mor. Der herrliche freye Raum thut einem un- gemein wohl zwischen den Säulen, samt der uneingeschränkten Höhe.
Diese Kirche bleibt die höchste Pracht der Welt, und nichts übertrift sie. Man mag von den gefangnen rührenden Schönheiten nicht weg- gehn, wie von lauter Iphigenien in Tauris, und die ganze Seele stimmt sich daran rund und geschmeidig.
Man sagt, die Säulen wären vom Grab- male Hadrians, der jetzigen Engelsburg, genom- men, und es ist sehr wahrscheinlich. Die Asche des Kaisers muß dort wie in Blumen gelegen ha- ben; unglückliche Manen! Uebrigens ist es den Römern wieder ergangen, wie sie es den Griechen machten; und derjenige, welcher diese Kirche baute, hat vielleicht, wie Mummius bey Fortschaf- fung der geplünderten Statüen von Korinth den Schiffern, eben so den Baumeistern gedroht,
sie
mor. Der herrliche freye Raum thut einem un- gemein wohl zwiſchen den Saͤulen, ſamt der uneingeſchraͤnkten Hoͤhe.
Dieſe Kirche bleibt die hoͤchſte Pracht der Welt, und nichts uͤbertrift ſie. Man mag von den gefangnen ruͤhrenden Schoͤnheiten nicht weg- gehn, wie von lauter Iphigenien in Tauris, und die ganze Seele ſtimmt ſich daran rund und geſchmeidig.
Man ſagt, die Saͤulen waͤren vom Grab- male Hadrians, der jetzigen Engelsburg, genom- men, und es iſt ſehr wahrſcheinlich. Die Aſche des Kaiſers muß dort wie in Blumen gelegen ha- ben; ungluͤckliche Manen! Uebrigens iſt es den Roͤmern wieder ergangen, wie ſie es den Griechen machten; und derjenige, welcher dieſe Kirche baute, hat vielleicht, wie Mummius bey Fortſchaf- fung der gepluͤnderten Statuͤen von Korinth den Schiffern, eben ſo den Baumeiſtern gedroht,
ſie
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mor. Der herrliche freye Raum thut einem un-
gemein wohl zwiſchen den Saͤulen, ſamt der
uneingeſchraͤnkten Hoͤhe.
Dieſe Kirche bleibt die hoͤchſte Pracht der
Welt, und nichts uͤbertrift ſie. Man mag von
den gefangnen ruͤhrenden Schoͤnheiten nicht weg-
gehn, wie von lauter Iphigenien in Tauris,
und die ganze Seele ſtimmt ſich daran rund und
geſchmeidig.
Man ſagt, die Saͤulen waͤren vom Grab-
male Hadrians, der jetzigen Engelsburg, genom-
men, und es iſt ſehr wahrſcheinlich. Die Aſche
des Kaiſers muß dort wie in Blumen gelegen ha-
ben; ungluͤckliche Manen! Uebrigens iſt es den
Roͤmern wieder ergangen, wie ſie es den Griechen
machten; und derjenige, welcher dieſe Kirche
baute, hat vielleicht, wie Mummius bey Fortſchaf-
fung der gepluͤnderten Statuͤen von Korinth den
Schiffern, eben ſo den Baumeiſtern gedroht,
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/341>, abgerufen am 22.11.2024.
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