Tibaldo, Gans und Savigny. Und vielleicht in solchem Sinne, sagt man, daß Signor Ugone, obgleich er der Diable boiteux der Jurisprudenz ist, doch so zierliche Pas tanze wie die Lemiere, und daß Signor Gans, in der neuesten Zeit, einige große Sprünge versucht, die ihn zum Hoguet der philosophischen Schule gemacht haben.
Der Signor Gans -- verbesserte sich der Professor -- tanzt also bloß allegorisch, so zu sagen metaphorisch -- Doch plötzlich, statt weiter zu sprechen, griff er wieder in die Saiten der Guitarre, und bey dem tollsten Geklimper sang er wie toll:
Es ist wahr, sein theurer Name Ist die Wonne aller Herzen. Stürmen laut des Meeres Wogen, Droht der Himmel schwarz umzogen, Hört man stets Tarar nur rufen, Gleich als beugten Erd' und Himmel Vor des Helden Namen sich.
Tibaldo, Gans und Savigny. Und vielleicht in ſolchem Sinne, ſagt man, daß Signor Ugone, obgleich er der Diable boiteux der Jurisprudenz iſt, doch ſo zierliche Pas tanze wie die Lemiere, und daß Signor Gans, in der neueſten Zeit, einige große Spruͤnge verſucht, die ihn zum Hoguet der philoſophiſchen Schule gemacht haben.
Der Signor Gans — verbeſſerte ſich der Profeſſor — tanzt alſo bloß allegoriſch, ſo zu ſagen metaphoriſch — Doch ploͤtzlich, ſtatt weiter zu ſprechen, griff er wieder in die Saiten der Guitarre, und bey dem tollſten Geklimper ſang er wie toll:
Es iſt wahr, ſein theurer Name Iſt die Wonne aller Herzen. Stuͤrmen laut des Meeres Wogen, Droht der Himmel ſchwarz umzogen, Hoͤrt man ſtets Tarar nur rufen, Gleich als beugten Erd' und Himmel Vor des Helden Namen ſich.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0273"n="265"/>
Tibaldo, Gans und Savigny. Und vielleicht in<lb/>ſolchem Sinne, ſagt man, daß Signor Ugone,<lb/>
obgleich er der Diable boiteux der Jurisprudenz<lb/>
iſt, doch ſo zierliche Pas tanze wie die Lemiere,<lb/>
und daß Signor Gans, in der neueſten Zeit,<lb/>
einige große Spruͤnge verſucht, die ihn zum<lb/>
Hoguet der philoſophiſchen Schule gemacht<lb/>
haben.</p><lb/><p>Der Signor Gans — verbeſſerte ſich der<lb/>
Profeſſor — tanzt alſo bloß allegoriſch, ſo zu<lb/>ſagen metaphoriſch — Doch ploͤtzlich, ſtatt weiter<lb/>
zu ſprechen, griff er wieder in die Saiten der<lb/>
Guitarre, und bey dem tollſten Geklimper ſang<lb/>
er wie toll:</p><lb/><lgtype="poem"><l>Es iſt wahr, ſein theurer Name</l><lb/><l>Iſt die Wonne aller Herzen.</l><lb/><l>Stuͤrmen laut des Meeres Wogen,</l><lb/><l>Droht der Himmel ſchwarz umzogen,</l><lb/><l>Hoͤrt man ſtets Tarar nur rufen,</l><lb/><l>Gleich als beugten Erd' und Himmel</l><lb/><l>Vor des Helden Namen ſich.</l><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[265/0273]
Tibaldo, Gans und Savigny. Und vielleicht in
ſolchem Sinne, ſagt man, daß Signor Ugone,
obgleich er der Diable boiteux der Jurisprudenz
iſt, doch ſo zierliche Pas tanze wie die Lemiere,
und daß Signor Gans, in der neueſten Zeit,
einige große Spruͤnge verſucht, die ihn zum
Hoguet der philoſophiſchen Schule gemacht
haben.
Der Signor Gans — verbeſſerte ſich der
Profeſſor — tanzt alſo bloß allegoriſch, ſo zu
ſagen metaphoriſch — Doch ploͤtzlich, ſtatt weiter
zu ſprechen, griff er wieder in die Saiten der
Guitarre, und bey dem tollſten Geklimper ſang
er wie toll:
Es iſt wahr, ſein theurer Name
Iſt die Wonne aller Herzen.
Stuͤrmen laut des Meeres Wogen,
Droht der Himmel ſchwarz umzogen,
Hoͤrt man ſtets Tarar nur rufen,
Gleich als beugten Erd' und Himmel
Vor des Helden Namen ſich.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/273>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.