Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.Capitel XXIII. Die bunte Gewalt der neuen Erscheinungen Capitel XXIII. Die bunte Gewalt der neuen Erſcheinungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0141" n="133"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Capitel</hi><hi rendition="#aq">XXIII</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die bunte Gewalt der neuen Erſcheinungen<lb/> bewegte mich in Trient nur daͤmmernd und ahn¬<lb/> dungsvoll, wie Maͤhrchenſchauer; in Verona<lb/> aber erfaßte ſie mich wie ein maͤchtiger Fieber¬<lb/> traum voll heißer Farben, ſcharfbeſtimmter For¬<lb/> men, geſpenſtiſcher Trompetenklaͤnge und fernen<lb/> Waffengeraͤuſches. Da war manch' verwitterter<lb/> Pallaſt, der mich ſo ſtier anſah, als wollte er<lb/> nur ein altes Geheimniß anvertrauen, und er<lb/> ſcheuete ſich nur vor dem Gewuͤhl der zudringlichen<lb/> Tagesmenſchen, und baͤte mich zur Nachtzeit<lb/> wieder zu kommen. Jedoch trotz dem Gelaͤrm<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0141]
Capitel XXIII.
Die bunte Gewalt der neuen Erſcheinungen
bewegte mich in Trient nur daͤmmernd und ahn¬
dungsvoll, wie Maͤhrchenſchauer; in Verona
aber erfaßte ſie mich wie ein maͤchtiger Fieber¬
traum voll heißer Farben, ſcharfbeſtimmter For¬
men, geſpenſtiſcher Trompetenklaͤnge und fernen
Waffengeraͤuſches. Da war manch' verwitterter
Pallaſt, der mich ſo ſtier anſah, als wollte er
nur ein altes Geheimniß anvertrauen, und er
ſcheuete ſich nur vor dem Gewuͤhl der zudringlichen
Tagesmenſchen, und baͤte mich zur Nachtzeit
wieder zu kommen. Jedoch trotz dem Gelaͤrm
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