Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827.IX. Echo. Am Mastbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck, Stand ich und hört' ich des Vogels Gesang. Wie schwarzgrüne Rosse mit silbernen Mähnen, Sprangen die weißgekräuselten Wellen, Wie Schwänenzüge schifften vorüber, Mit schimmernden Segeln, die Helgolander, Die kecken Nomaden der Nordsee; Ueber mein Haupt, im ewigen Blau, Hinflatterte weißes Gewölk Und prangte die ewige Sonne, Die Rose des Himmels, die feuerblühende, Die freudvoll sich im Meer bespiegelte; Und Himmel und Meer und mein eignes Herz Ertönten im Nachhall: Sie liebt ihn! sie liebt ihn! IX. Echo. Am Maſtbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck, Stand ich und hoͤrt' ich des Vogels Geſang. Wie ſchwarzgruͤne Roſſe mit ſilbernen Maͤhnen, Sprangen die weißgekraͤuſelten Wellen, Wie Schwaͤnenzuͤge ſchifften voruͤber, Mit ſchimmernden Segeln, die Helgolander, Die kecken Nomaden der Nordſee; Ueber mein Haupt, im ewigen Blau, Hinflatterte weißes Gewoͤlk Und prangte die ewige Sonne, Die Roſe des Himmels, die feuerbluͤhende, Die freudvoll ſich im Meer beſpiegelte; Und Himmel und Meer und mein eignes Herz Ertoͤnten im Nachhall: Sie liebt ihn! ſie liebt ihn! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0038" n="30"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">IX</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Echo</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l>Am Maſtbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck,</l><lb/> <l>Stand ich und hoͤrt' ich des Vogels Geſang.</l><lb/> <l>Wie ſchwarzgruͤne Roſſe mit ſilbernen Maͤhnen,</l><lb/> <l>Sprangen die weißgekraͤuſelten Wellen,</l><lb/> <l>Wie Schwaͤnenzuͤge ſchifften voruͤber,</l><lb/> <l>Mit ſchimmernden Segeln, die Helgolander,</l><lb/> <l>Die kecken Nomaden der Nordſee;</l><lb/> <l>Ueber mein Haupt, im ewigen Blau,</l><lb/> <l>Hinflatterte weißes Gewoͤlk</l><lb/> <l>Und prangte die ewige Sonne,</l><lb/> <l>Die Roſe des Himmels, die feuerbluͤhende,</l><lb/> <l>Die freudvoll ſich im Meer beſpiegelte;</l><lb/> <l>Und Himmel und Meer und mein eignes Herz</l><lb/> <l>Ertoͤnten im Nachhall:</l><lb/> <l>Sie liebt ihn! ſie liebt ihn!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0038]
IX.
Echo.
Am Maſtbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck,
Stand ich und hoͤrt' ich des Vogels Geſang.
Wie ſchwarzgruͤne Roſſe mit ſilbernen Maͤhnen,
Sprangen die weißgekraͤuſelten Wellen,
Wie Schwaͤnenzuͤge ſchifften voruͤber,
Mit ſchimmernden Segeln, die Helgolander,
Die kecken Nomaden der Nordſee;
Ueber mein Haupt, im ewigen Blau,
Hinflatterte weißes Gewoͤlk
Und prangte die ewige Sonne,
Die Roſe des Himmels, die feuerbluͤhende,
Die freudvoll ſich im Meer beſpiegelte;
Und Himmel und Meer und mein eignes Herz
Ertoͤnten im Nachhall:
Sie liebt ihn! ſie liebt ihn!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |