tät; daher man zu sagen pflegt, sie habe das Ge- setz, auf diese Weise zu seyn, auch wohl, sie habe die Eigenschafft, so sich zu äussern. Diese Eigen- schafft ist zwar wesentliche und einzige Eigenschafft dieser Krafft, oder sie ist ihr nothwendig. Aber die Nothwendigkeit ist hier ein leeres Wort; die Kraft muss eben, weil sie muss, so sich verdoppeln. Wenn freylich positive Elektricität gesetzt ist, ist auch ne- gative an sich nothwendig; denn das positive ist nur als Beziehung auf ein negatives, oder das positive ist an ihm selbst der Unterschied von sich selbst, wie eben so das negative. Aber dass die Electricität als sol- che, sich so theile, diss ist nicht an sich das noth- wendige; sie als einfache Krafft ist gleichgültig ge- gen ihr Gesetz, als positive und negative zu seyn; und wenn wir jenes ihren Begriff, diss aber ihr Seyn nennen, so ist ihr Begriff gleichgültig gegen ihr Seyn; sie hat nur diese Eigenschafft; d. h. eben, es ist ihr nicht an sich nothwendig. -- Diese Gleich- gültigkeit erhält eine andere Gestalt, wenn gesagt wird, dass es zur Definition der Electricität gehört, als positive und negative zu seyn, oder dass diss schlechthin ihr Begriff und Wesen ist. Alsdenn hie- sse ihr Seyn ihre Existenz überhaupt; in jener Defi- nition liegt aber nicht die Nothwendigkeit ihrer Exi- stenz; sie ist entweder, weil man sie findet, das heisst, sie ist gar nicht nothwendig; oder ihre Exi- stenz ist durch andere Kräffte, das heisst, ihre Noth- wendigkeit ist eine äussere. Damit aber, dass die
tät; daher man zu sagen pflegt, sie habe das Ge- setz, auf diese Weise zu seyn, auch wohl, sie habe die Eigenschafft, so sich zu äuſsern. Diese Eigen- schafft ist zwar wesentliche und einzige Eigenschafft dieser Krafft, oder sie ist ihr nothwendig. Aber die Nothwendigkeit ist hier ein leeres Wort; die Kraft muſs eben, weil sie muſs, so sich verdoppeln. Wenn freylich positive Elektricität gesetzt ist, ist auch ne- gative an sich nothwendig; denn das positive ist nur als Beziehung auf ein negatives, oder das positive ist an ihm selbst der Unterschied von sich selbst, wie eben so das negative. Aber daſs die Electricität als sol- che, sich so theile, diſs ist nicht an sich das noth- wendige; sie als einfache Krafft ist gleichgültig ge- gen ihr Gesetz, als positive und negative zu seyn; und wenn wir jenes ihren Begriff, diſs aber ihr Seyn nennen, so ist ihr Begriff gleichgültig gegen ihr Seyn; sie hat nur diese Eigenschafft; d. h. eben, es ist ihr nicht an sich nothwendig. — Diese Gleich- gültigkeit erhält eine andere Gestalt, wenn gesagt wird, daſs es zur Definition der Electricität gehört, als positive und negative zu seyn, oder daſs diſs schlechthin ihr Begriff und Wesen ist. Alsdenn hie- ſse ihr Seyn ihre Existenz überhaupt; in jener Defi- nition liegt aber nicht die Nothwendigkeit ihrer Exi- stenz; sie ist entweder, weil man sie findet, das heiſst, sie ist gar nicht nothwendig; oder ihre Exi- stenz ist durch andere Kräffte, das heiſst, ihre Noth- wendigkeit ist eine äuſsere. Damit aber, daſs die
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tät; daher man zu sagen pflegt, sie habe das Ge-
setz, auf diese Weise zu seyn, auch wohl, sie habe
die Eigenschafft, so sich zu äuſsern. Diese Eigen-
schafft ist zwar wesentliche und einzige Eigenschafft
dieser Krafft, oder sie ist ihr nothwendig. Aber die
Nothwendigkeit ist hier ein leeres Wort; die Kraft
muſs eben, weil sie muſs, so sich verdoppeln. Wenn
freylich positive Elektricität gesetzt ist, ist auch ne-
gative an sich nothwendig; denn das positive ist nur als
Beziehung auf ein negatives, oder das positive ist an
ihm selbst der Unterschied von sich selbst, wie eben
so das negative. Aber daſs die Electricität als sol-
che, sich so theile, diſs ist nicht an sich das noth-
wendige; sie als einfache Krafft ist gleichgültig ge-
gen ihr Gesetz, als positive und negative zu seyn;
und wenn wir jenes ihren Begriff, diſs aber ihr
Seyn nennen, so ist ihr Begriff gleichgültig gegen
ihr Seyn; sie hat nur diese Eigenschafft; d. h. eben,
es ist ihr nicht an sich nothwendig. — Diese Gleich-
gültigkeit erhält eine andere Gestalt, wenn gesagt
wird, daſs es zur Definition der Electricität gehört,
als positive und negative zu seyn, oder daſs diſs
schlechthin ihr Begriff und Wesen ist. Alsdenn hie-
ſse ihr Seyn ihre Existenz überhaupt; in jener Defi-
nition liegt aber nicht die Nothwendigkeit ihrer Exi-
stenz; sie ist entweder, weil man sie findet, das
heiſst, sie ist gar nicht nothwendig; oder ihre Exi-
stenz ist durch andere Kräffte, das heiſst, ihre Noth-
wendigkeit ist eine äuſsere. Damit aber, daſs die
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/191>, abgerufen am 28.11.2024.
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