telbares Verhältniß derselben aus, sondern insofern sie, wie gesagt, noch durch ein Potenzenverhältniß gegenein- ander bestimmt sind --, ist nicht durch eine Zahl, oder Zahlenbruch auszudrücken, oder auf die Function einer geraden Linie zurückzubringen, sondern es ist Quanti- tätsverhältniß, das nur qualitativer Natur ist.
Die Seiten x und y einer solchen Function können aber auch noch Quanta bedeuten, allein ihre Bestimmung zu einander ist qualitativer Natur und ihr Bestimmtseyn durch das Verhältniß macht ihre wesentliche Größe aus. Sie sollen die quantitative Bestimmtheit, die ihnen zu- kommt, nicht ausser dem Verhältnisse für sich schon un- mittelbar haben, und ihnen die Beziehung nicht wie dem 2 und 7 in
[Formel 1]
nur äusserlich seyn. Wenn 2 als Zähler eines Bruchs angenommen ist, so ist der Nenner dadurch noch nicht bestimmt. In eine Function aber verbunden, ist, wenn die eine Größe bestimmt wird, die andere gleichfalls dadurch bestimmt; und zwar nicht nach einem constanten Quotienten. Die quantitative Bestimmtheit, der Exponent des Verhältnisses der veränderlichen Grös- se ist also qualitativer Natur. Dabey haben jedoch die veränderlichen Größen, als die Seiten des Verhältnis- ses, ob zwar nicht mehr der Exponent, noch die Bedeu- tung von Quantis.
Diese Bedeutung aber geht vollends in den un- endlich kleinen Differenzen gänzlich verlohren. d x, d y sind kein Quantum mehr, noch sollen sie ein solches bedeuten, sondern haben allein in ihrer Bezie- hung eine Bedeutung, einen Sinn blos als Mo- mente. Sie sind nicht mehr Etwas, das Etwas als Quantum genommen, nicht endliche Differenzen; aber auch nicht Nichts, nicht die bestimmungslose Null. Ausser ihrem Verhältnisse sind sie reine Nullen, aber sie
sollen
Erſtes Buch. II.Abſchnitt.
telbares Verhaͤltniß derſelben aus, ſondern inſofern ſie, wie geſagt, noch durch ein Potenzenverhaͤltniß gegenein- ander beſtimmt ſind —, iſt nicht durch eine Zahl, oder Zahlenbruch auszudruͤcken, oder auf die Function einer geraden Linie zuruͤckzubringen, ſondern es iſt Quanti- taͤtsverhaͤltniß, das nur qualitativer Natur iſt.
Die Seiten x und y einer ſolchen Function koͤnnen aber auch noch Quanta bedeuten, allein ihre Beſtimmung zu einander iſt qualitativer Natur und ihr Beſtimmtſeyn durch das Verhaͤltniß macht ihre weſentliche Groͤße aus. Sie ſollen die quantitative Beſtimmtheit, die ihnen zu- kommt, nicht auſſer dem Verhaͤltniſſe fuͤr ſich ſchon un- mittelbar haben, und ihnen die Beziehung nicht wie dem 2 und 7 in
[Formel 1]
nur aͤuſſerlich ſeyn. Wenn 2 als Zaͤhler eines Bruchs angenommen iſt, ſo iſt der Nenner dadurch noch nicht beſtimmt. In eine Function aber verbunden, iſt, wenn die eine Groͤße beſtimmt wird, die andere gleichfalls dadurch beſtimmt; und zwar nicht nach einem conſtanten Quotienten. Die quantitative Beſtimmtheit, der Exponent des Verhaͤltniſſes der veraͤnderlichen Groͤſ- ſe iſt alſo qualitativer Natur. Dabey haben jedoch die veraͤnderlichen Groͤßen, als die Seiten des Verhaͤltniſ- ſes, ob zwar nicht mehr der Exponent, noch die Bedeu- tung von Quantis.
Dieſe Bedeutung aber geht vollends in den un- endlich kleinen Differenzen gaͤnzlich verlohren. d x, d y ſind kein Quantum mehr, noch ſollen ſie ein ſolches bedeuten, ſondern haben allein in ihrer Bezie- hung eine Bedeutung, einen Sinn blos als Mo- mente. Sie ſind nicht mehr Etwas, das Etwas als Quantum genommen, nicht endliche Differenzen; aber auch nicht Nichts, nicht die beſtimmungsloſe Null. Auſſer ihrem Verhaͤltniſſe ſind ſie reine Nullen, aber ſie
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Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
telbares Verhaͤltniß derſelben aus, ſondern inſofern ſie,
wie geſagt, noch durch ein Potenzenverhaͤltniß gegenein-
ander beſtimmt ſind —, iſt nicht durch eine Zahl, oder
Zahlenbruch auszudruͤcken, oder auf die Function einer
geraden Linie zuruͤckzubringen, ſondern es iſt Quanti-
taͤtsverhaͤltniß, das nur qualitativer Natur iſt.
Die Seiten x und y einer ſolchen Function koͤnnen
aber auch noch Quanta bedeuten, allein ihre Beſtimmung
zu einander iſt qualitativer Natur und ihr Beſtimmtſeyn
durch das Verhaͤltniß macht ihre weſentliche Groͤße aus.
Sie ſollen die quantitative Beſtimmtheit, die ihnen zu-
kommt, nicht auſſer dem Verhaͤltniſſe fuͤr ſich ſchon un-
mittelbar haben, und ihnen die Beziehung nicht wie dem
2 und 7 in [FORMEL] nur aͤuſſerlich ſeyn. Wenn 2 als Zaͤhler
eines Bruchs angenommen iſt, ſo iſt der Nenner dadurch
noch nicht beſtimmt. In eine Function aber verbunden,
iſt, wenn die eine Groͤße beſtimmt wird, die andere
gleichfalls dadurch beſtimmt; und zwar nicht nach einem
conſtanten Quotienten. Die quantitative Beſtimmtheit,
der Exponent des Verhaͤltniſſes der veraͤnderlichen Groͤſ-
ſe iſt alſo qualitativer Natur. Dabey haben jedoch die
veraͤnderlichen Groͤßen, als die Seiten des Verhaͤltniſ-
ſes, ob zwar nicht mehr der Exponent, noch die Bedeu-
tung von Quantis.
Dieſe Bedeutung aber geht vollends in den un-
endlich kleinen Differenzen gaͤnzlich verlohren.
d x, d y ſind kein Quantum mehr, noch ſollen ſie ein
ſolches bedeuten, ſondern haben allein in ihrer Bezie-
hung eine Bedeutung, einen Sinn blos als Mo-
mente. Sie ſind nicht mehr Etwas, das Etwas als
Quantum genommen, nicht endliche Differenzen; aber
auch nicht Nichts, nicht die beſtimmungsloſe Null.
Auſſer ihrem Verhaͤltniſſe ſind ſie reine Nullen, aber ſie
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/272>, abgerufen am 26.06.2024.
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