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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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C. 1. Entst. d. Rep. d. verein. Niederl. -- 1609.
enthalt in den Niederlanden verlängerte, erhielt
wahrscheinlich hier die Ruhe; allein der Friede
zu Chateau Cambresis, der ihn endigte, war
auch der Vorbote des Sturms.

Bruch des Waffenstillstandes von Vaucelles (s.
oben S. 69.) auf Anstiften des Pabstes Paul IV., und
Erneuerung des Kriegs, (der durch die Hereinziehung
Englands durch Philipp II. einen noch größern Umfang
erhielt;) aber sowohl in Italien als an den Grenzen der
Niederlande meist unglücklich von Frankreich geführt. Nie-
derlage der Franzosen bey St. Quentin 10. Aug. 1557;
und Verlust dieser Festung. Dagegen Eroberung von Ca-
lais
durch den Herzog von Guise 8. Jan. 1558. Neue
Niederlage bey Grevelingen 13. Jul. 1558. Friede zu
Chateau Cambresis 3. April 1559. Wechselseitige
Herausgabe der eroberten Plätze; (nur blieb Frankreich
vors erste Calais.) Restitution des H. Em. Philibert von
Savoyen (Philipp's siegreichen Feldherrn); Doppelheyrath
des Französischen und des Spanischen und Savoyischen Hau-
ses; und geheime Verabredung und Entwürfe
zur Ausrottung der Ketzerey
, durch den Einfluß
der Guises in Frankreich und Granvella's in Spanien --
(einzelne Machthabende sind gewöhnlich die Urheber der
großen Stürme) -- befördert.

6. Laute Klagen der Niederländer noch vor
Philipp's Abreise nach Spanien, theils über die
Spanischen Besatzungen, theils über die
Strafedicte (Placate) gegen die Ketzer.
Aber weder die Aeußerungen Philipp's, noch seine
Einrichtungen, indem er seine Halbschwester Mar-
garetha
von Parma, unter dem Beystande von

Gran-
G 2

C. 1. Entſt. d. Rep. d. verein. Niederl. -- 1609.
enthalt in den Niederlanden verlaͤngerte, erhielt
wahrſcheinlich hier die Ruhe; allein der Friede
zu Chateau Cambreſis, der ihn endigte, war
auch der Vorbote des Sturms.

Bruch des Waffenſtillſtandes von Vaucelles (ſ.
oben S. 69.) auf Anſtiften des Pabſtes Paul IV., und
Erneuerung des Kriegs, (der durch die Hereinziehung
Englands durch Philipp II. einen noch groͤßern Umfang
erhielt;) aber ſowohl in Italien als an den Grenzen der
Niederlande meiſt ungluͤcklich von Frankreich gefuͤhrt. Nie-
derlage der Franzoſen bey St. Quentin 10. Aug. 1557;
und Verluſt dieſer Feſtung. Dagegen Eroberung von Ca-
lais
durch den Herzog von Guiſe 8. Jan. 1558. Neue
Niederlage bey Grevelingen 13. Jul. 1558. Friede zu
Chateau Cambreſis 3. April 1559. Wechſelſeitige
Herausgabe der eroberten Plaͤtze; (nur blieb Frankreich
vors erſte Calais.) Reſtitution des H. Em. Philibert von
Savoyen (Philipp's ſiegreichen Feldherrn); Doppelheyrath
des Franzoͤſiſchen und des Spaniſchen und Savoyiſchen Hau-
ſes; und geheime Verabredung und Entwuͤrfe
zur Ausrottung der Ketzerey
, durch den Einfluß
der Guiſes in Frankreich und Granvella's in Spanien —
(einzelne Machthabende ſind gewoͤhnlich die Urheber der
großen Stuͤrme) — befoͤrdert.

6. Laute Klagen der Niederlaͤnder noch vor
Philipp's Abreiſe nach Spanien, theils uͤber die
Spaniſchen Beſatzungen, theils uͤber die
Strafedicte (Placate) gegen die Ketzer.
Aber weder die Aeußerungen Philipp's, noch ſeine
Einrichtungen, indem er ſeine Halbſchweſter Mar-
garetha
von Parma, unter dem Beyſtande von

Gran-
G 2
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[99/0137] C. 1. Entſt. d. Rep. d. verein. Niederl. -- 1609. enthalt in den Niederlanden verlaͤngerte, erhielt wahrſcheinlich hier die Ruhe; allein der Friede zu Chateau Cambreſis, der ihn endigte, war auch der Vorbote des Sturms. Bruch des Waffenſtillſtandes von Vaucelles (ſ. oben S. 69.) auf Anſtiften des Pabſtes Paul IV., und Erneuerung des Kriegs, (der durch die Hereinziehung Englands durch Philipp II. einen noch groͤßern Umfang erhielt;) aber ſowohl in Italien als an den Grenzen der Niederlande meiſt ungluͤcklich von Frankreich gefuͤhrt. Nie- derlage der Franzoſen bey St. Quentin 10. Aug. 1557; und Verluſt dieſer Feſtung. Dagegen Eroberung von Ca- lais durch den Herzog von Guiſe 8. Jan. 1558. Neue Niederlage bey Grevelingen 13. Jul. 1558. Friede zu Chateau Cambreſis 3. April 1559. Wechſelſeitige Herausgabe der eroberten Plaͤtze; (nur blieb Frankreich vors erſte Calais.) Reſtitution des H. Em. Philibert von Savoyen (Philipp's ſiegreichen Feldherrn); Doppelheyrath des Franzoͤſiſchen und des Spaniſchen und Savoyiſchen Hau- ſes; und geheime Verabredung und Entwuͤrfe zur Ausrottung der Ketzerey, durch den Einfluß der Guiſes in Frankreich und Granvella's in Spanien — (einzelne Machthabende ſind gewoͤhnlich die Urheber der großen Stuͤrme) — befoͤrdert. 6. Laute Klagen der Niederlaͤnder noch vor Philipp's Abreiſe nach Spanien, theils uͤber die Spaniſchen Beſatzungen, theils uͤber die Strafedicte (Placate) gegen die Ketzer. Aber weder die Aeußerungen Philipp's, noch ſeine Einrichtungen, indem er ſeine Halbſchweſter Mar- garetha von Parma, unter dem Beyſtande von Gran- G 2

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/137>, abgerufen am 24.11.2024.