Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Vorbericht. Wir habens von Natur im Verseß/ was Tes ecrits, il est vrai, sans art, & languissans Dises wird sich/ freylich/ aller Ohrten ap- Stuck
Vorbericht. Wir habens von Natur im Verſeß/ was Tes écrits, il eſt vrai, ſans art, & languiſſans Diſes wird ſich/ freylich/ aller Ohrten ap- Stuck
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Vorbericht.
Wir habens von Natur im Verſeß/ was
man verbietet/ das thun wir. Die Dete-
ſtation ſelbſt/ die man von ſchlimmen Sa-
chen machet/ zuͤndet die Begir den/ als ei-
nen Kalch das Leſchwaſſer/ offtmahlen
an/ daß ſie nur luͤſtern werden. Alſo muͤſt
ich einfeltig ſeyn/ wann ich glauben woll-
te/ man wurde forthin um meiner
Wahrnung willen/ weniger Romans
drucken/ oder weniger Romans leſen:
Nein. Die Welt behalt ihre Ard/ wie ein
altes Pferd/ an dem die Schul verlohren:
Boileau ſagt von dem Scudery (verſteht
aber die andere mit) und deſſen Roman-
tiſchen Schrifften/ Sat. II. p. 20.
Tes écrits, il eſt vrai, ſans art, & languiſſans
Semblent eſtre formez en dépit du bon ſens:
Mais ils trouvent pourtant, quoi qu’en puiſſe dire,
Un Marchand pour les vendre, & de Sots pour
les lire.
Diſes wird ſich/ freylich/ aller Ohrten ap-
plicieren laſſen. Jndeß iſt daran nichts
gelegen. Wann man im̃er ſchweigt/ und
durch die Finger ſiht/ iſt drum die Sach
nichts deſto beſſer. Muß alles ein Egy-
pten und Tanis, in diſem und andren
Stucken werden/ ſo werde es immer hin/
es hat nicht viel gekoſtet/ daß in diſem
Stuck
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