Wahrheit aber ist er die von der Individualität durchdrungene Realität; die Wirklichkeit, wie sie das Bewusstseyn als einzelnes an ihm selbst hat, und zunächst als seyend, noch nicht als thuend gesetzt ist. Für das Thun aber ist einestheils jene Bestimmtheit darum nicht Beschränkung, über welche er hinaus- wollte, weil sie als seyende Qualität betrachtet die einfache Farbe des Elements ist, worin es sich be- wegt; anderntheils aber ist die Negativität Bestimmt- heit nur am Seyn; aber das Thun ist selbst nichts anderes als die Negativität; an der thuenden Indivi- dualität ist also die Bestimmtheit aufgelöst in Nega- tivität überhaupt, oder den Inbegriff aller Bestimmt- heit.
Die einfache ursprüngliche Natur nun tritt in dem Thun und dem Bewusstseyn des Thuns in den Unterschied, welcher diesem zukommt. Es ist zu- erst als Gegenstand, und zwar als Gegenstand, wie er noch dem Bewusstseyn angehört, als Zweck vorhan- den, und somit entgegengesetzt einer vorhandenen Wirklichkeit. Das andere Moment ist die Bewegung des als ruhend vorgestellten Zwecks, die Verwirkli- chung, als die Beziehung des Zwecks auf die ganz formelle Wirklichkeit, hiemit die Vorstellung des Ueberganges selbst, oder das Mittel. Das dritte ist endlich der Gegenstand, wie er nicht mehr Zweck, dessen das thuende unmittelbar als des seinigen sich bewusst ist, sondern wie er aus ihm heraus und für es als ein Anderes ist. -- Diese verschiedenen Sei-
Wahrheit aber ist er die von der Individualität durchdrungene Realität; die Wirklichkeit, wie sie das Bewuſstseyn als einzelnes an ihm selbst hat, und zunächst als seyend, noch nicht als thuend gesetzt ist. Für das Thun aber ist einestheils jene Bestimmtheit darum nicht Beschränkung, über welche er hinaus- wollte, weil sie als seyende Qualität betrachtet die einfache Farbe des Elements ist, worin es sich be- wegt; anderntheils aber ist die Negativität Bestimmt- heit nur am Seyn; aber das Thun ist selbst nichts anderes als die Negativität; an der thuenden Indivi- dualität ist also die Bestimmtheit aufgelöst in Nega- tivität überhaupt, oder den Inbegriff aller Bestimmt- heit.
Die einfache ursprüngliche Natur nun tritt in dem Thun und dem Bewuſstseyn des Thuns in den Unterschied, welcher diesem zukommt. Es ist zu- erst als Gegenstand, und zwar als Gegenstand, wie er noch dem Bewuſstseyn angehört, als Zweck vorhan- den, und somit entgegengesetzt einer vorhandenen Wirklichkeit. Das andere Moment ist die Bewegung des als ruhend vorgestellten Zwecks, die Verwirkli- chung, als die Beziehung des Zwecks auf die ganz formelle Wirklichkeit, hiemit die Vorstellung des Ueberganges selbst, oder das Mittel. Das dritte ist endlich der Gegenstand, wie er nicht mehr Zweck, dessen das thuende unmittelbar als des seinigen sich bewuſst ist, sondern wie er aus ihm heraus und für es als ein Anderes ist. — Diese verschiedenen Sei-
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Wahrheit aber ist er die von der Individualität
durchdrungene Realität; die Wirklichkeit, wie sie
das Bewuſstseyn als einzelnes an ihm selbst hat, und
zunächst als seyend, noch nicht als thuend gesetzt ist.
Für das Thun aber ist einestheils jene Bestimmtheit
darum nicht Beschränkung, über welche er hinaus-
wollte, weil sie als seyende Qualität betrachtet die
einfache Farbe des Elements ist, worin es sich be-
wegt; anderntheils aber ist die Negativität Bestimmt-
heit nur am Seyn; aber das Thun ist selbst nichts
anderes als die Negativität; an der thuenden Indivi-
dualität ist also die Bestimmtheit aufgelöst in Nega-
tivität überhaupt, oder den Inbegriff aller Bestimmt-
heit.
Die einfache ursprüngliche Natur nun tritt in
dem Thun und dem Bewuſstseyn des Thuns in den
Unterschied, welcher diesem zukommt. Es ist zu-
erst als Gegenstand, und zwar als Gegenstand, wie er
noch dem Bewuſstseyn angehört, als Zweck vorhan-
den, und somit entgegengesetzt einer vorhandenen
Wirklichkeit. Das andere Moment ist die Bewegung
des als ruhend vorgestellten Zwecks, die Verwirkli-
chung, als die Beziehung des Zwecks auf die ganz
formelle Wirklichkeit, hiemit die Vorstellung des
Ueberganges selbst, oder das Mittel. Das dritte ist
endlich der Gegenstand, wie er nicht mehr Zweck,
dessen das thuende unmittelbar als des seinigen sich
bewuſst ist, sondern wie er aus ihm heraus und für
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/444>, abgerufen am 22.11.2024.
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