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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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Ich möcht sie nur einmal umfangen,
Und pressen an's glühende Herz!
Nur einmal die Lippen und Wangen
Küssen mit sel'gem Schmerz.
Nur einmal aus ihrem Munde
Möcht' ich hören ein liebendes Wort, --
Alsdann wollt' ich folgen zur Stunde
Euch, Geister, zum finstern Ort.
Die Geister haben's vernommen,
Und nicken grausiglich.
Feins Liebchen, nun bin ich gekommen;
Feins Liebchen, liebst du mich?

Ich möcht ſie nur einmal umfangen,
Und preſſen an's glühende Herz!
Nur einmal die Lippen und Wangen
Küſſen mit ſel'gem Schmerz.
Nur einmal aus ihrem Munde
Möcht' ich hören ein liebendes Wort, —
Alsdann wollt' ich folgen zur Stunde
Euch, Geiſter, zum finſtern Ort.
Die Geiſter haben's vernommen,
Und nicken grauſiglich.
Feins Liebchen, nun bin ich gekommen;
Feins Liebchen, liebſt du mich?

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[37/0045] Ich möcht ſie nur einmal umfangen, Und preſſen an's glühende Herz! Nur einmal die Lippen und Wangen Küſſen mit ſel'gem Schmerz. Nur einmal aus ihrem Munde Möcht' ich hören ein liebendes Wort, — Alsdann wollt' ich folgen zur Stunde Euch, Geiſter, zum finſtern Ort. Die Geiſter haben's vernommen, Und nicken grauſiglich. Feins Liebchen, nun bin ich gekommen; Feins Liebchen, liebſt du mich?

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/45>, abgerufen am 21.11.2024.