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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,2. Nürnberg, 1813.

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Zweytes Buch. I. Abschnitt.
Besondere darunter subsumirt, bestimmend. Ist aber
nur das Besondere gegeben, wozu sie das Allge-
meine finden soll,
so ist die Urtheilskraft bloß re-
flectirend.
Die Reflexion ist somit hier gleichfalls das
Hinausgehen über ein Unmittelbares zum Allgemeinen.
Das Unmittelbare wird theils erst durch diese Beziehung
desselben auf sein Allgemeines bestimmt als Besonders;
für sich ist es nur ein Einzelnes, oder ein unmittelbares
Seyendes. Theils aber ist das, worauf es bezogen
wird, sein Allgemeines, seine Regel, Princip, Gesetz;
überhaupt das in sich reflectirte, sich auf sich selbst be-
ziehende, das Wesen oder das Wesentliche.

Es ist aber hier nicht, weder von der Reflexion des
Bewußtseyns, noch von der bestimmtern Reflexion des
Verstandes, die das Besondere und Allgemeine zu ihren
Bestimmungen hat, sondern von der Reflexion überhaupt
die Rede. Jene Reflexion, der Kant das Aufsuchen des
Allgemeinen zum gegebenen Besondern zuschreibt, ist,
wie erhellt, gleichfalls nur die äussere Reflexion, die
sich auf das Unmittelbare als auf ein gegebenes bezieht.
-- Aber es liegt darin auch der Begriff der absoluten
Reflexion; denn das Allgemeine, das Princip oder Re-
gel und Gesetz, zu dem sie in ihrem Bestimmen fortgeht,
gilt als das Wesen jenes Unmittelbaren, von dem ange-
fangen wird, somit dieses als ein Nichtiges, und die
Rückkehr aus demselben, das Bestimmen der Reflexion,
erst als das Setzen des Unmittelbaren nach seinem wahr-
haften Seyn; also das was die Reflexion an ihm thut
und die Bestimmungen, die von ihr herkommen, nicht
als ein jenem Unmittelbaren äusserliches, sondern als
dessen eigentliches Seyn.

Die äusserliche Reflexion war auch gemeynt, wenn
der Reflexion überhaupt, wie es eine Zeitlang Ton in der

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Zweytes Buch. I. Abſchnitt.
Beſondere darunter ſubſumirt, beſtimmend. Iſt aber
nur das Beſondere gegeben, wozu ſie das Allge-
meine finden ſoll,
ſo iſt die Urtheilskraft bloß re-
flectirend.
Die Reflexion iſt ſomit hier gleichfalls das
Hinausgehen uͤber ein Unmittelbares zum Allgemeinen.
Das Unmittelbare wird theils erſt durch dieſe Beziehung
deſſelben auf ſein Allgemeines beſtimmt als Beſonders;
fuͤr ſich iſt es nur ein Einzelnes, oder ein unmittelbares
Seyendes. Theils aber iſt das, worauf es bezogen
wird, ſein Allgemeines, ſeine Regel, Princip, Geſetz;
uͤberhaupt das in ſich reflectirte, ſich auf ſich ſelbſt be-
ziehende, das Weſen oder das Weſentliche.

Es iſt aber hier nicht, weder von der Reflexion des
Bewußtſeyns, noch von der beſtimmtern Reflexion des
Verſtandes, die das Beſondere und Allgemeine zu ihren
Beſtimmungen hat, ſondern von der Reflexion uͤberhaupt
die Rede. Jene Reflexion, der Kant das Aufſuchen des
Allgemeinen zum gegebenen Beſondern zuſchreibt, iſt,
wie erhellt, gleichfalls nur die aͤuſſere Reflexion, die
ſich auf das Unmittelbare als auf ein gegebenes bezieht.
— Aber es liegt darin auch der Begriff der abſoluten
Reflexion; denn das Allgemeine, das Princip oder Re-
gel und Geſetz, zu dem ſie in ihrem Beſtimmen fortgeht,
gilt als das Weſen jenes Unmittelbaren, von dem ange-
fangen wird, ſomit dieſes als ein Nichtiges, und die
Ruͤckkehr aus demſelben, das Beſtimmen der Reflexion,
erſt als das Setzen des Unmittelbaren nach ſeinem wahr-
haften Seyn; alſo das was die Reflexion an ihm thut
und die Beſtimmungen, die von ihr herkommen, nicht
als ein jenem Unmittelbaren aͤuſſerliches, ſondern als
deſſen eigentliches Seyn.

Die aͤuſſerliche Reflexion war auch gemeynt, wenn
der Reflexion uͤberhaupt, wie es eine Zeitlang Ton in der

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[24/0036] Zweytes Buch. I. Abſchnitt. Beſondere darunter ſubſumirt, beſtimmend. Iſt aber nur das Beſondere gegeben, wozu ſie das Allge- meine finden ſoll, ſo iſt die Urtheilskraft bloß re- flectirend. Die Reflexion iſt ſomit hier gleichfalls das Hinausgehen uͤber ein Unmittelbares zum Allgemeinen. Das Unmittelbare wird theils erſt durch dieſe Beziehung deſſelben auf ſein Allgemeines beſtimmt als Beſonders; fuͤr ſich iſt es nur ein Einzelnes, oder ein unmittelbares Seyendes. Theils aber iſt das, worauf es bezogen wird, ſein Allgemeines, ſeine Regel, Princip, Geſetz; uͤberhaupt das in ſich reflectirte, ſich auf ſich ſelbſt be- ziehende, das Weſen oder das Weſentliche. Es iſt aber hier nicht, weder von der Reflexion des Bewußtſeyns, noch von der beſtimmtern Reflexion des Verſtandes, die das Beſondere und Allgemeine zu ihren Beſtimmungen hat, ſondern von der Reflexion uͤberhaupt die Rede. Jene Reflexion, der Kant das Aufſuchen des Allgemeinen zum gegebenen Beſondern zuſchreibt, iſt, wie erhellt, gleichfalls nur die aͤuſſere Reflexion, die ſich auf das Unmittelbare als auf ein gegebenes bezieht. — Aber es liegt darin auch der Begriff der abſoluten Reflexion; denn das Allgemeine, das Princip oder Re- gel und Geſetz, zu dem ſie in ihrem Beſtimmen fortgeht, gilt als das Weſen jenes Unmittelbaren, von dem ange- fangen wird, ſomit dieſes als ein Nichtiges, und die Ruͤckkehr aus demſelben, das Beſtimmen der Reflexion, erſt als das Setzen des Unmittelbaren nach ſeinem wahr- haften Seyn; alſo das was die Reflexion an ihm thut und die Beſtimmungen, die von ihr herkommen, nicht als ein jenem Unmittelbaren aͤuſſerliches, ſondern als deſſen eigentliches Seyn. Die aͤuſſerliche Reflexion war auch gemeynt, wenn der Reflexion uͤberhaupt, wie es eine Zeitlang Ton in der neuern

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Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,2. Nürnberg, 1813, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0102_1813/36>, abgerufen am 23.11.2024.