Der Geist der offenbaren Religion hat sein Bewusst- seyn als solches noch nicht überwunden, oder, was dasselbe ist, sein wirkliches Selbstbewusstseyn ist nicht der Gegenstand seines Bewusstseyns; er selbst über- haupt und die in ihm sich unterscheidenden Momen- te fallen in das Vorstellen und in die Form der Ge- genständlichkeit. Der Inhalt des Vorstellens ist der absolute Geist; und es ist allein noch um das Auf- heben dieser blossen Form zu thun, oder vielmehr weil sie dem Bewusstseyn als solchem angehört, muss ihre Wahrheit schon in den Gestaltungen desselben sich ergeben haben. -- Diese Ueberwindung des Ge- genstandes des Bewusstseyns ist nicht als das einsei- tige zu nehmen, dass er sich als in das Selbst zu- rückkehrend zeigte, sondern bestimmter so, dass er sowohl als solcher sich ihm als verschwindend dar- stellte, als noch vielmehr, dass die Entäusserung des
VIII. Das abſolute Wiſſen.
Der Geiſt der offenbaren Religion hat sein Bewuſst- seyn als solches noch nicht überwunden, oder, was daſſelbe ist, sein wirkliches Selbſtbewuſstseyn iſt nicht der Gegenſtand seines Bewuſstseyns; er selbſt über- haupt und die in ihm ſich unterſcheidenden Momen- te fallen in das Vorſtellen und in die Form der Ge- genſtändlichkeit. Der Inhalt des Vorſtellens iſt der absolute Geiſt; und es ist allein noch um das Auf- heben dieser bloſſen Form zu thun, oder vielmehr weil sie dem Bewuſstseyn als solchem angehört, muſs ihre Wahrheit schon in den Geſtaltungen deſſelben ſich ergeben haben. — Diese Ueberwindung des Ge- genſtandes des Bewuſstseyns iſt nicht als das einſei- tige zu nehmen, daſs er sich als in das Selbſt zu- rückkehrend zeigte, ſondern beſtimmter ſo, daſs er sowohl als solcher ſich ihm als verschwindend dar- ſtellte, als noch vielmehr, daſs die Entäuſſerung des
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VIII.
Das abſolute Wiſſen.
Der Geiſt der offenbaren Religion hat sein Bewuſst-
seyn als solches noch nicht überwunden, oder, was
daſſelbe ist, sein wirkliches Selbſtbewuſstseyn iſt nicht
der Gegenſtand seines Bewuſstseyns; er selbſt über-
haupt und die in ihm ſich unterſcheidenden Momen-
te fallen in das Vorſtellen und in die Form der Ge-
genſtändlichkeit. Der Inhalt des Vorſtellens iſt der
absolute Geiſt; und es ist allein noch um das Auf-
heben dieser bloſſen Form zu thun, oder vielmehr
weil sie dem Bewuſstseyn als solchem angehört, muſs
ihre Wahrheit schon in den Geſtaltungen deſſelben
ſich ergeben haben. — Diese Ueberwindung des Ge-
genſtandes des Bewuſstseyns iſt nicht als das einſei-
tige zu nehmen, daſs er sich als in das Selbſt zu-
rückkehrend zeigte, ſondern beſtimmter ſo, daſs er
sowohl als solcher ſich ihm als verschwindend dar-
ſtellte, als noch vielmehr, daſs die Entäuſſerung des
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 742. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/851>, abgerufen am 21.05.2024.
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