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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

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I. Per. I. Th. Gesch. d. südl. Eur. Staatensyst.
derausbruch des Kriegs mit Spanien, einer privile-
girten Compagnie übergab, die, nach demselben Mu-
ster gebildet, Brasilien zum Ziel ihrer Eroberungen
machte; aber auch bald es empfand, daß Caperey
und Krieg auf die Dauer kein einträglicher Erwer-
bungszweig sind.

Stiftung der Compagnie 3. Jun. 1621. Ihre Privile-
gien umfaßten die West-Küste von Africa, vom Nördlichen
Wendezirkel bis zum Cap; fast die ganze Ost- und West-
Küste von America, und die Inseln des großen Oceaus.
Sie ward in 5 Kammern getheilt; und ihr Fond betrug et-
wa 7 Millionen Gulden. -- Reiche Caperey der ersten Jah-
re, besonders durch Eroberung der Silberflotte 1628. --
Eroberungen auf Brasilien 1630-1640, besonders unter
Graf Johann Moriz von Nassau seit 1636. -- Aber bey der
Armuth an Producten war kein großer Handel möglich; und
wenn gleich in dem Stillstande mit dem wieder selbstständi-
gen Portugal 1641 ihre dortige Eroberungen den Holländern
bleiben sollten, so gingen sie doch in den nächsten Jahren
wieder verlohren; und die Compagnie sank unaufhaltsam. --
Eroberung von St. Georg della Mina an der Africanischen
Küste 1637. -- Niederlassungen in Westindien, auf den
Felseninseln St. Eustace 1632, Curacao 1634, und auf den
Inselchen Saba 1640 und St. Martin 1649; nie durch die
Colonisation, wohl aber durch den Schleichhandel wichtig.

7. Die Fischereyen der Republik, sowohl
die große oder Heringsfischerey, als der Wallfisch-
fang, standen zwar mit den Colonien in keiner Ver-
bindung; wohl aber trugen sie durch die Streitig-
keiten, die mit England über den Heringsfang an

der

I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
derausbruch des Kriegs mit Spanien, einer privile-
girten Compagnie uͤbergab, die, nach demſelben Mu-
ſter gebildet, Braſilien zum Ziel ihrer Eroberungen
machte; aber auch bald es empfand, daß Caperey
und Krieg auf die Dauer kein eintraͤglicher Erwer-
bungszweig ſind.

Stiftung der Compagnie 3. Jun. 1621. Ihre Privile-
gien umfaßten die Weſt-Kuͤſte von Africa, vom Noͤrdlichen
Wendezirkel bis zum Cap; faſt die ganze Oſt- und Weſt-
Kuͤſte von America, und die Inſeln des großen Oceaus.
Sie ward in 5 Kammern getheilt; und ihr Fond betrug et-
wa 7 Millionen Gulden. — Reiche Caperey der erſten Jah-
re, beſonders durch Eroberung der Silberflotte 1628. —
Eroberungen auf Braſilien 1630-1640, beſonders unter
Graf Johann Moriz von Naſſau ſeit 1636. — Aber bey der
Armuth an Producten war kein großer Handel moͤglich; und
wenn gleich in dem Stillſtande mit dem wieder ſelbſtſtaͤndi-
gen Portugal 1641 ihre dortige Eroberungen den Hollaͤndern
bleiben ſollten, ſo gingen ſie doch in den naͤchſten Jahren
wieder verlohren; und die Compagnie ſank unaufhaltſam. —
Eroberung von St. Georg della Mina an der Africaniſchen
Kuͤſte 1637. — Niederlaſſungen in Weſtindien, auf den
Felſeninſeln St. Euſtace 1632, Curaçao 1634, und auf den
Inſelchen Saba 1640 und St. Martin 1649; nie durch die
Coloniſation, wohl aber durch den Schleichhandel wichtig.

7. Die Fiſchereyen der Republik, ſowohl
die große oder Heringsfiſcherey, als der Wallfiſch-
fang, ſtanden zwar mit den Colonien in keiner Ver-
bindung; wohl aber trugen ſie durch die Streitig-
keiten, die mit England uͤber den Heringsfang an

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[180/0218] I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt. derausbruch des Kriegs mit Spanien, einer privile- girten Compagnie uͤbergab, die, nach demſelben Mu- ſter gebildet, Braſilien zum Ziel ihrer Eroberungen machte; aber auch bald es empfand, daß Caperey und Krieg auf die Dauer kein eintraͤglicher Erwer- bungszweig ſind. Stiftung der Compagnie 3. Jun. 1621. Ihre Privile- gien umfaßten die Weſt-Kuͤſte von Africa, vom Noͤrdlichen Wendezirkel bis zum Cap; faſt die ganze Oſt- und Weſt- Kuͤſte von America, und die Inſeln des großen Oceaus. Sie ward in 5 Kammern getheilt; und ihr Fond betrug et- wa 7 Millionen Gulden. — Reiche Caperey der erſten Jah- re, beſonders durch Eroberung der Silberflotte 1628. — Eroberungen auf Braſilien 1630-1640, beſonders unter Graf Johann Moriz von Naſſau ſeit 1636. — Aber bey der Armuth an Producten war kein großer Handel moͤglich; und wenn gleich in dem Stillſtande mit dem wieder ſelbſtſtaͤndi- gen Portugal 1641 ihre dortige Eroberungen den Hollaͤndern bleiben ſollten, ſo gingen ſie doch in den naͤchſten Jahren wieder verlohren; und die Compagnie ſank unaufhaltſam. — Eroberung von St. Georg della Mina an der Africaniſchen Kuͤſte 1637. — Niederlaſſungen in Weſtindien, auf den Felſeninſeln St. Euſtace 1632, Curaçao 1634, und auf den Inſelchen Saba 1640 und St. Martin 1649; nie durch die Coloniſation, wohl aber durch den Schleichhandel wichtig. 7. Die Fiſchereyen der Republik, ſowohl die große oder Heringsfiſcherey, als der Wallfiſch- fang, ſtanden zwar mit den Colonien in keiner Ver- bindung; wohl aber trugen ſie durch die Streitig- keiten, die mit England uͤber den Heringsfang an der

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Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/218>, abgerufen am 24.11.2024.