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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Discours von den Rom.
De Garru-
lit. p. m.

910. 911.

LXXXVIII. Plutarchus sagt/
die Rede seye dreyfach/ eine nohtwen-
dige/ freundliche/ und überflüssige/ die
er verdammt. Zum Beyspiel/ auf die
Frage: Jst Socrates drinnen? sey
die nohtwendige Antwort; er ist
nicht drinnen/ oder auf Laconisch:
Nein/ wie also die Laconische Stande
Philippo auf sein weitlauffiges
Schreiben/ daß sie ihn in ihre Statt
einlassen sollten allein dise 2. Buchsta-
ben geantwortet #, Nein! Eine
Freundliche Antwort aber wäre;
Nein/ er ist nicht drinnen/ sonder bey
der Wexelbank/ da endtlich beygesetzt
werden dörffte: Er wartet dort auf
etliche Frembde. Aber eine überflüs-
sige und närrische
Antwort wäre
es/ da einer (etwa den Antimachum
Colophonium
durchlesen hätte/
und) sagte: Nein/ er ist nicht drinnen/
sonderen bey den Wexel-Herren/ da
wartet er auf etliche Frembde auß Jo-
nien,
welche ihm Alcibiades ad-
dressi
ert/ welcher zu Mileto sich
aufhaltet bey Tislapherne Jhr Kön.
Majestät Statthalter/ welcher einst
mit den Lacedaemonieren gehalten/
jezo aber den Atheniensern zugetret-

ten/
Diſcours von den Rom.
De Garru-
lit. p. m.

910. 911.

LXXXVIII. Plutarchus ſagt/
die Rede ſeye dreyfach/ eine nohtwen-
dige/ freundliche/ und uͤberfluͤſſige/ die
er verdammt. Zum Beyſpiel/ auf die
Frage: Jſt Socrates drinnen? ſey
die nohtwendige Antwort; er iſt
nicht drinnen/ oder auf Laconiſch:
Nein/ wie alſo die Laconiſche Stande
Philippo auf ſein weitlauffiges
Schreiben/ daß ſie ihn in ihre Statt
einlaſſen ſollten allein diſe 2. Buchſta-
ben geantwortet #, Nein! Eine
Freundliche Antwort aber waͤre;
Nein/ er iſt nicht drinnen/ ſonder bey
der Wexelbank/ da endtlich beygeſetzt
werden doͤrffte: Er wartet dort auf
etliche Frembde. Aber eine uͤberfluͤſ-
ſige und naͤrꝛiſche
Antwort waͤre
es/ da einer (etwa den Antimachum
Colophonium
durchleſen haͤtte/
und) ſagte: Nein/ er iſt nicht drinnen/
ſonderen bey den Wexel-Herꝛen/ da
wartet er auf etliche Frembde auß Jo-
nien,
welche ihm Alcibiades ad-
dreſſi
ert/ welcher zu Mileto ſich
aufhaltet bey Tiſlapherne Jhr Koͤn.
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[102/0150] Diſcours von den Rom. LXXXVIII. Plutarchus ſagt/ die Rede ſeye dreyfach/ eine nohtwen- dige/ freundliche/ und uͤberfluͤſſige/ die er verdammt. Zum Beyſpiel/ auf die Frage: Jſt Socrates drinnen? ſey die nohtwendige Antwort; er iſt nicht drinnen/ oder auf Laconiſch: Nein/ wie alſo die Laconiſche Stande Philippo auf ſein weitlauffiges Schreiben/ daß ſie ihn in ihre Statt einlaſſen ſollten allein diſe 2. Buchſta- ben geantwortet #, Nein! Eine Freundliche Antwort aber waͤre; Nein/ er iſt nicht drinnen/ ſonder bey der Wexelbank/ da endtlich beygeſetzt werden doͤrffte: Er wartet dort auf etliche Frembde. Aber eine uͤberfluͤſ- ſige und naͤrꝛiſche Antwort waͤre es/ da einer (etwa den Antimachum Colophonium durchleſen haͤtte/ und) ſagte: Nein/ er iſt nicht drinnen/ ſonderen bey den Wexel-Herꝛen/ da wartet er auf etliche Frembde auß Jo- nien, welche ihm Alcibiades ad- dreſſiert/ welcher zu Mileto ſich aufhaltet bey Tiſlapherne Jhr Koͤn. Majeſtaͤt Statthalter/ welcher einſt mit den Lacedæmonieren gehalten/ jezo aber den Athenienſern zugetret- ten/

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/150>, abgerufen am 22.12.2024.