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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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XI.
Die Minnesänger.

Zu dem Wettgesange schreiten
Minnesänger jetzt herbei;
Ei, das giebt ein seltsam Streiten,
Ein gar seltsames Turnei!
Phantasie, die schäumend wilde,
Ist des Minnesängers Pferd,
Und die Kunst dient ihm zum Schilde,
Und das Wort, das ist sein Schwert.
Hübsche Damen schauen munter
Vom beteppichten Balkon',
Doch die rechte ist nicht drunter
Mit des Sieges Myrthenkron'.
Andre Leute, wenn sie springen
In die Schranken, sind gesund;
Aber Minnesänger bringen
Dort schon mit die Todeswund'.
XI.
Die Minneſänger.

Zu dem Wettgeſange ſchreiten
Minneſänger jetzt herbei;
Ei, das giebt ein ſeltſam Streiten,
Ein gar ſeltſames Turnei!
Phantaſie, die ſchäumend wilde,
Iſt des Minneſängers Pferd,
Und die Kunſt dient ihm zum Schilde,
Und das Wort, das iſt ſein Schwert.
Hübſche Damen ſchauen munter
Vom beteppichten Balkon',
Doch die rechte iſt nicht drunter
Mit des Sieges Myrthenkron'.
Andre Leute, wenn ſie ſpringen
In die Schranken, ſind geſund;
Aber Minneſänger bringen
Dort ſchon mit die Todeswund'.
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[74/0082] XI. Die Minneſänger. Zu dem Wettgeſange ſchreiten Minneſänger jetzt herbei; Ei, das giebt ein ſeltſam Streiten, Ein gar ſeltſames Turnei! Phantaſie, die ſchäumend wilde, Iſt des Minneſängers Pferd, Und die Kunſt dient ihm zum Schilde, Und das Wort, das iſt ſein Schwert. Hübſche Damen ſchauen munter Vom beteppichten Balkon', Doch die rechte iſt nicht drunter Mit des Sieges Myrthenkron'. Andre Leute, wenn ſie ſpringen In die Schranken, ſind geſund; Aber Minneſänger bringen Dort ſchon mit die Todeswund'.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/82>, abgerufen am 27.11.2024.