Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.Vom Tode Fr. d. Gr. bis zur Err. d. Fr. Kays. Aufopferung in den Cabinetten für Thorheit galten;und was sind gleichwohl Verbindungen ohne diese? 8. Allein nicht blos in der Moral der Cabi- 9. Wie drohend auch diese Umstände waren, hende L l 3
Vom Tode Fr. d. Gr. bis zur Err. d. Fr. Kayſ. Aufopferung in den Cabinetten fuͤr Thorheit galten;und was ſind gleichwohl Verbindungen ohne dieſe? 8. Allein nicht blos in der Moral der Cabi- 9. Wie drohend auch dieſe Umſtaͤnde waren, hende L l 3
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Vom Tode Fr. d. Gr. bis zur Err. d. Fr. Kayſ.
Aufopferung in den Cabinetten fuͤr Thorheit galten;
und was ſind gleichwohl Verbindungen ohne dieſe?
8. Allein nicht blos in der Moral der Cabi-
nette waren neue Grundſaͤtze herrſchend geworden;
auch unter den Nationen ſelbſt hatten ſich Ideen
verbreitet, die mit der beſtehenden Ordnung der
Dinge im Widerſpruch ſtanden. Und ruhen doch
nicht endlich alle menſchliche Inſtitute, auch Staa-
ten und ihre Verfaſſungen, auf Ideen? Seitdem
die Sophismen von Volksſouverainitaͤt als Baſis
des Staats durch Schriftſteller in Umlauf geſetzt
waren, hatten dieſe durch die Unabhaͤngigkeit Nord-
americas eine ſcheinbare Beſtaͤtigung erhalten; und
die Vertheidiger von dieſer brachten ſie nach Euro-
pa heruͤber. So wurden in die Mitte des mon-
archiſchen Staatenſyſtems democratiſche Ideen ge-
worfen und gepflegt; der Zunder zu einem viel
furchtbarern Brande, wenn ein zuͤndender Funke
fiel, als ihre Urheber es ahnten! Fuͤr Profani-
rung der Volksreligion hatten lange ſchon Andere
geſorgt; und was bleibt dem Volke noch heilig,
wenn Religion und Verfaſſung profanirt ſind?
9. Wie drohend auch dieſe Umſtaͤnde waren,
ſo ſchien aber doch bey dem gewoͤhnlichen Gange
der Dinge Alles fortdauern zu koͤnnen, wie es be-
ſtand; und deshalb ahnte Niemand die bevorſte-
hende
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