Gehirnfieber und dergleichen als das Seyn des Geistes betrachtet, sind schon eine gedachte nur hypothetische, -- nicht daseyende, nicht gefühlte, gesehene, nicht die wahre Wirklichkeit; wenn sie da sind, wenn sie gesehen werden, sind sie tode Gegenstände und gelten dann nicht mehr für das Seyn des Geistes. Aber die eigentliche Gegenständ- lichkeit muss eine unmittelbare, sinnliche seyn, so dass der Geist in dieser als toden, -- denn der Knochen ist das tode insofern es am Lebendigen selbst ist, -- als wirklich gesetzt wird. -- Der Be- griff dieser Vorstellung ist, dass die Vernunft sich alle Dingheit, auch die rein gegenständliche selbst ist; sie ist aber diss im Begriffe, oder der Begriff nur ist ihre Wahrheit, und je reiner der Begriff selbst ist, zu einer desto albernern Vorstellung sinkt er herab, wenn sein Inhalt nicht als Begriff, sondern als Vorstellung ist, -- wenn das sich selbst aufheben- de Urtheil nicht mit dem Bewusstseyn dieser sei- ner Unendlichkeit genommen wird, sondern als ein bleibender Satz, und dessen Subject und Prädicat jedes für sich gelten, das Selbst als Selbst, das Ding als Ding fixirt und doch eins das andre seyn soll. -- Die Vernunft, wesentlich der Begriff, ist unmittelbar in sich selbst und ihr Gegentheil ent- zweyt, ein Gegensatz der ebendarum ebenso un- mittelbar aufgehoben ist. Aber sich so als sich selbst und als ihr Gegentheil darbietend, und fest- gehalten in dem ganz einzelnen Momente dieses
Gehirnfieber und dergleichen als das Seyn des Geistes betrachtet, sind schon eine gedachte nur hypothetische, — nicht daseyende, nicht gefühlte, gesehene, nicht die wahre Wirklichkeit; wenn sie da sind, wenn sie gesehen werden, sind sie tode Gegenstände und gelten dann nicht mehr für das Seyn des Geistes. Aber die eigentliche Gegenständ- lichkeit muſs eine unmittelbare, sinnliche seyn, so daſs der Geist in dieser als toden, — denn der Knochen ist das tode insofern es am Lebendigen selbst ist, — als wirklich gesetzt wird. — Der Be- griff dieser Vorstellung ist, daſs die Vernunft sich alle Dingheit, auch die rein gegenständliche selbst ist; sie ist aber diſs im Begriffe, oder der Begriff nur ist ihre Wahrheit, und je reiner der Begriff selbst ist, zu einer desto albernern Vorstellung sinkt er herab, wenn sein Inhalt nicht als Begriff, sondern als Vorstellung ist, — wenn das sich selbst aufheben- de Urtheil nicht mit dem Bewuſstseyn dieser sei- ner Unendlichkeit genommen wird, sondern als ein bleibender Satz, und dessen Subject und Prädicat jedes für sich gelten, das Selbst als Selbst, das Ding als Ding fixirt und doch eins das andre seyn soll. — Die Vernunft, wesentlich der Begriff, ist unmittelbar in sich selbst und ihr Gegentheil ent- zweyt, ein Gegensatz der ebendarum ebenso un- mittelbar aufgehoben ist. Aber sich so als sich selbst und als ihr Gegentheil darbietend, und fest- gehalten in dem ganz einzelnen Momente dieses
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Gehirnfieber und dergleichen als das Seyn des
Geistes betrachtet, sind schon eine gedachte nur
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gesehene, nicht die wahre Wirklichkeit; wenn sie
da sind, wenn sie gesehen werden, sind sie tode
Gegenstände und gelten dann nicht mehr für das
Seyn des Geistes. Aber die eigentliche Gegenständ-
lichkeit muſs eine unmittelbare, sinnliche seyn, so
daſs der Geist in dieser als toden, — denn der
Knochen ist das tode insofern es am Lebendigen
selbst ist, — als wirklich gesetzt wird. — Der Be-
griff dieser Vorstellung ist, daſs die Vernunft sich
alle Dingheit, auch die rein gegenständliche selbst ist;
sie ist aber diſs im Begriffe, oder der Begriff nur
ist ihre Wahrheit, und je reiner der Begriff selbst
ist, zu einer desto albernern Vorstellung sinkt er
herab, wenn sein Inhalt nicht als Begriff, sondern
als Vorstellung ist, — wenn das sich selbst aufheben-
de Urtheil nicht mit dem Bewuſstseyn dieser sei-
ner Unendlichkeit genommen wird, sondern als ein
bleibender Satz, und dessen Subject und Prädicat
jedes für sich gelten, das Selbst als Selbst, das
Ding als Ding fixirt und doch eins das andre seyn
soll. — Die Vernunft, wesentlich der Begriff, ist
unmittelbar in sich selbst und ihr Gegentheil ent-
zweyt, ein Gegensatz der ebendarum ebenso un-
mittelbar aufgehoben ist. Aber sich so als sich
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/394>, abgerufen am 22.11.2024.
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