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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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C. 2. Veränd. d. übr.Hptst. d. w. Eur.--1618.
3. England.

14. Nicht weniger erhielt England seinen
Charakter als Staat in diesem Zeitraum; und die-
sen ihm gegeben zu haben, ist eigentlich das große
Verdienst Elisabeth's. Auch hier ward Religion
die Basis, aber Protestantismus; jedoch mit
Beybehaltung der hierarchischen Formen, als
Stütze des Thrones, da der König selber durch sei-
nen Supremat Chef der Hierarchie war. So
ward Religion hier auf das tiefste in die Verfas-
sung verflochten; und die Ueberzeugung, daß beyde
zugleich stehen und fallen müßten, wurzelte immer
fester bey der Nation.

15. Auch die Continental-Verhältnisse
bestimmten sich nun dadurch von selbst. Elisabeth
stand Philipp II. gegenüber, und der Kampf mit Spa-
nien, welcher alle Kräfte der Nation aufregte, war es,
der ihre Größe gründete, indem er sie auf die
Meere
trieb. Auf diese Weise ward der Prote-
stantismus die Grundlage der Brittischen Macht.
Das Interesse der Regierung und der Nation war
Eins; und als Elisabeth's Nachfolger, -- wenn
gleich dem Anschein nach mächtiger durch den Be-
sitz Schottlands
, -- es trennen wollten, berei-
teten sie sich selbst ihren Sturz.

Außer
C. 2. Veraͤnd. d. uͤbr.Hptſt. d. w. Eur.--1618.
3. England.

14. Nicht weniger erhielt England ſeinen
Charakter als Staat in dieſem Zeitraum; und die-
ſen ihm gegeben zu haben, iſt eigentlich das große
Verdienſt Eliſabeth's. Auch hier ward Religion
die Baſis, aber Proteſtantiſmus; jedoch mit
Beybehaltung der hierarchiſchen Formen, als
Stuͤtze des Thrones, da der Koͤnig ſelber durch ſei-
nen Supremat Chef der Hierarchie war. So
ward Religion hier auf das tiefſte in die Verfaſ-
ſung verflochten; und die Ueberzeugung, daß beyde
zugleich ſtehen und fallen muͤßten, wurzelte immer
feſter bey der Nation.

15. Auch die Continental-Verhaͤltniſſe
beſtimmten ſich nun dadurch von ſelbſt. Eliſabeth
ſtand Philipp II. gegenuͤber, und der Kampf mit Spa-
nien, welcher alle Kraͤfte der Nation aufregte, war es,
der ihre Groͤße gruͤndete, indem er ſie auf die
Meere
trieb. Auf dieſe Weiſe ward der Prote-
ſtantiſmus die Grundlage der Brittiſchen Macht.
Das Intereſſe der Regierung und der Nation war
Eins; und als Eliſabeth's Nachfolger, — wenn
gleich dem Anſchein nach maͤchtiger durch den Be-
ſitz Schottlands
, — es trennen wollten, berei-
teten ſie ſich ſelbſt ihren Sturz.

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[123/0161] C. 2. Veraͤnd. d. uͤbr.Hptſt. d. w. Eur.--1618. 3. England. 14. Nicht weniger erhielt England ſeinen Charakter als Staat in dieſem Zeitraum; und die- ſen ihm gegeben zu haben, iſt eigentlich das große Verdienſt Eliſabeth's. Auch hier ward Religion die Baſis, aber Proteſtantiſmus; jedoch mit Beybehaltung der hierarchiſchen Formen, als Stuͤtze des Thrones, da der Koͤnig ſelber durch ſei- nen Supremat Chef der Hierarchie war. So ward Religion hier auf das tiefſte in die Verfaſ- ſung verflochten; und die Ueberzeugung, daß beyde zugleich ſtehen und fallen muͤßten, wurzelte immer feſter bey der Nation. 15. Auch die Continental-Verhaͤltniſſe beſtimmten ſich nun dadurch von ſelbſt. Eliſabeth ſtand Philipp II. gegenuͤber, und der Kampf mit Spa- nien, welcher alle Kraͤfte der Nation aufregte, war es, der ihre Groͤße gruͤndete, indem er ſie auf die Meere trieb. Auf dieſe Weiſe ward der Prote- ſtantiſmus die Grundlage der Brittiſchen Macht. Das Intereſſe der Regierung und der Nation war Eins; und als Eliſabeth's Nachfolger, — wenn gleich dem Anſchein nach maͤchtiger durch den Be- ſitz Schottlands, — es trennen wollten, berei- teten ſie ſich ſelbſt ihren Sturz. Außer

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/161>, abgerufen am 21.11.2024.