sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier, ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre- chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey- nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem zu machen, und so sie gar nicht zum Worte kom- men zu lassen, dadurch nachhelfen, dass ich diss Stück Papier aufzeige, so mache ich die Erfahrung, was die Wahrheit der sinnlichen Gewissheit in der That ist; ich zeige es auf, als ein Hier, das ein Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein einfa- ches Zusammen vieler Hier, das heisst, ein allge- meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr- heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, neh- me ich wahr.
sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier, ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre- chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey- nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem zu machen, und so sie gar nicht zum Worte kom- men zu lassen, dadurch nachhelfen, daſs ich diſs Stück Papier aufzeige, so mache ich die Erfahrung, was die Wahrheit der sinnlichen Gewiſsheit in der That ist; ich zeige es auf, als ein Hier, das ein Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein einfa- ches Zusammen vieler Hier, das heiſst, ein allge- meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr- heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, neh- me ich wahr.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0146"n="37"/>
sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls <hirendition="#i">dieses</hi> Ding<lb/>
ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als<lb/><hirendition="#i">dieses Stück Papier</hi>, so ist <hirendition="#i">alles</hi> und <hirendition="#i">jedes</hi> Papier,<lb/><hirendition="#i">ein dieses</hi> Stück Papier, und ich habe nur immer<lb/>
das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre-<lb/>
chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey-<lb/>
nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem<lb/>
zu machen, und so sie gar nicht <hirendition="#i">zum Worte kom-<lb/>
men</hi> zu lassen, dadurch nachhelfen, daſs ich diſs<lb/>
Stück Papier <hirendition="#i">aufzeige</hi>, so mache ich die Erfahrung,<lb/>
was die Wahrheit der sinnlichen Gewiſsheit in der<lb/>
That ist; ich zeige es auf, als ein <hirendition="#i">Hier</hi>, das ein<lb/>
Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein <hirendition="#i">einfa-<lb/>
ches Zusammen</hi> vieler <hirendition="#i">Hier</hi>, das heiſst, ein allge-<lb/>
meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr-<lb/>
heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, <hirendition="#i">neh-<lb/>
me ich wahr</hi>.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[37/0146]
sind ein einzelnes Ding; und gleichfalls dieses Ding
ist alles, was man will. Genauer bezeichnet, als
dieses Stück Papier, so ist alles und jedes Papier,
ein dieses Stück Papier, und ich habe nur immer
das Allgemeine gesagt. Will ich aber dem Spre-
chen, welches die göttliche Natur hat, die Mey-
nung unmittelbar zu verkehren, zu etwas anderem
zu machen, und so sie gar nicht zum Worte kom-
men zu lassen, dadurch nachhelfen, daſs ich diſs
Stück Papier aufzeige, so mache ich die Erfahrung,
was die Wahrheit der sinnlichen Gewiſsheit in der
That ist; ich zeige es auf, als ein Hier, das ein
Hier anderer Hier, oder an ihm selbst ein einfa-
ches Zusammen vieler Hier, das heiſst, ein allge-
meines ist, ich nehme so es auf, wie es in Wahr-
heit ist, und statt ein unmittelbares zu wissen, neh-
me ich wahr.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/146>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.