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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Discours von den
rey/ Courtesey eine wider erauffnete
F. Tugend) danahen uhrsprunge.

XVII. Disem wurde underschid-
lich widersprochen/ weil aber die ent-
wedere Wahrheit auß dem Verfolg
des Discurses erhellen muste/ wurde
fortgefahren und gestanden/ daß die
Romanen grosse Verwandschafft
underhielten mit den Freuden-Lust-
und Hirtenspielen/ und wol eins auß
dem andren abgesehen seyn dörffte;
Run wäre die alte (hieher gehörige)
Ard der Comaedien erfunden ent-
Evanthius
de trag. &
Com.
Von
anfang.
Donat.
Fragm. de
iisd.
V. Cael.
Rhod. L.
A. X.
7.
weder von dem Megarenser Susa-
rion,
oder von Eupulo, und Cratino.
Reben dem wuste man zwar nicht ei-
gentlich/ wie die alte Ciprische/ Syba-
riti
sche und Milesische Fablen/ deren
die alte offt gedencken/ alle wären ge-
staltet gewest/ doch aber könte auß
den Umstähnden ohnschwehr abge-
nommen werden/ daß sie lauter um
Wohllust/ und Buhlerreizung wären
abgesehen gewest/ und den Romanen
meisttheils nicht ohngleich gelautet. Es
wären aber selbige so wol alß die Poe-
mata Sotadica, Epica, Mimica &c.

Gebrütsel und Veranlasungen der
Heidnischen Pöbel-Theologie (denn

die

Diſcours von den
rey/ Courteſey eine wider erauffnete
F. Tugend) danahen uhrſprunge.

XVII. Diſem wurde underſchid-
lich widerſprochen/ weil aber die ent-
wedere Wahrheit auß dem Verfolg
des Diſcurſes erhellen muſte/ wurde
fortgefahren und geſtanden/ daß die
Romanen groſſe Verwandſchafft
underhielten mit den Freuden-Luſt-
und Hirtenſpielen/ und wol eins auß
dem andren abgeſehen ſeyn doͤrffte;
Run waͤre die alte (hieher gehoͤrige)
Ard der Comædien erfunden ent-
Evanthius
de trag. &
Com.
Von
anfang.
Donat.
Fragm. de
iisd.
V. Cæl.
Rhod. L.
A. X.
7.
weder von dem Megarenſer Suſa-
rion,
oder von Eupulo, und Cratino.
Reben dem wuſte man zwar nicht ei-
gentlich/ wie die alte Cipriſche/ Syba-
riti
ſche und Mileſiſche Fablen/ deren
die alte offt gedencken/ alle waͤren ge-
ſtaltet geweſt/ doch aber koͤnte auß
den Umſtaͤhnden ohnſchwehr abge-
nommen werden/ daß ſie lauter um
Wohlluſt/ und Buhlerꝛeizung waͤren
abgeſehen geweſt/ und den Romanen
meiſttheils nicht ohngleich gelautet. Es
waͤren aber ſelbige ſo wol alß die Poe-
mata Sotadica, Epica, Mimica &c.

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[20/0068] Diſcours von den rey/ Courteſey eine wider erauffnete F. Tugend) danahen uhrſprunge. XVII. Diſem wurde underſchid- lich widerſprochen/ weil aber die ent- wedere Wahrheit auß dem Verfolg des Diſcurſes erhellen muſte/ wurde fortgefahren und geſtanden/ daß die Romanen groſſe Verwandſchafft underhielten mit den Freuden-Luſt- und Hirtenſpielen/ und wol eins auß dem andren abgeſehen ſeyn doͤrffte; Run waͤre die alte (hieher gehoͤrige) Ard der Comædien erfunden ent- weder von dem Megarenſer Suſa- rion, oder von Eupulo, und Cratino. Reben dem wuſte man zwar nicht ei- gentlich/ wie die alte Cipriſche/ Syba- ritiſche und Mileſiſche Fablen/ deren die alte offt gedencken/ alle waͤren ge- ſtaltet geweſt/ doch aber koͤnte auß den Umſtaͤhnden ohnſchwehr abge- nommen werden/ daß ſie lauter um Wohlluſt/ und Buhlerꝛeizung waͤren abgeſehen geweſt/ und den Romanen meiſttheils nicht ohngleich gelautet. Es waͤren aber ſelbige ſo wol alß die Poe- mata Sotadica, Epica, Mimica &c. Gebruͤtſel und Veranlaſungen der Heidniſchen Poͤbel-Theologie (denn die Evanthius de trag. & Com. Von anfang. Donat. Fragm. de iisd. V. Cæl. Rhod. L. A. X. 7.

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/68>, abgerufen am 22.12.2024.