
Credit geben, und zwar nicht über ein Vierteljahr.<lb/><hi rendition="#g">Re&#x017F;cr</hi>. v. 17. Mai 1803. (<hi rendition="#aq">N. C. C. T. XI.</hi> S. 1845. Nr. 35. <hi rendition="#aq">de</hi><lb/>
1805.) wonach, Hutmacher und Beutler Studirenden einen Credit von<lb/>
4 Thlrn. geben können.<lb/>
4) Ko&#x017F;tgeld, Wa&#x017F;chgeld, Fri&#x017F;eur- und Barbierlohn, Stuben-<lb/></hi></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0080] Unvermögen eines Studirenden genöthigt ſind, ihm die Honorare für die Collegia ſo lange zu ſtunden, bis er durch Beförderung zu einem öffentlichen Amte, oder durch ſonſtige Verbeſſerung ſeiner Vermögensumſtände in den Stand gekommen, dieſelben zu be- zahlen, verbleibt ihnen bis dahin ihr Anſpruch an ſolchen unge- kränkt. Sie müſſen aber dafür beſorgt ſein, daß beim Abgange des Studirenden der Betrag der Schuld, gleich andern, von dem academiſchen Gerichte regiſtrirt, und zugleich in dem academiſchen Zeugniſſe notirt wird. 2) Repetenten, welche die von Andern gehaltenen Vorleſungen in dem Zeitraume, in welchem ſie gehört worden, mit dem Stu- direnden wiederholen, haben, in Anſehung des Honorars, mit den academiſchen Lehrern gleiche Rechte, wegen anderer Privatſtunden aber ſind ſie den Sprach- und Exercitienmeiſtern gleich zu achten. 1. Reſcr. v. 4. Auguſt 1810. (Mathis B. 9. S. 247. 1. Abſchn.) und v. 15. Octbr. 1821. (v. K. J. B. 18. S. 278.), betr. die Sicher- ſtellung der academiſchen Lehrer wegen der geſtundeten Honorare. 2. Reſcr. v. 21. Septbr. 1827. (v. K. J. B. 30. S. 134.), v. 17. Dcbr. 1829. (v. K. J. B. 34. S. 467.), v. 16. Juni 1831. (v. K. J. B. 37. S. 377.), v. 20. Januar 1837. (v. K. J. B. 49. S. 219.), v. 31. Jan. 16. März. u. 4. Auguſt 1837. (v. K. Ann. B. 21. S. 88. 679. 673.), denſ. Gegenſtand betreffend. 3. Cab.-O. v. 5. Febr. 1844. (G.-S. S. 69.) u. v. 26. Septbr. 1845. (G.-S. S. 681.), betr. die Einziehung und Einklagung geſtundeter Honorare. 4. Reſcr. v. 20. Octbr. 1841. (Juſt.-M.-Bl. S. 334), betr. die Aus- legung des Anhangs §. 141. 3) Der bisher geſtattete Credit von fünf und zwanzig Thalern bei Kaufleuten, welche Materialien zur Kleidung liefern, wird wegen des Mißbrauchs, daß dieſe Materialien häufig verkauft oder verſetzt werden, ganz aufgehoben; dagegen bleibt den Schnei- dern in dem Betracht, daß ein angemeſſenes, fertig gemachtes Kleid weniger Gelegenheit zum Mißbrauche giebt, bis auf fünf und zwanzig Thaler incluſive der Materialien zu creditiren nachge- laſſen. Buchhändler, Schuhmacher, Aufwärter und Aufwärterinnen können nur auf zehn Thaler, Buchbinder nur auf drei Thaler Credit geben, und zwar nicht über ein Vierteljahr. Reſcr. v. 17. Mai 1803. (N. C. C. T. XI. S. 1845. Nr. 35. de 1805.) wonach, Hutmacher und Beutler Studirenden einen Credit von 4 Thlrn. geben können. 4) Koſtgeld, Waſchgeld, Friſeur- und Barbierlohn, Stuben-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heckert_schulgesetzgebung_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heckert_schulgesetzgebung_1847/80
Zitationshilfe: Heckert, Adolph (Hrsg.): Handbuch der Schulgesetzgebung Preußens. Berlin, 1847, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heckert_schulgesetzgebung_1847/80>, abgerufen am 21.11.2024.