Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.XXVI. Mir träumte: traurig schaute der Mond, Und traurig schienen die Sterne; Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt, Viel hundert Meilen ferne. Es hat mich zu ihrem Hause geführt, Ich küßte die Steine der Treppe, Die oft ihr kleiner Fuß berührt, Und ihres Kleides Schleppe. Die Nacht war lang, die Nacht war kalt, Es waren so kalt die Steine; Es lugt' aus dem Fenster die blasse Gestalt, Beleuchtet vom Mondenscheine. XXVI. Mir träumte: traurig ſchaute der Mond, Und traurig ſchienen die Sterne; Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt, Viel hundert Meilen ferne. Es hat mich zu ihrem Hauſe geführt, Ich küßte die Steine der Treppe, Die oft ihr kleiner Fuß berührt, Und ihres Kleides Schleppe. Die Nacht war lang, die Nacht war kalt, Es waren ſo kalt die Steine; Es lugt' aus dem Fenſter die blaſſe Geſtalt, Beleuchtet vom Mondenſcheine. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0211" n="203"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XXVI.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Mir träumte: traurig ſchaute der Mond,</l><lb/> <l>Und traurig ſchienen die Sterne;</l><lb/> <l>Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt,</l><lb/> <l>Viel hundert Meilen ferne.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Es hat mich zu ihrem Hauſe geführt,</l><lb/> <l>Ich küßte die Steine der Treppe,</l><lb/> <l>Die oft ihr kleiner Fuß berührt,</l><lb/> <l>Und ihres Kleides Schleppe.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Die Nacht war lang, die Nacht war kalt,</l><lb/> <l>Es waren ſo kalt die Steine;</l><lb/> <l>Es lugt' aus dem Fenſter die blaſſe Geſtalt,</l><lb/> <l>Beleuchtet vom Mondenſcheine.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0211]
XXVI.
Mir träumte: traurig ſchaute der Mond,
Und traurig ſchienen die Sterne;
Es trug mich zur Stadt, wo Liebchen wohnt,
Viel hundert Meilen ferne.
Es hat mich zu ihrem Hauſe geführt,
Ich küßte die Steine der Treppe,
Die oft ihr kleiner Fuß berührt,
Und ihres Kleides Schleppe.
Die Nacht war lang, die Nacht war kalt,
Es waren ſo kalt die Steine;
Es lugt' aus dem Fenſter die blaſſe Geſtalt,
Beleuchtet vom Mondenſcheine.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |