[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.Sperber unter dem zahmen Federvieh, das mit wenn Der neue Liebhaber ernannte den Bona-
venturi zum Gardaroba maggiore, und schenkte ihm einen prächtigen Pallast in Via Maggio, wo er mit der Bianca in allem Ueberfluß lebte. Als dieser aber sich bald zu übermühtig betrug: so ließ ihn der Herzog bey Nacht auf der Straße ermorden, wo er sich noch tapfer wehrte. Ihr einzig Kind, eine Tochter mit Bo- naventuri, wurde mit Ulyß Bentivoglio verheurathet und reich ausgestattet. Keine zwey Monate nach dem Tode der Johanne von Oesterreich, seiner Gemahlin, (einige Jahre nach dem gegenwärtigen Lauf dieser Geschichte) vermählte sich der Herzog mit Bianken in Geheim; welches er ein Jahr darauf allen Höfen bekannt machte. Nach Venedig sandt er den Grafen Sforza von Sperber unter dem zahmen Federvieh, das mit wenn Der neue Liebhaber ernannte den Bona-
venturi zum Gardaroba maggiore, und ſchenkte ihm einen praͤchtigen Pallaſt in Via Maggio, wo er mit der Bianca in allem Ueberfluß lebte. Als dieſer aber ſich bald zu uͤbermuͤhtig betrug: ſo ließ ihn der Herzog bey Nacht auf der Straße ermorden, wo er ſich noch tapfer wehrte. Ihr einzig Kind, eine Tochter mit Bo- naventuri, wurde mit Ulyß Bentivoglio verheurathet und reich ausgeſtattet. Keine zwey Monate nach dem Tode der Johanne von Oeſterreich, ſeiner Gemahlin, (einige Jahre nach dem gegenwaͤrtigen Lauf dieſer Geſchichte) vermaͤhlte ſich der Herzog mit Bianken in Geheim; welches er ein Jahr darauf allen Hoͤfen bekannt machte. Nach Venedig ſandt er den Grafen Sforza von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0286" n="280"/> Sperber unter dem zahmen Federvieh, das mit<lb/> aller Macht herbey gelaufen und geflattert koͤmmt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/><note prev="#note-0285" xml:id="note-0286" next="#note-0287" place="foot" n="*)">Der neue Liebhaber ernannte den Bona-<lb/> venturi zum <hi rendition="#aq">Gardaroba maggiore,</hi> und<lb/> ſchenkte ihm einen praͤchtigen Pallaſt in<lb/><hi rendition="#aq">Via Maggio,</hi> wo er mit der Bianca in allem<lb/> Ueberfluß lebte.<lb/> Als dieſer aber ſich bald zu uͤbermuͤhtig<lb/> betrug: ſo ließ ihn der Herzog bey Nacht<lb/> auf der Straße ermorden, wo er ſich noch<lb/> tapfer wehrte.<lb/> Ihr einzig Kind, eine Tochter mit Bo-<lb/> naventuri, wurde mit Ulyß Bentivoglio<lb/> verheurathet und reich ausgeſtattet.<lb/> Keine zwey Monate nach dem Tode der<lb/> Johanne von Oeſterreich, ſeiner Gemahlin,<lb/> (einige Jahre nach dem gegenwaͤrtigen Lauf<lb/> dieſer Geſchichte) vermaͤhlte ſich der Herzog<lb/> mit Bianken in Geheim; welches er ein<lb/> Jahr darauf allen Hoͤfen bekannt machte.<lb/> Nach Venedig ſandt er den Grafen Sforza<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw></note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [280/0286]
Sperber unter dem zahmen Federvieh, das mit
aller Macht herbey gelaufen und geflattert koͤmmt,
wenn
*)
*) Der neue Liebhaber ernannte den Bona-
venturi zum Gardaroba maggiore, und
ſchenkte ihm einen praͤchtigen Pallaſt in
Via Maggio, wo er mit der Bianca in allem
Ueberfluß lebte.
Als dieſer aber ſich bald zu uͤbermuͤhtig
betrug: ſo ließ ihn der Herzog bey Nacht
auf der Straße ermorden, wo er ſich noch
tapfer wehrte.
Ihr einzig Kind, eine Tochter mit Bo-
naventuri, wurde mit Ulyß Bentivoglio
verheurathet und reich ausgeſtattet.
Keine zwey Monate nach dem Tode der
Johanne von Oeſterreich, ſeiner Gemahlin,
(einige Jahre nach dem gegenwaͤrtigen Lauf
dieſer Geſchichte) vermaͤhlte ſich der Herzog
mit Bianken in Geheim; welches er ein
Jahr darauf allen Hoͤfen bekannt machte.
Nach Venedig ſandt er den Grafen Sforza
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