Das Leben ist daher erstlich zu betrachten als lebendiges Individuum, das für sich die sub- jective Totalität, und als gleichgültig vorausgesetzt ist gegen eine ihm als gleichgültig gegenüberstehende Ob- jectivität.
Zweytens ist es der Lebensproceß, seine Voraussetzung aufzuheben, die gegen dasselbe gleichgülti- ge Objectivität als negativ zu setzen, und sich als ihre Macht und negative Einheit zu verwirklichen. Damit macht es sich zum Allgemeinen, das die Einheit seiner selbst und seines Andern ist. Das Leben ist daher
Drittens der Proceß der Gattung, seine Vereinzelung aufzuheben, und sich zu seinem objectiven Daseyn als zu sich selbst zu verhalten. Dieser Proceß ist hiemit einerseits die Rückkehr zu seinem Begriffe, und die Wiederhohlung der ersten Diremtion, das Wer- den einer neuen, und der Tod der ersten unmittelbaren Individualität; andererseits aber ist der in sich ge- gangene Begriff des Lebens das Werden des sich zu sich selbst verhaltenden, als allgemein und frey für sich existirenden Begriffes, der Uebergang in das Er- kennen.
A. Das lebendige Individuum.
1. Der Begriff des Lebens oder das allgemeine Leben ist die unmittelbare Idee, der Begriff, dem seine Objectivität angemessen ist; aber sie ist ihm nur ange- messen, insofern er die negative Einheit dieser Aeusser- lichkeit ist, das heißt, sie sich angemessen setzt. Die
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I.Kapitel. Das Leben.
Das Leben iſt daher erſtlich zu betrachten als lebendiges Individuum, das fuͤr ſich die ſub- jective Totalitaͤt, und als gleichguͤltig vorausgeſetzt iſt gegen eine ihm als gleichguͤltig gegenuͤberſtehende Ob- jectivitaͤt.
Zweytens iſt es der Lebensproceß, ſeine Vorausſetzung aufzuheben, die gegen daſſelbe gleichguͤlti- ge Objectivitaͤt als negativ zu ſetzen, und ſich als ihre Macht und negative Einheit zu verwirklichen. Damit macht es ſich zum Allgemeinen, das die Einheit ſeiner ſelbſt und ſeines Andern iſt. Das Leben iſt daher
Drittens der Proceß der Gattung, ſeine Vereinzelung aufzuheben, und ſich zu ſeinem objectiven Daſeyn als zu ſich ſelbſt zu verhalten. Dieſer Proceß iſt hiemit einerſeits die Ruͤckkehr zu ſeinem Begriffe, und die Wiederhohlung der erſten Diremtion, das Wer- den einer neuen, und der Tod der erſten unmittelbaren Individualitaͤt; andererſeits aber iſt der in ſich ge- gangene Begriff des Lebens das Werden des ſich zu ſich ſelbſt verhaltenden, als allgemein und frey fuͤr ſich exiſtirenden Begriffes, der Uebergang in das Er- kennen.
A. Das lebendige Individuum.
1. Der Begriff des Lebens oder das allgemeine Leben iſt die unmittelbare Idee, der Begriff, dem ſeine Objectivitaͤt angemeſſen iſt; aber ſie iſt ihm nur ange- meſſen, inſofern er die negative Einheit dieſer Aeuſſer- lichkeit iſt, das heißt, ſie ſich angemeſſen ſetzt. Die
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I. Kapitel. Das Leben.
Das Leben iſt daher erſtlich zu betrachten als
lebendiges Individuum, das fuͤr ſich die ſub-
jective Totalitaͤt, und als gleichguͤltig vorausgeſetzt iſt
gegen eine ihm als gleichguͤltig gegenuͤberſtehende Ob-
jectivitaͤt.
Zweytens iſt es der Lebensproceß, ſeine
Vorausſetzung aufzuheben, die gegen daſſelbe gleichguͤlti-
ge Objectivitaͤt als negativ zu ſetzen, und ſich als ihre
Macht und negative Einheit zu verwirklichen. Damit
macht es ſich zum Allgemeinen, das die Einheit ſeiner
ſelbſt und ſeines Andern iſt. Das Leben iſt daher
Drittens der Proceß der Gattung, ſeine
Vereinzelung aufzuheben, und ſich zu ſeinem objectiven
Daſeyn als zu ſich ſelbſt zu verhalten. Dieſer Proceß
iſt hiemit einerſeits die Ruͤckkehr zu ſeinem Begriffe,
und die Wiederhohlung der erſten Diremtion, das Wer-
den einer neuen, und der Tod der erſten unmittelbaren
Individualitaͤt; andererſeits aber iſt der in ſich ge-
gangene Begriff des Lebens das Werden des ſich
zu ſich ſelbſt verhaltenden, als allgemein und frey fuͤr
ſich exiſtirenden Begriffes, der Uebergang in das Er-
kennen.
A.
Das lebendige Individuum.
1. Der Begriff des Lebens oder das allgemeine
Leben iſt die unmittelbare Idee, der Begriff, dem ſeine
Objectivitaͤt angemeſſen iſt; aber ſie iſt ihm nur ange-
meſſen, inſofern er die negative Einheit dieſer Aeuſſer-
lichkeit iſt, das heißt, ſie ſich angemeſſen ſetzt. Die
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/299>, abgerufen am 27.11.2024.
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