Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.Hochaufspringen und jauchzen, Derweilen, am flachen Gestade, Ueber den fluthbefeuchteten Sand, Schreitet ein Fremdling, mit einem Herzen, Das wilder noch als Wind und Wellen; Wo er hintritt, Sprühen Funken und knistern die Muscheln, Und er hüllt sich fest in den grauen Mantel, Und schreitet rasch durch die wehende Nacht; Sicher geleitet vom kleinen Lichte, Das lockend und lieblich schimmert, Aus einsamer Fischerhütte. Vater und Bruder sind auf der See, Und mutterseelallein blieb dort In der Hütte die Fischertochter, Die wunderschöne Fischertochter. Am Heerde sitzt sie Und horcht auf des Wasserkessels Hochaufſpringen und jauchzen, Derweilen, am flachen Geſtade, Ueber den fluthbefeuchteten Sand, Schreitet ein Fremdling, mit einem Herzen, Das wilder noch als Wind und Wellen; Wo er hintritt, Spruͤhen Funken und kniſtern die Muſcheln, Und er huͤllt ſich feſt in den grauen Mantel, Und ſchreitet raſch durch die wehende Nacht; Sicher geleitet vom kleinen Lichte, Das lockend und lieblich ſchimmert, Aus einſamer Fiſcherhuͤtte. Vater und Bruder ſind auf der See, Und mutterſeelallein blieb dort In der Huͤtte die Fiſchertochter, Die wunderſchoͤne Fiſchertochter. Am Heerde ſitzt ſie Und horcht auf des Waſſerkeſſels <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0284" n="272"/> <l>Hochaufſpringen und jauchzen,</l><lb/> <l>Uebermuth-berauſcht.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Derweilen, am flachen Geſtade,</l><lb/> <l>Ueber den fluthbefeuchteten Sand,</l><lb/> <l>Schreitet ein Fremdling, mit einem Herzen,</l><lb/> <l>Das wilder noch als Wind und Wellen;</l><lb/> <l>Wo er hintritt,</l><lb/> <l>Spruͤhen Funken und kniſtern die Muſcheln,</l><lb/> <l>Und er huͤllt ſich feſt in den grauen Mantel,</l><lb/> <l>Und ſchreitet raſch durch die wehende Nacht;</l><lb/> <l>Sicher geleitet vom kleinen Lichte,</l><lb/> <l>Das lockend und lieblich ſchimmert,</l><lb/> <l>Aus einſamer Fiſcherhuͤtte.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Vater und Bruder ſind auf der See,</l><lb/> <l>Und mutterſeelallein blieb dort</l><lb/> <l>In der Huͤtte die Fiſchertochter,</l><lb/> <l>Die wunderſchoͤne Fiſchertochter.</l><lb/> <l>Am Heerde ſitzt ſie</l><lb/> <l>Und horcht auf des Waſſerkeſſels</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [272/0284]
Hochaufſpringen und jauchzen,
Uebermuth-berauſcht.
Derweilen, am flachen Geſtade,
Ueber den fluthbefeuchteten Sand,
Schreitet ein Fremdling, mit einem Herzen,
Das wilder noch als Wind und Wellen;
Wo er hintritt,
Spruͤhen Funken und kniſtern die Muſcheln,
Und er huͤllt ſich feſt in den grauen Mantel,
Und ſchreitet raſch durch die wehende Nacht;
Sicher geleitet vom kleinen Lichte,
Das lockend und lieblich ſchimmert,
Aus einſamer Fiſcherhuͤtte.
Vater und Bruder ſind auf der See,
Und mutterſeelallein blieb dort
In der Huͤtte die Fiſchertochter,
Die wunderſchoͤne Fiſchertochter.
Am Heerde ſitzt ſie
Und horcht auf des Waſſerkeſſels
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