Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.Unterdessen muß regieren Der Minister, jener Hund, Dessen knurriges Gebelle Wiederhallet in der Rund'. Schläfrig lallt der junge König: "Das Regieren ist so schwer, Ach, ich wollt', daß ich zu Hause Schon bei meiner Kön'gin wär'! "In den Armen meiner Kön'gin Ruht mein Königshaupt so weich, Und in ihren lieben Augen Liegt mein unermeßlich Reich!" Unterdeſſen muß regieren Der Miniſter, jener Hund, Deſſen knurriges Gebelle Wiederhallet in der Rund'. Schläfrig lallt der junge König: „Das Regieren iſt ſo ſchwer, Ach, ich wollt', daß ich zu Hauſe Schon bei meiner Kön'gin wär'! „In den Armen meiner Kön'gin Ruht mein Königshaupt ſo weich, Und in ihren lieben Augen Liegt mein unermeßlich Reich!“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0309" n="301"/> <lg n="5"> <l>Unterdeſſen muß regieren</l><lb/> <l>Der Miniſter, jener Hund,</l><lb/> <l>Deſſen knurriges Gebelle</l><lb/> <l>Wiederhallet in der Rund'.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Schläfrig lallt der junge König:</l><lb/> <l>„Das Regieren iſt ſo ſchwer,</l><lb/> <l>Ach, ich wollt', daß ich zu Hauſe</l><lb/> <l>Schon bei meiner Kön'gin wär'!</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>„In den Armen meiner Kön'gin</l><lb/> <l>Ruht mein Königshaupt ſo weich,</l><lb/> <l>Und in ihren lieben Augen</l><lb/> <l>Liegt mein unermeßlich Reich!“</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [301/0309]
Unterdeſſen muß regieren
Der Miniſter, jener Hund,
Deſſen knurriges Gebelle
Wiederhallet in der Rund'.
Schläfrig lallt der junge König:
„Das Regieren iſt ſo ſchwer,
Ach, ich wollt', daß ich zu Hauſe
Schon bei meiner Kön'gin wär'!
„In den Armen meiner Kön'gin
Ruht mein Königshaupt ſo weich,
Und in ihren lieben Augen
Liegt mein unermeßlich Reich!“
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