Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Per. I. Th. Gesch. d. südl. Eur. Staatensyst.

Der Dänische Krieg von 1625--1629. -- Niederlage
von Christian IV. bey Lutter am Barenberge 27. Aug.
1626; während Wallenstein den Grafen von Mansfeld von
der Elbe bis nach Ungarn treibt, wo er stirbt, 30. Nov. --
Fortsetzung des Kriegs gegen Christian IV., hauptsächlich
durch Wallenstein, der sich der Ostseeländer, bis auf
Stralsund, bemächtigte, 1628. Friede mit Christian
IV. zu Lübeck gegen Restitution seiner Länder, aber Ent-
sagung aller Theilnahme an den Deutschen Händeln als
König von Dänemark, und Aufopferung seiner Verbünde-
ten, besonders der Herzöge von Mecklenburg, 12. May
1629.

7. Das ausgezeichnete Glück der Kayserlichen
Waffen im Norden von Deutschland enthüllte aber
auch unterdeß die kühnen Entwürfe von Wallen-
stein. Er trat nicht nur als Eroberer auf, son-
dern durch die Belehnung mit Mecklenburg als
Reichsstand und als regierender Herr. Man ge-
wöhnte sich bereits an die Veränderung des recht-
mäßigen Besitzstandes. Daß er auf dieser Stufe
schwerlich stehen bleiben konnte, war schon an sich klar;
hätte auch der angenommene Titel des Generals der
Ostsee auf nichts weiteres gedeutet.

Achtserklärung der Herzöge von Mecklenburg, 19. Jan.
1628, und demnächst Belehnung Wallenstein's mit ihren
Landen. -- Auch Pommern hielt er besetzt. -- Die Herr-
schaft der Ostsee, die man durch die Hansestädte zu be-
haupten hoffte, sollte gegen Dänemark und Schweden ge-
richtet seyn, und wer mochte bestimmen, was seine weiteren
Entwürfe waren?

8. Allein
I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.

Der Daͤniſche Krieg von 1625—1629. — Niederlage
von Chriſtian IV. bey Lutter am Barenberge 27. Aug.
1626; waͤhrend Wallenſtein den Grafen von Mansfeld von
der Elbe bis nach Ungarn treibt, wo er ſtirbt, 30. Nov. —
Fortſetzung des Kriegs gegen Chriſtian IV., hauptſaͤchlich
durch Wallenſtein, der ſich der Oſtſeelaͤnder, bis auf
Stralſund, bemaͤchtigte, 1628. Friede mit Chriſtian
IV. zu Luͤbeck gegen Reſtitution ſeiner Laͤnder, aber Ent-
ſagung aller Theilnahme an den Deutſchen Haͤndeln als
Koͤnig von Daͤnemark, und Aufopferung ſeiner Verbuͤnde-
ten, beſonders der Herzoͤge von Mecklenburg, 12. May
1629.

7. Das ausgezeichnete Gluͤck der Kayſerlichen
Waffen im Norden von Deutſchland enthuͤllte aber
auch unterdeß die kuͤhnen Entwuͤrfe von Wallen-
ſtein. Er trat nicht nur als Eroberer auf, ſon-
dern durch die Belehnung mit Mecklenburg als
Reichsſtand und als regierender Herr. Man ge-
woͤhnte ſich bereits an die Veraͤnderung des recht-
maͤßigen Beſitzſtandes. Daß er auf dieſer Stufe
ſchwerlich ſtehen bleiben konnte, war ſchon an ſich klar;
haͤtte auch der angenommene Titel des Generals der
Oſtſee auf nichts weiteres gedeutet.

Achtserklaͤrung der Herzoͤge von Mecklenburg, 19. Jan.
1628, und demnaͤchſt Belehnung Wallenſtein's mit ihren
Landen. — Auch Pommern hielt er beſetzt. — Die Herr-
ſchaft der Oſtſee, die man durch die Hanſeſtaͤdte zu be-
haupten hoffte, ſollte gegen Daͤnemark und Schweden ge-
richtet ſeyn, und wer mochte beſtimmen, was ſeine weiteren
Entwuͤrfe waren?

8. Allein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0184" n="146"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Per. <hi rendition="#aq">I.</hi> Th. Ge&#x017F;ch. d. &#x017F;u&#x0364;dl. Eur. Staaten&#x017F;y&#x017F;t.</hi> </fw><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Der Da&#x0364;ni&#x017F;che Krieg von 1625&#x2014;1629. &#x2014; Niederlage<lb/>
von Chri&#x017F;tian <hi rendition="#aq">IV.</hi> bey <hi rendition="#g">Lutter am Barenberge</hi> 27. Aug.<lb/>
1626; wa&#x0364;hrend Wallen&#x017F;tein den Grafen von Mansfeld von<lb/>
der Elbe bis nach Ungarn treibt, wo er &#x017F;tirbt, 30. Nov. &#x2014;<lb/>
Fort&#x017F;etzung des Kriegs gegen Chri&#x017F;tian <hi rendition="#aq">IV.</hi>, haupt&#x017F;a&#x0364;chlich<lb/>
durch Wallen&#x017F;tein, der &#x017F;ich der <hi rendition="#g">O&#x017F;t&#x017F;eela&#x0364;nder</hi>, bis auf<lb/><hi rendition="#g">Stral&#x017F;und</hi>, bema&#x0364;chtigte, 1628. <hi rendition="#g">Friede</hi> mit Chri&#x017F;tian<lb/><hi rendition="#aq">IV.</hi> zu <hi rendition="#g">Lu&#x0364;beck</hi> gegen Re&#x017F;titution &#x017F;einer La&#x0364;nder, aber Ent-<lb/>
&#x017F;agung aller Theilnahme an den Deut&#x017F;chen Ha&#x0364;ndeln als<lb/>
Ko&#x0364;nig von Da&#x0364;nemark, und Aufopferung &#x017F;einer Verbu&#x0364;nde-<lb/>
ten, be&#x017F;onders der Herzo&#x0364;ge von Mecklenburg, 12. May<lb/>
1629.</hi> </p><lb/>
                <p>7. Das ausgezeichnete Glu&#x0364;ck der Kay&#x017F;erlichen<lb/>
Waffen im Norden von Deut&#x017F;chland enthu&#x0364;llte aber<lb/>
auch unterdeß die ku&#x0364;hnen Entwu&#x0364;rfe von Wallen-<lb/>
&#x017F;tein. Er trat nicht nur als Eroberer auf, &#x017F;on-<lb/>
dern durch die Belehnung mit Mecklenburg als<lb/>
Reichs&#x017F;tand und als regierender Herr. Man ge-<lb/>
wo&#x0364;hnte &#x017F;ich bereits an die Vera&#x0364;nderung des recht-<lb/>
ma&#x0364;ßigen Be&#x017F;itz&#x017F;tandes. Daß er auf die&#x017F;er Stufe<lb/>
&#x017F;chwerlich &#x017F;tehen bleiben konnte, war &#x017F;chon an &#x017F;ich klar;<lb/>
ha&#x0364;tte auch der angenommene Titel des Generals der<lb/>
O&#x017F;t&#x017F;ee auf nichts weiteres gedeutet.</p><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Achtserkla&#x0364;rung der Herzo&#x0364;ge von Mecklenburg, 19. Jan.<lb/>
1628, und demna&#x0364;ch&#x017F;t Belehnung Wallen&#x017F;tein's mit ihren<lb/>
Landen. &#x2014; Auch Pommern hielt er be&#x017F;etzt. &#x2014; Die Herr-<lb/>
&#x017F;chaft der O&#x017F;t&#x017F;ee, die man durch die Han&#x017F;e&#x017F;ta&#x0364;dte zu be-<lb/>
haupten hoffte, &#x017F;ollte gegen Da&#x0364;nemark und Schweden ge-<lb/>
richtet &#x017F;eyn, und wer mochte be&#x017F;timmen, was &#x017F;eine weiteren<lb/>
Entwu&#x0364;rfe waren?</hi> </p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">8. Allein</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[146/0184] I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt. Der Daͤniſche Krieg von 1625—1629. — Niederlage von Chriſtian IV. bey Lutter am Barenberge 27. Aug. 1626; waͤhrend Wallenſtein den Grafen von Mansfeld von der Elbe bis nach Ungarn treibt, wo er ſtirbt, 30. Nov. — Fortſetzung des Kriegs gegen Chriſtian IV., hauptſaͤchlich durch Wallenſtein, der ſich der Oſtſeelaͤnder, bis auf Stralſund, bemaͤchtigte, 1628. Friede mit Chriſtian IV. zu Luͤbeck gegen Reſtitution ſeiner Laͤnder, aber Ent- ſagung aller Theilnahme an den Deutſchen Haͤndeln als Koͤnig von Daͤnemark, und Aufopferung ſeiner Verbuͤnde- ten, beſonders der Herzoͤge von Mecklenburg, 12. May 1629. 7. Das ausgezeichnete Gluͤck der Kayſerlichen Waffen im Norden von Deutſchland enthuͤllte aber auch unterdeß die kuͤhnen Entwuͤrfe von Wallen- ſtein. Er trat nicht nur als Eroberer auf, ſon- dern durch die Belehnung mit Mecklenburg als Reichsſtand und als regierender Herr. Man ge- woͤhnte ſich bereits an die Veraͤnderung des recht- maͤßigen Beſitzſtandes. Daß er auf dieſer Stufe ſchwerlich ſtehen bleiben konnte, war ſchon an ſich klar; haͤtte auch der angenommene Titel des Generals der Oſtſee auf nichts weiteres gedeutet. Achtserklaͤrung der Herzoͤge von Mecklenburg, 19. Jan. 1628, und demnaͤchſt Belehnung Wallenſtein's mit ihren Landen. — Auch Pommern hielt er beſetzt. — Die Herr- ſchaft der Oſtſee, die man durch die Hanſeſtaͤdte zu be- haupten hoffte, ſollte gegen Daͤnemark und Schweden ge- richtet ſeyn, und wer mochte beſtimmen, was ſeine weiteren Entwuͤrfe waren? 8. Allein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/184
Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/184>, abgerufen am 24.11.2024.