Daseyns ist die Sichselbstgleichheit; denn seine Ungleichheit mit sich wäre seine Auflösung. Die Sichselbstgleichheit aber ist die reine Ab- straction; diese aber ist das Denken. Wenn ich sage Qualität, sage ich die einfache Be- stimmtheit; durch die Qualität ist ein Daseyn von einem andern unterschieden, oder ist ein Daseyn; es ist für sich selbst, oder es besteht durch diese Einfachheit mit sich. Aber dadurch ist es wesentlich der Gedanke. -- Hierin ist es begriffen, dass das Seyn Denken ist; hierein fällt die Einsicht, die dem gewöhnlichen begrifflosen Sprechen von der Identität des Denkens und Seyns abzugehen pflegt. -- Dadurch nun, dass das Bestehen des Daseyns die Sichselbstgleich- heit oder die reine Abstraction ist, ist es die Abstraction seiner von sich selbst, oder es ist selbst seine Ungleichheit mit sich und seine Auf- lösung, -- seine eigne Innerlichkeit und Zurück- nahme in sich, -- sein Werden. -- Durch diese Natur des Seyenden und insofern das Seyende diese Natur für das Wissen hat, ist dieses nicht die Thätigkeit, die den Inhalt als ein Fremdes handhabt, nicht die Reflexion in sich aus dem Inhalte heraus; die Wissenschaft ist nicht jener Idealismus, der an an die Stelle des behaupten- den Dogmatismus als ein versichernder Dogma-
Daſeyns iſt die Sichſelbſtgleichheit; denn ſeine Ungleichheit mit ſich wäre ſeine Auflöſung. Die Sichſelbſtgleichheit aber iſt die reine Ab- ſtraction; dieſe aber iſt das Denken. Wenn ich ſage Qualität, ſage ich die einfache Be- ſtimmtheit; durch die Qualität iſt ein Daſeyn von einem andern unterſchieden, oder iſt ein Daſeyn; es iſt für ſich ſelbſt, oder es beſteht durch dieſe Einfachheit mit ſich. Aber dadurch iſt es weſentlich der Gedanke. — Hierin iſt es begriffen, daſs das Seyn Denken iſt; hierein fällt die Einſicht, die dem gewöhnlichen begriffloſen Sprechen von der Identität des Denkens und Seyns abzugehen pflegt. — Dadurch nun, daſs das Beſtehen des Daſeyns die Sichſelbſtgleich- heit oder die reine Abſtraction iſt, iſt es die Abſtraction ſeiner von sich ſelbſt, oder es ist ſelbſt ſeine Ungleichheit mit sich und ſeine Auf- lösung, — ſeine eigne Innerlichkeit und Zurück- nahme in sich, — ſein Werden. — Durch dieſe Natur des Seyenden und inſofern das Seyende dieſe Natur für das Wiſſen hat, iſt dieſes nicht die Thätigkeit, die den Inhalt als ein Fremdes handhabt, nicht die Reflexion in sich aus dem Inhalte heraus; die Wiſſenſchaft ist nicht jener Idealismus, der an an die Stelle des behaupten- den Dogmatismus als ein verſichernder Dogma-
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Daſeyns iſt die Sichſelbſtgleichheit; denn ſeine
Ungleichheit mit ſich wäre ſeine Auflöſung.
Die Sichſelbſtgleichheit aber iſt die reine Ab-
ſtraction; dieſe aber iſt das Denken. Wenn
ich ſage Qualität, ſage ich die einfache Be-
ſtimmtheit; durch die Qualität iſt ein Daſeyn
von einem andern unterſchieden, oder iſt ein
Daſeyn; es iſt für ſich ſelbſt, oder es beſteht
durch dieſe Einfachheit mit ſich. Aber dadurch
iſt es weſentlich der Gedanke. — Hierin iſt es
begriffen, daſs das Seyn Denken iſt; hierein fällt
die Einſicht, die dem gewöhnlichen begriffloſen
Sprechen von der Identität des Denkens und
Seyns abzugehen pflegt. — Dadurch nun, daſs
das Beſtehen des Daſeyns die Sichſelbſtgleich-
heit oder die reine Abſtraction iſt, iſt es die
Abſtraction ſeiner von sich ſelbſt, oder es ist
ſelbſt ſeine Ungleichheit mit sich und ſeine Auf-
lösung, — ſeine eigne Innerlichkeit und Zurück-
nahme in sich, — ſein Werden. — Durch dieſe
Natur des Seyenden und inſofern das Seyende
dieſe Natur für das Wiſſen hat, iſt dieſes nicht
die Thätigkeit, die den Inhalt als ein Fremdes
handhabt, nicht die Reflexion in sich aus dem
Inhalte heraus; die Wiſſenſchaft ist nicht jener
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. LXVII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/82>, abgerufen am 18.12.2024.
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