Diese Stadt ist alt ohne Alterthümlichkeit, eng ohne Traulichkeit, und häßlich über alle Maßen. Sie ist auf einem Felsen gebaut, am Fuße von amphitheatralischen Bergen, die den schönsten Meerbusen gleichsam umarmen. Die Genueser erhielten daher von der Natur den besten und sichersten Hafen. Da, wie gesagt, die ganze Stadt auf einem einzigen Felsen steht, so mußten, der Raum-Ersparniß wegen, die Häuser sehr hoch und die Straßen sehr eng gebaut werden, so daß diese fast alle dunkel sind, und nur auf zweyen derselben ein Wagen fahren kann. Aber die
CapitelXXXIII.
Dieſe Stadt iſt alt ohne Alterthuͤmlichkeit, eng ohne Traulichkeit, und haͤßlich uͤber alle Maßen. Sie iſt auf einem Felſen gebaut, am Fuße von amphitheatraliſchen Bergen, die den ſchoͤnſten Meerbuſen gleichſam umarmen. Die Genueſer erhielten daher von der Natur den beſten und ſicherſten Hafen. Da, wie geſagt, die ganze Stadt auf einem einzigen Felſen ſteht, ſo mußten, der Raum-Erſparniß wegen, die Haͤuſer ſehr hoch und die Straßen ſehr eng gebaut werden, ſo daß dieſe faſt alle dunkel ſind, und nur auf zweyen derſelben ein Wagen fahren kann. Aber die
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[201/0209]
Capitel XXXIII.
Dieſe Stadt iſt alt ohne Alterthuͤmlichkeit,
eng ohne Traulichkeit, und haͤßlich uͤber alle
Maßen. Sie iſt auf einem Felſen gebaut, am
Fuße von amphitheatraliſchen Bergen, die den
ſchoͤnſten Meerbuſen gleichſam umarmen. Die
Genueſer erhielten daher von der Natur den beſten
und ſicherſten Hafen. Da, wie geſagt, die ganze
Stadt auf einem einzigen Felſen ſteht, ſo mußten,
der Raum-Erſparniß wegen, die Haͤuſer ſehr hoch
und die Straßen ſehr eng gebaut werden, ſo
daß dieſe faſt alle dunkel ſind, und nur auf zweyen
derſelben ein Wagen fahren kann. Aber die
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/209>, abgerufen am 23.11.2024.
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