Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.Prachtgebäude und Paläste Schimmern hell im Glanz der Sonne; Und der Kirchen hohe Kuppeln Leuchten stattlich wie vergoldet. Dumpfig und wie Bienensummen Klingt der Glocken Festgeläute, Lieblich steigen Betgesänge Aus den frommen Gotteshäusern. Aber dorten, siehe! siehe! Dorten aus der Marktkapelle Strömt die bunte Volkesmenge, Im Gewimmel und Gedränge. Blanke Ritter, schmucke Frauen, Hofgesinde festlich blinkend, Und die hellen Glocken läuten, Und die Orgel rauscht dazwischen. Doch mit Ehrfurcht ausgewichen
Schreitet stolz das junge Ehpaar; Donna Clara schwarz verschleiert, Don Fernando, waffenglänzend. Prachtgebäude und Paläſte Schimmern hell im Glanz der Sonne; Und der Kirchen hohe Kuppeln Leuchten ſtattlich wie vergoldet. Dumpfig und wie Bienenſummen Klingt der Glocken Feſtgeläute, Lieblich ſteigen Betgeſänge Aus den frommen Gotteshäuſern. Aber dorten, ſiehe! ſiehe! Dorten aus der Marktkapelle Strömt die bunte Volkesmenge, Im Gewimmel und Gedränge. Blanke Ritter, ſchmucke Frauen, Hofgeſinde feſtlich blinkend, Und die hellen Glocken läuten, Und die Orgel rauſcht dazwiſchen. Doch mit Ehrfurcht ausgewichen
Schreitet ſtolz das junge Ehpaar; Donna Clara ſchwarz verſchleiert, Don Fernando, waffenglänzend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0072" n="64"/> <lg n="10"> <l>Prachtgebäude und Paläſte</l><lb/> <l>Schimmern hell im Glanz der Sonne;</l><lb/> <l>Und der Kirchen hohe Kuppeln</l><lb/> <l>Leuchten ſtattlich wie vergoldet.</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l>Dumpfig und wie Bienenſummen</l><lb/> <l>Klingt der Glocken Feſtgeläute,</l><lb/> <l>Lieblich ſteigen Betgeſänge</l><lb/> <l>Aus den frommen Gotteshäuſern.</l><lb/> </lg> <lg n="12"> <l>Aber dorten, ſiehe! ſiehe!</l><lb/> <l>Dorten aus der Marktkapelle</l><lb/> <l>Strömt die bunte Volkesmenge,</l><lb/> <l>Im Gewimmel und Gedränge.</l><lb/> </lg> <lg n="13"> <l>Blanke Ritter, ſchmucke Frauen,</l><lb/> <l>Hofgeſinde feſtlich blinkend,</l><lb/> <l>Und die hellen Glocken läuten,</l><lb/> <l>Und die Orgel rauſcht dazwiſchen.</l><lb/> </lg> <lg n="14"> <l>Doch mit Ehrfurcht ausgewichen</l><lb/> <l>Schreitet ſtolz das junge Ehpaar;</l><lb/> <l>Donna Clara ſchwarz verſchleiert,</l><lb/> <l>Don Fernando, waffenglänzend.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0072]
Prachtgebäude und Paläſte
Schimmern hell im Glanz der Sonne;
Und der Kirchen hohe Kuppeln
Leuchten ſtattlich wie vergoldet.
Dumpfig und wie Bienenſummen
Klingt der Glocken Feſtgeläute,
Lieblich ſteigen Betgeſänge
Aus den frommen Gotteshäuſern.
Aber dorten, ſiehe! ſiehe!
Dorten aus der Marktkapelle
Strömt die bunte Volkesmenge,
Im Gewimmel und Gedränge.
Blanke Ritter, ſchmucke Frauen,
Hofgeſinde feſtlich blinkend,
Und die hellen Glocken läuten,
Und die Orgel rauſcht dazwiſchen.
Doch mit Ehrfurcht ausgewichen
Schreitet ſtolz das junge Ehpaar;
Donna Clara ſchwarz verſchleiert,
Don Fernando, waffenglänzend.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/72>, abgerufen am 29.07.2024. |