cher ist Napoleon Bonaparte. Wir wissen von ihm, von seinem Leben und Streben, mehr als von den andern Großen dieser Erde, und täglich erfahren wir davon noch mehr und mehr. Wir sehen wie das verschüttete Götterbild langsam ausgegraben wird, und mit jeder Schaufel Erd¬ schlamm, die man von ihm abnimmt, wächst unser freudiges Erstaunen über das Ebenmaaß und die Pracht der edlen Formen, die da her¬ vortreten, und die Geistesblitze der Feinde, die das große Bild zerschmettern wollen, dienen nur dazu, es desto glanzvoller zu beleuchten. Solches geschieht namentlich durch die Aeuße¬ rungen der Frau von Stael, die in all ihrer Herbheit doch nichts anders sagt, als daß der Kaiser kein Mensch war wie die Andern, und daß sein Geist mit keinem vorhandenen Maa߬ stab gemessen werden kann.
Ein solcher Geist ist es, worauf folgende Worte Kants, die ich unlängst in der Morpho¬ logie erwähnt sah, hinzuweisen scheinen:
cher iſt Napoleon Bonaparte. Wir wiſſen von ihm, von ſeinem Leben und Streben, mehr als von den andern Großen dieſer Erde, und taͤglich erfahren wir davon noch mehr und mehr. Wir ſehen wie das verſchuͤttete Goͤtterbild langſam ausgegraben wird, und mit jeder Schaufel Erd¬ ſchlamm, die man von ihm abnimmt, waͤchſt unſer freudiges Erſtaunen uͤber das Ebenmaaß und die Pracht der edlen Formen, die da her¬ vortreten, und die Geiſtesblitze der Feinde, die das große Bild zerſchmettern wollen, dienen nur dazu, es deſto glanzvoller zu beleuchten. Solches geſchieht namentlich durch die Aeuße¬ rungen der Frau von Staël, die in all ihrer Herbheit doch nichts anders ſagt, als daß der Kaiſer kein Menſch war wie die Andern, und daß ſein Geiſt mit keinem vorhandenen Maa߬ ſtab gemeſſen werden kann.
Ein ſolcher Geiſt iſt es, worauf folgende Worte Kants, die ich unlaͤngſt in der Morpho¬ logie erwaͤhnt ſah, hinzuweiſen ſcheinen:
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cher iſt Napoleon Bonaparte. Wir wiſſen von
ihm, von ſeinem Leben und Streben, mehr als
von den andern Großen dieſer Erde, und taͤglich
erfahren wir davon noch mehr und mehr. Wir
ſehen wie das verſchuͤttete Goͤtterbild langſam
ausgegraben wird, und mit jeder Schaufel Erd¬
ſchlamm, die man von ihm abnimmt, waͤchſt
unſer freudiges Erſtaunen uͤber das Ebenmaaß
und die Pracht der edlen Formen, die da her¬
vortreten, und die Geiſtesblitze der Feinde, die
das große Bild zerſchmettern wollen, dienen
nur dazu, es deſto glanzvoller zu beleuchten.
Solches geſchieht namentlich durch die Aeuße¬
rungen der Frau von Staël, die in all ihrer
Herbheit doch nichts anders ſagt, als daß der
Kaiſer kein Menſch war wie die Andern, und
daß ſein Geiſt mit keinem vorhandenen Maa߬
ſtab gemeſſen werden kann.
Ein ſolcher Geiſt iſt es, worauf folgende
Worte Kants, die ich unlaͤngſt in der Morpho¬
logie erwaͤhnt ſah, hinzuweiſen ſcheinen:
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/104>, abgerufen am 24.11.2024.
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