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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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I. Per. I. Th. Gesch. d. südl. Eur. Staatensyst.
zweck. Die Gewinnung der Producte aber geschah
durch die Unterjochung der einheimischen Völker
durch Waffen und Tractate. Die Holländer selber
wurden nicht Colonisten; denn es gab zu Hause keine
Ursachen, die große Schaaren von ihnen über das
Meer getrieben hätten.

4. Das neuangelegte Batavia blieb der Mit-
telpunct des Holländischen Indiens, als Sitz der
Regierung; wenn es gleich als Stadt sich erst all-
mählig hob. Die Verbreitung theils durch Erobe-
rungen, theils durch bloßen Handel, geschah von
dort aus; jene auf Malabar, Coromandel, Ceylon
und andern Inseln, diese durch ihre Verhältnisse
mit China und Japan.

Die den Portugiesen entrissenen Besitzungen a. auf Co-
romandel
waren Paliacata 1615, statt dessen seit 1658
Negapatam Hauptort wurde. b. Auf Malabar Calicut
1656, Cochin und Cananor 1661; wodurch der ganze dorti-
ge Pfefferhandel in ihre Hände kam. Comtoirs waren aus-
serdem über beyde Küsten bis in Bengalen verbreitet. c. Auf
Ceylon, als Verbündete des Königs von Candi gegen die
Portugiesen seit 1638, Einnahme von Columbo, dem Haupt-
ort 1656. Mannaar und Jaffanapatam 1658. Aber bald
geriethen die Holländer selbst in Krieg mit Candy, der bald
erstarb, bald wieder auflebte. d. Im jenseititigen Indien
Eroberung von Malacca 1640, und Eingang in Pegu und
Siam. e. Weitere Verbreitung auf den Sunda-Inseln;
indem sie von Java ganz Meister wurden; auf Celebes
1660, Sumatra u. a. theilweise, durch Forts und Com-
toirs. f. In Japan gelang es ihnen durch die Revolution

von

I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
zweck. Die Gewinnung der Producte aber geſchah
durch die Unterjochung der einheimiſchen Voͤlker
durch Waffen und Tractate. Die Hollaͤnder ſelber
wurden nicht Coloniſten; denn es gab zu Hauſe keine
Urſachen, die große Schaaren von ihnen uͤber das
Meer getrieben haͤtten.

4. Das neuangelegte Batavia blieb der Mit-
telpunct des Hollaͤndiſchen Indiens, als Sitz der
Regierung; wenn es gleich als Stadt ſich erſt all-
maͤhlig hob. Die Verbreitung theils durch Erobe-
rungen, theils durch bloßen Handel, geſchah von
dort aus; jene auf Malabar, Coromandel, Ceylon
und andern Inſeln, dieſe durch ihre Verhaͤltniſſe
mit China und Japan.

Die den Portugieſen entriſſenen Beſitzungen a. auf Co-
romandel
waren Paliacata 1615, ſtatt deſſen ſeit 1658
Negapatam Hauptort wurde. b. Auf Malabar Calicut
1656, Cochin und Cananor 1661; wodurch der ganze dorti-
ge Pfefferhandel in ihre Haͤnde kam. Comtoirs waren auſ-
ſerdem uͤber beyde Kuͤſten bis in Bengalen verbreitet. c. Auf
Ceylon, als Verbuͤndete des Koͤnigs von Candi gegen die
Portugieſen ſeit 1638, Einnahme von Columbo, dem Haupt-
ort 1656. Mannaar und Jaffanapatam 1658. Aber bald
geriethen die Hollaͤnder ſelbſt in Krieg mit Candy, der bald
erſtarb, bald wieder auflebte. d. Im jenſeititigen Indien
Eroberung von Malacca 1640, und Eingang in Pegu und
Siam. e. Weitere Verbreitung auf den Sunda-Inſeln;
indem ſie von Java ganz Meiſter wurden; auf Celebes
1660, Sumatra u. a. theilweiſe, durch Forts und Com-
toirs. f. In Japan gelang es ihnen durch die Revolution

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[178/0216] I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt. zweck. Die Gewinnung der Producte aber geſchah durch die Unterjochung der einheimiſchen Voͤlker durch Waffen und Tractate. Die Hollaͤnder ſelber wurden nicht Coloniſten; denn es gab zu Hauſe keine Urſachen, die große Schaaren von ihnen uͤber das Meer getrieben haͤtten. 4. Das neuangelegte Batavia blieb der Mit- telpunct des Hollaͤndiſchen Indiens, als Sitz der Regierung; wenn es gleich als Stadt ſich erſt all- maͤhlig hob. Die Verbreitung theils durch Erobe- rungen, theils durch bloßen Handel, geſchah von dort aus; jene auf Malabar, Coromandel, Ceylon und andern Inſeln, dieſe durch ihre Verhaͤltniſſe mit China und Japan. Die den Portugieſen entriſſenen Beſitzungen a. auf Co- romandel waren Paliacata 1615, ſtatt deſſen ſeit 1658 Negapatam Hauptort wurde. b. Auf Malabar Calicut 1656, Cochin und Cananor 1661; wodurch der ganze dorti- ge Pfefferhandel in ihre Haͤnde kam. Comtoirs waren auſ- ſerdem uͤber beyde Kuͤſten bis in Bengalen verbreitet. c. Auf Ceylon, als Verbuͤndete des Koͤnigs von Candi gegen die Portugieſen ſeit 1638, Einnahme von Columbo, dem Haupt- ort 1656. Mannaar und Jaffanapatam 1658. Aber bald geriethen die Hollaͤnder ſelbſt in Krieg mit Candy, der bald erſtarb, bald wieder auflebte. d. Im jenſeititigen Indien Eroberung von Malacca 1640, und Eingang in Pegu und Siam. e. Weitere Verbreitung auf den Sunda-Inſeln; indem ſie von Java ganz Meiſter wurden; auf Celebes 1660, Sumatra u. a. theilweiſe, durch Forts und Com- toirs. f. In Japan gelang es ihnen durch die Revolution von

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/216>, abgerufen am 21.11.2024.