Der unendliche Progreß als solcher besteht nur darin, daß das specifische Selbstständige in das Quantitative übergeht, und dieses in jenes, und daß in diesem Ueber- gehen, das Uebergehen sich selbst aufhebt, indem das neue Verhältniß wieder als ein unmittelbares, gleichgül- tiges ist. Die Unendlichkeit selbst aber ist die Einheit des Qualitativen und Quantitativen, die sich von sich ab- stößt, und unmittelbar nur dieses Abstossen selbst ist. -- Das Quantitative und Qualitative sind im unmittelbaren Maaße unmittelbare Einheit. Aber sie sind sich eben so qualitativ entgegengesetzt, jedes ist, was das andere nicht ist; so sind sie im unendlichen Progresse die Bestim- mungen der Verhältnisse gegen einander. In dieser qua- litativen Bestimmung aber sind sie zugleich schlechthin je- des an ihm selbst das Uebergehen in sein Anderes. Diß Uebergehen ist der Form nach betrachtet, dasselbe, wo- durch die Qualität überhaupt zur Quantität, und diese zu jener wird; nemlich das Specifische des Verhältnisses geht als ausschliessende Repulsion mit dem ausgeschlosse- nen in eins zusammen, oder wird Attraction und damit Quantität. Umgekehrt diese als die Aeusserlichkeit an sich, die im Progresse die Aeusserlichkeit ihrer selbst wird, ist damit in sich zurückgekehrt und Quantum als das, was es an sich ist, Qualität.
Es ist aber nicht nur diß Uebergehen der Qualität und Quantität in einander vorhanden, das sich an ihnen als den Bestimmungen des Seyns zeigt, sondern es kommt hier in der Beziehung beyder zurück; ihr Ue- bergehen in einander geschieht auf dem Boden ih- rer Einheit. Es ist ein Uebergehen, welches zugleich der Rückschlag seiner gegen sich selbst ist, und sich auf- hebt. Das Qualitative geht nemlich über in das Quan- titative zunächst als in sein Anderes; aber dieses ist hier selbst als solches, das an sich Uebergehen in das Quali-
tative
Erſtes Buch. III.Abſchnitt.
Der unendliche Progreß als ſolcher beſteht nur darin, daß das ſpecifiſche Selbſtſtaͤndige in das Quantitative uͤbergeht, und dieſes in jenes, und daß in dieſem Ueber- gehen, das Uebergehen ſich ſelbſt aufhebt, indem das neue Verhaͤltniß wieder als ein unmittelbares, gleichguͤl- tiges iſt. Die Unendlichkeit ſelbſt aber iſt die Einheit des Qualitativen und Quantitativen, die ſich von ſich ab- ſtoͤßt, und unmittelbar nur dieſes Abſtoſſen ſelbſt iſt. — Das Quantitative und Qualitative ſind im unmittelbaren Maaße unmittelbare Einheit. Aber ſie ſind ſich eben ſo qualitativ entgegengeſetzt, jedes iſt, was das andere nicht iſt; ſo ſind ſie im unendlichen Progreſſe die Beſtim- mungen der Verhaͤltniſſe gegen einander. In dieſer qua- litativen Beſtimmung aber ſind ſie zugleich ſchlechthin je- des an ihm ſelbſt das Uebergehen in ſein Anderes. Diß Uebergehen iſt der Form nach betrachtet, daſſelbe, wo- durch die Qualitaͤt uͤberhaupt zur Quantitaͤt, und dieſe zu jener wird; nemlich das Specifiſche des Verhaͤltniſſes geht als ausſchlieſſende Repulſion mit dem ausgeſchloſſe- nen in eins zuſammen, oder wird Attraction und damit Quantitaͤt. Umgekehrt dieſe als die Aeuſſerlichkeit an ſich, die im Progreſſe die Aeuſſerlichkeit ihrer ſelbſt wird, iſt damit in ſich zuruͤckgekehrt und Quantum als das, was es an ſich iſt, Qualitaͤt.
Es iſt aber nicht nur diß Uebergehen der Qualitaͤt und Quantitaͤt in einander vorhanden, das ſich an ihnen als den Beſtimmungen des Seyns zeigt, ſondern es kommt hier in der Beziehung beyder zuruͤck; ihr Ue- bergehen in einander geſchieht auf dem Boden ih- rer Einheit. Es iſt ein Uebergehen, welches zugleich der Ruͤckſchlag ſeiner gegen ſich ſelbſt iſt, und ſich auf- hebt. Das Qualitative geht nemlich uͤber in das Quan- titative zunaͤchſt als in ſein Anderes; aber dieſes iſt hier ſelbſt als ſolches, das an ſich Uebergehen in das Quali-
tative
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Erſtes Buch. III. Abſchnitt.
Der unendliche Progreß als ſolcher beſteht nur darin,
daß das ſpecifiſche Selbſtſtaͤndige in das Quantitative
uͤbergeht, und dieſes in jenes, und daß in dieſem Ueber-
gehen, das Uebergehen ſich ſelbſt aufhebt, indem das
neue Verhaͤltniß wieder als ein unmittelbares, gleichguͤl-
tiges iſt. Die Unendlichkeit ſelbſt aber iſt die Einheit des
Qualitativen und Quantitativen, die ſich von ſich ab-
ſtoͤßt, und unmittelbar nur dieſes Abſtoſſen ſelbſt iſt. —
Das Quantitative und Qualitative ſind im unmittelbaren
Maaße unmittelbare Einheit. Aber ſie ſind ſich eben ſo
qualitativ entgegengeſetzt, jedes iſt, was das andere
nicht iſt; ſo ſind ſie im unendlichen Progreſſe die Beſtim-
mungen der Verhaͤltniſſe gegen einander. In dieſer qua-
litativen Beſtimmung aber ſind ſie zugleich ſchlechthin je-
des an ihm ſelbſt das Uebergehen in ſein Anderes. Diß
Uebergehen iſt der Form nach betrachtet, daſſelbe, wo-
durch die Qualitaͤt uͤberhaupt zur Quantitaͤt, und dieſe
zu jener wird; nemlich das Specifiſche des Verhaͤltniſſes
geht als ausſchlieſſende Repulſion mit dem ausgeſchloſſe-
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Quantitaͤt. Umgekehrt dieſe als die Aeuſſerlichkeit an
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Es iſt aber nicht nur diß Uebergehen der Qualitaͤt
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als den Beſtimmungen des Seyns zeigt, ſondern es
kommt hier in der Beziehung beyder zuruͤck; ihr Ue-
bergehen in einander geſchieht auf dem Boden ih-
rer Einheit. Es iſt ein Uebergehen, welches zugleich
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hebt. Das Qualitative geht nemlich uͤber in das Quan-
titative zunaͤchſt als in ſein Anderes; aber dieſes iſt hier
ſelbſt als ſolches, das an ſich Uebergehen in das Quali-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/366>, abgerufen am 21.11.2024.
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