halt ist erst dadurch ein geistiger; indem die Bestimmt- heit ebensosehr ihre entgegengesetzte ist, ist die Ein- heit im Andersseyn, das geistige, vollendet; wie sich für uns oder an sich vorhin die entgegengesetzten Be- deutungen vereinigten, und selbst die abstracten For- men des desselben und des nicht desselben, der Identität und Nichtidentität aufhoben.
Wenn also in dem vorstellenden Bewusstseyn das Innerlichwerden des natürlichen Selbstbewusstseyns, das daseyende Böse war, so ist das Innerlichwerden im Elemente des Selbstbewusstseyns das Wissen von dem Bösen als einem solchen, das ansich im Daseyn ist, Diss Wissen ist also allerdings ein Bösewerden, aber nur Werden des Gedankens des Bösen, und ist darum als das erste Moment der Versöhnung anerkannt. Denn als ein Zurückgehen in sich aus der Unmittelbarkeit der Natur, die als das Böse bestimmt ist, ist es ein Verlassen derselben, und das Absterben der Sünde. Nicht das natürliche Daseyn als solches wird von dem Bewusstseyn verlassen, sondern es zugleich als ein sol- ches, das als Böses gewusst wird. Die unmittelbare Bewegung des insichgehens ist ebensosehr eine vermit- telte; -- sie setzt sich selbst voraus oder ist ihr eigner Grund; der Grund des insichgehens ist nemlich, weil die Natur schon an sich insichgegangen ist; um des Bösen willen muss der Mensch in sich gehen, aber das Böse ist selbst das insichgehen. -- Diese erste Be- wegung ist eben darum selbst nur die unmittelbare, oder ihr einfacher Begriff, weil sie dasselbe, was ihr
halt ist erst dadurch ein geistiger; indem die Bestimmt- heit ebensosehr ihre entgegengesetzte ist, ist die Ein- heit im Andersſeyn, das geistige, vollendet; wie sich für uns oder an ſich vorhin die entgegengesetzten Be- deutungen vereinigten, und selbst die abstracten For- men des deſſelben und des nicht deſſelben, der Identität und Nichtidentität aufhoben.
Wenn also in dem vorstellenden Bewuſstſeyn das Innerlichwerden des natürlichen Selbſtbewuſstseyns, das daseyende Böse war, so ist das Innerlichwerden im Elemente des Selbstbewuſstſeyns das Wiſſen von dem Bösen als einem solchen, das anſich im Daseyn ist, Diſs Wiſſen ist also allerdings ein Bösewerden, aber nur Werden des Gedankens des Bösen, und ist darum als das erste Moment der Versöhnung anerkannt. Denn als ein Zurückgehen in ſich aus der Unmittelbarkeit der Natur, die als das Böse bestimmt ist, ist es ein Verlaſſen derselben, und das Absterben der Sünde. Nicht das natürliche Daseyn als solches wird von dem Bewuſstſeyn verlaſſen, sondern es zugleich als ein sol- ches, das als Böses gewuſst wird. Die unmittelbare Bewegung des insichgehens ist ebensosehr eine vermit- telte; — sie setzt sich selbst voraus oder ist ihr eigner Grund; der Grund des insichgehens ist nemlich, weil die Natur schon an sich insichgegangen ist; um des Bösen willen muſs der Mensch in sich gehen, aber das Böse ist selbst das insichgehen. — Diese erste Be- wegung ist eben darum selbst nur die unmittelbare, oder ihr einfacher Begriff, weil sie daſſelbe, was ihr
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halt ist erst dadurch ein geistiger; indem die Bestimmt-
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für uns oder an ſich vorhin die entgegengesetzten Be-
deutungen vereinigten, und selbst die abstracten For-
men des deſſelben und des nicht deſſelben, der Identität
und Nichtidentität aufhoben.
Wenn also in dem vorstellenden Bewuſstſeyn das
Innerlichwerden des natürlichen Selbſtbewuſstseyns,
das daseyende Böse war, so ist das Innerlichwerden im
Elemente des Selbstbewuſstſeyns das Wiſſen von dem
Bösen als einem solchen, das anſich im Daseyn ist,
Diſs Wiſſen ist also allerdings ein Bösewerden, aber
nur Werden des Gedankens des Bösen, und ist darum
als das erste Moment der Versöhnung anerkannt. Denn
als ein Zurückgehen in ſich aus der Unmittelbarkeit
der Natur, die als das Böse bestimmt ist, ist es ein
Verlaſſen derselben, und das Absterben der Sünde.
Nicht das natürliche Daseyn als solches wird von dem
Bewuſstſeyn verlaſſen, sondern es zugleich als ein sol-
ches, das als Böses gewuſst wird. Die unmittelbare
Bewegung des insichgehens ist ebensosehr eine vermit-
telte; — sie setzt sich selbst voraus oder ist ihr eigner
Grund; der Grund des insichgehens ist nemlich, weil
die Natur schon an sich insichgegangen ist; um des
Bösen willen muſs der Mensch in sich gehen, aber
das Böse ist selbst das insichgehen. — Diese erste Be-
wegung ist eben darum selbst nur die unmittelbare,
oder ihr einfacher Begriff, weil sie daſſelbe, was ihr
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/843>, abgerufen am 22.11.2024.
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