Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.Erstes Buch. II. Abschnitt. somit dadurch zur Reflexion in sich und einer innerlichenabstracten Arbeit angehalten. Auf der andern Seite aber, indem der Zahl der äusserliche, gedankenlose Un- terschied zu Grunde liegt, so wird jenes Geschäfte zu- gleich ein gedankenloses, mechanisches Geschäft, und die Kraftanstrengung besteht vornemlich darin, die Lebendig- keit des Geistes zu tödten, den Begriff zu unterdrücken, Begriffloses festzuhalten, und begrifflos es zu verbinden. Weil das Rechnen ein so sehr äusserliches, somit mecha- nisches Geschäft ist, so haben sich bekanntlich Maschi- nen verfertigen lassen, welche die arithmetischen Opera- tionen aufs vollkommenste vollführen. Wenn man über die Natur des Rechnens nur diesen Umstand allein känn- te, so läge darin die Entscheidung, was es damit für ei- ne Bewandniß hat, wenn dem Geiste das Rechnen zum Hauptgeschäft gemacht, und er auf die Folter, sich zur Maschine zu vervollkommnen, gelegt wird. B. Exten-
Erſtes Buch. II. Abſchnitt. ſomit dadurch zur Reflexion in ſich und einer innerlichenabſtracten Arbeit angehalten. Auf der andern Seite aber, indem der Zahl der aͤuſſerliche, gedankenloſe Un- terſchied zu Grunde liegt, ſo wird jenes Geſchaͤfte zu- gleich ein gedankenloſes, mechaniſches Geſchaͤft, und die Kraftanſtrengung beſteht vornemlich darin, die Lebendig- keit des Geiſtes zu toͤdten, den Begriff zu unterdruͤcken, Begriffloſes feſtzuhalten, und begrifflos es zu verbinden. Weil das Rechnen ein ſo ſehr aͤuſſerliches, ſomit mecha- niſches Geſchaͤft iſt, ſo haben ſich bekanntlich Maſchi- nen verfertigen laſſen, welche die arithmetiſchen Opera- tionen aufs vollkommenſte vollfuͤhren. Wenn man uͤber die Natur des Rechnens nur dieſen Umſtand allein kaͤnn- te, ſo laͤge darin die Entſcheidung, was es damit fuͤr ei- ne Bewandniß hat, wenn dem Geiſte das Rechnen zum Hauptgeſchaͤft gemacht, und er auf die Folter, ſich zur Maſchine zu vervollkommnen, gelegt wird. B. Exten-
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Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
ſomit dadurch zur Reflexion in ſich und einer innerlichen
abſtracten Arbeit angehalten. Auf der andern Seite
aber, indem der Zahl der aͤuſſerliche, gedankenloſe Un-
terſchied zu Grunde liegt, ſo wird jenes Geſchaͤfte zu-
gleich ein gedankenloſes, mechaniſches Geſchaͤft, und die
Kraftanſtrengung beſteht vornemlich darin, die Lebendig-
keit des Geiſtes zu toͤdten, den Begriff zu unterdruͤcken,
Begriffloſes feſtzuhalten, und begrifflos es zu verbinden.
Weil das Rechnen ein ſo ſehr aͤuſſerliches, ſomit mecha-
niſches Geſchaͤft iſt, ſo haben ſich bekanntlich Maſchi-
nen verfertigen laſſen, welche die arithmetiſchen Opera-
tionen aufs vollkommenſte vollfuͤhren. Wenn man uͤber
die Natur des Rechnens nur dieſen Umſtand allein kaͤnn-
te, ſo laͤge darin die Entſcheidung, was es damit fuͤr ei-
ne Bewandniß hat, wenn dem Geiſte das Rechnen zum
Hauptgeſchaͤft gemacht, und er auf die Folter, ſich zur
Maſchine zu vervollkommnen, gelegt wird.
B. Exten-
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Zitationshilfe: | Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/216>, abgerufen am 26.06.2024. |