Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.XX. Wahrhaftig. Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenschein, Dann knospen und blühen die Blümlein auf; Wenn der Mond beginnt seinen Stralenlauf, Dann schwimmen die Sternlein hintendrein; Wenn der Sänger zwei süße Aeuglein sieht, Dann quellen ihm Lieder aus tiefem Gemüth; -- Doch Lieder und Sterne und Blümelein, Und Aeuglein und Mondglanz und Sonnenschein, Wie sehr das Zeug auch gefällt, So macht's doch noch lang keine Welt. XX. Wahrhaftig. Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenſchein, Dann knospen und blühen die Blümlein auf; Wenn der Mond beginnt ſeinen Stralenlauf, Dann ſchwimmen die Sternlein hintendrein; Wenn der Sänger zwei ſüße Aeuglein ſieht, Dann quellen ihm Lieder aus tiefem Gemüth; — Doch Lieder und Sterne und Blümelein, Und Aeuglein und Mondglanz und Sonnenſchein, Wie ſehr das Zeug auch gefällt, So macht's doch noch lang keine Welt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0098" n="90"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">XX.</hi><lb/><hi rendition="#g">Wahrhaftig</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenſchein,</l><lb/> <l>Dann knospen und blühen die Blümlein auf;</l><lb/> <l>Wenn der Mond beginnt ſeinen Stralenlauf,</l><lb/> <l>Dann ſchwimmen die Sternlein hintendrein;</l><lb/> <l>Wenn der Sänger zwei ſüße Aeuglein ſieht,</l><lb/> <l>Dann quellen ihm Lieder aus tiefem Gemüth; —</l><lb/> <l>Doch Lieder und Sterne und Blümelein,</l><lb/> <l>Und Aeuglein und Mondglanz und Sonnenſchein,</l><lb/> <l>Wie ſehr das Zeug auch gefällt,</l><lb/> <l>So macht's doch noch lang keine Welt.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [90/0098]
XX.
Wahrhaftig.
Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenſchein,
Dann knospen und blühen die Blümlein auf;
Wenn der Mond beginnt ſeinen Stralenlauf,
Dann ſchwimmen die Sternlein hintendrein;
Wenn der Sänger zwei ſüße Aeuglein ſieht,
Dann quellen ihm Lieder aus tiefem Gemüth; —
Doch Lieder und Sterne und Blümelein,
Und Aeuglein und Mondglanz und Sonnenſchein,
Wie ſehr das Zeug auch gefällt,
So macht's doch noch lang keine Welt.
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