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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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C. 3. Gesch. d. Colonialwes. 1558--1618.
maaßten, traten zwey neue Völker dabey als Con-
currenten auf, Holländer und Engländer,
und entrissen ihnen das, was seiner Natur nach
nicht zu behaupten ist. Während ihres Kampfs
für ihre Freyheit, gelang es den Holländern
schon, sich in den Besitz des Welthandels zu set-
zen; sie empfanden es bald, daß der Indische sein
Hauptzweig sey; und Philipp's Verbote beschleu-
nigten noch die Ausführung. Die erste durch Cor-
nelius Houtmann
glücklich ausgeführte Reise er-1595
regte sogleich einen allgemeinen Wetteifer, an die-
sem Handel Antheil zu nehmen, indem mehrere
freye Gesellschaften sich dazu bildeten.

Um sich die Erscheinung des unter den Waffen aufblü-
henden Holländischen Handels zu erklären, muß man be-
merken, daß a. die Holländischen Städte schon lange eine
beträchtliche Handelsschifffahrt sowohl nach dem Osten als
Westen von Europa, und sehr wichtige Fischereyen hatten.
Jetzt aber b. durch die Kapereyen der Wassergeusen ein
Geist des Aventurirens aufgelebt war, und man die Schwä-
che der Spanier zur See kennen lernte. c. Daß durch
die Sperrung des Hafens von Lissabon für die Niederländer
sie sich genöthigt sahen, entweder den Vertrieb der In-
dischen Waaren ganz aufzugeben, oder sie sich selber von
Indien zu holen. Endlich noch d. viele Capitalisten aus
den Belgischen sich in die Batavischen Städte zogen.

Außer den oben S. 32. bemerkten Werken:

Geschichte des Holländischen Handels, nach Luzak's Hollands
Rykdom
bearbeitet von A. F. Lüder. Leipzig 1788.
7. Ent-
J 3

C. 3. Geſch. d. Colonialweſ. 1558--1618.
maaßten, traten zwey neue Voͤlker dabey als Con-
currenten auf, Hollaͤnder und Englaͤnder,
und entriſſen ihnen das, was ſeiner Natur nach
nicht zu behaupten iſt. Waͤhrend ihres Kampfs
fuͤr ihre Freyheit, gelang es den Hollaͤndern
ſchon, ſich in den Beſitz des Welthandels zu ſet-
zen; ſie empfanden es bald, daß der Indiſche ſein
Hauptzweig ſey; und Philipp's Verbote beſchleu-
nigten noch die Ausfuͤhrung. Die erſte durch Cor-
nelius Houtmann
gluͤcklich ausgefuͤhrte Reiſe er-1595
regte ſogleich einen allgemeinen Wetteifer, an die-
ſem Handel Antheil zu nehmen, indem mehrere
freye Geſellſchaften ſich dazu bildeten.

Um ſich die Erſcheinung des unter den Waffen aufbluͤ-
henden Hollaͤndiſchen Handels zu erklaͤren, muß man be-
merken, daß a. die Hollaͤndiſchen Staͤdte ſchon lange eine
betraͤchtliche Handelsſchifffahrt ſowohl nach dem Oſten als
Weſten von Europa, und ſehr wichtige Fiſchereyen hatten.
Jetzt aber b. durch die Kapereyen der Waſſergeuſen ein
Geiſt des Aventurirens aufgelebt war, und man die Schwaͤ-
che der Spanier zur See kennen lernte. c. Daß durch
die Sperrung des Hafens von Liſſabon fuͤr die Niederlaͤnder
ſie ſich genoͤthigt ſahen, entweder den Vertrieb der In-
diſchen Waaren ganz aufzugeben, oder ſie ſich ſelber von
Indien zu holen. Endlich noch d. viele Capitaliſten aus
den Belgiſchen ſich in die Bataviſchen Staͤdte zogen.

Außer den oben S. 32. bemerkten Werken:

Geſchichte des Hollaͤndiſchen Handels, nach Luzak's Hollands
Rykdom
bearbeitet von A. F. Luͤder. Leipzig 1788.
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J 3
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[133/0171] C. 3. Geſch. d. Colonialweſ. 1558--1618. maaßten, traten zwey neue Voͤlker dabey als Con- currenten auf, Hollaͤnder und Englaͤnder, und entriſſen ihnen das, was ſeiner Natur nach nicht zu behaupten iſt. Waͤhrend ihres Kampfs fuͤr ihre Freyheit, gelang es den Hollaͤndern ſchon, ſich in den Beſitz des Welthandels zu ſet- zen; ſie empfanden es bald, daß der Indiſche ſein Hauptzweig ſey; und Philipp's Verbote beſchleu- nigten noch die Ausfuͤhrung. Die erſte durch Cor- nelius Houtmann gluͤcklich ausgefuͤhrte Reiſe er- regte ſogleich einen allgemeinen Wetteifer, an die- ſem Handel Antheil zu nehmen, indem mehrere freye Geſellſchaften ſich dazu bildeten. 1595 Um ſich die Erſcheinung des unter den Waffen aufbluͤ- henden Hollaͤndiſchen Handels zu erklaͤren, muß man be- merken, daß a. die Hollaͤndiſchen Staͤdte ſchon lange eine betraͤchtliche Handelsſchifffahrt ſowohl nach dem Oſten als Weſten von Europa, und ſehr wichtige Fiſchereyen hatten. Jetzt aber b. durch die Kapereyen der Waſſergeuſen ein Geiſt des Aventurirens aufgelebt war, und man die Schwaͤ- che der Spanier zur See kennen lernte. c. Daß durch die Sperrung des Hafens von Liſſabon fuͤr die Niederlaͤnder ſie ſich genoͤthigt ſahen, entweder den Vertrieb der In- diſchen Waaren ganz aufzugeben, oder ſie ſich ſelber von Indien zu holen. Endlich noch d. viele Capitaliſten aus den Belgiſchen ſich in die Bataviſchen Staͤdte zogen. Außer den oben S. 32. bemerkten Werken: Geſchichte des Hollaͤndiſchen Handels, nach Luzak's Hollands Rykdom bearbeitet von A. F. Luͤder. Leipzig 1788. 7. Ent- J 3

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/171>, abgerufen am 24.11.2024.