der letzte Mohikan ist auch er allein übrig ge¬ blieben von einer ganzen thatkräftigen Horde, er, der letzte Demagoge. Sie sehen also, daß wir im neuen Athen, wo es noch ganz an Demagogen fehlt, diesen Mann brauchen kön¬ nen, wir haben an ihm einen sehr guten Dema¬ gogen, der zugleich so zahm ist, daß er jeden Speichelnapf beleckt, und aus der Hand frißt, Haselnüsse, Kastanien, Käse, Würstchen, kurz alles frißt was man ihm giebt; und da er jetzt einzig in seiner Art, so haben wir noch den besonderen Vortheil, daß wir späterhin, wenn er krepirt ist, ihn ausstopfen lassen und als den letzten Demagogen, mit Haut und Haar, für die Nachwelt aufbewahren können. Ich bitte Sie jedoch, sagen Sie das nicht dem Pro¬ fessor Lichtenstein in Berlin, der ließe ihn sonst für das zoologische Museum reklamiren, welches Anlaß zu einem Kriege zwischen Preußen und Bayern geben könnte, da wir ihn auf keinen
der letzte Mohikan iſt auch er allein uͤbrig ge¬ blieben von einer ganzen thatkraͤftigen Horde, er, der letzte Demagoge. Sie ſehen alſo, daß wir im neuen Athen, wo es noch ganz an Demagogen fehlt, dieſen Mann brauchen koͤn¬ nen, wir haben an ihm einen ſehr guten Dema¬ gogen, der zugleich ſo zahm iſt, daß er jeden Speichelnapf beleckt, und aus der Hand frißt, Haſelnuͤſſe, Kaſtanien, Kaͤſe, Wuͤrſtchen, kurz alles frißt was man ihm giebt; und da er jetzt einzig in ſeiner Art, ſo haben wir noch den beſonderen Vortheil, daß wir ſpaͤterhin, wenn er krepirt iſt, ihn ausſtopfen laſſen und als den letzten Demagogen, mit Haut und Haar, fuͤr die Nachwelt aufbewahren koͤnnen. Ich bitte Sie jedoch, ſagen Sie das nicht dem Pro¬ feſſor Lichtenſtein in Berlin, der ließe ihn ſonſt fuͤr das zoologiſche Muſeum reklamiren, welches Anlaß zu einem Kriege zwiſchen Preußen und Bayern geben koͤnnte, da wir ihn auf keinen
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der letzte Mohikan iſt auch er allein uͤbrig ge¬
blieben von einer ganzen thatkraͤftigen Horde,
er, der letzte Demagoge. Sie ſehen alſo, daß
wir im neuen Athen, wo es noch ganz an
Demagogen fehlt, dieſen Mann brauchen koͤn¬
nen, wir haben an ihm einen ſehr guten Dema¬
gogen, der zugleich ſo zahm iſt, daß er jeden
Speichelnapf beleckt, und aus der Hand frißt,
Haſelnuͤſſe, Kaſtanien, Kaͤſe, Wuͤrſtchen, kurz
alles frißt was man ihm giebt; und da er jetzt
einzig in ſeiner Art, ſo haben wir noch den
beſonderen Vortheil, daß wir ſpaͤterhin, wenn
er krepirt iſt, ihn ausſtopfen laſſen und als
den letzten Demagogen, mit Haut und Haar,
fuͤr die Nachwelt aufbewahren koͤnnen. Ich
bitte Sie jedoch, ſagen Sie das nicht dem Pro¬
feſſor Lichtenſtein in Berlin, der ließe ihn ſonſt
fuͤr das zoologiſche Muſeum reklamiren, welches
Anlaß zu einem Kriege zwiſchen Preußen und
Bayern geben koͤnnte, da wir ihn auf keinen
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/38>, abgerufen am 21.11.2024.
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