[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787.kennt sie nicht mehr vor den stolzen Wasser- In schwärmerischen Betrachtungen verloren Ein Zusammenklang von lauter rührenden ver-
kennt ſie nicht mehr vor den ſtolzen Waſſer- In ſchwaͤrmeriſchen Betrachtungen verloren Ein Zuſammenklang von lauter ruͤhrenden ver-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0122" n="114"/> kennt ſie nicht mehr vor den ſtolzen Waſſer-<lb/> leitungen; und gewiß war ſie doch die Haupt-<lb/> urſache, warum Romulus, oder vor ihm ein<lb/> junger Ausflug Griechen hier ſich anniſtete, da<lb/> in den jetzigen weiten Ringmauern ſich keine an-<lb/> dre Quelle befindet.</p><lb/> <p>In ſchwaͤrmeriſchen Betrachtungen verloren<lb/> wand ich hernach in den Farneſiſchen Gaͤrten fuͤr<lb/> ſie einen Myrthenkranz mit allerley Blumen;<lb/> hohlte aus der Nachbarſchaft ein Gefaͤß mit<lb/> Milch und Honig, goß es in ſie aus, bekraͤnzte<lb/> ſie, und ſang ihr wehmuͤthig ein kurzes Trauer-<lb/> lied bey dem Opfer, das ſie Jahrtauſende nicht<lb/> genoß.</p><lb/> <p>Ein Zuſammenklang von lauter ruͤhrenden<lb/> Gefuͤhlen wandelt ich nach Hauſe durch die drey<lb/> noch uͤbrigen Triumphpforten von den ehemali-<lb/> gen ſechs und dreyßigen. Ein ſolcher Freuden-<lb/> bogen, ausgeziert mit den ſchoͤnſten Lebensſcenen<lb/> deſſen, den man empfaͤngt, iſt doch ein ſo recht<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0122]
kennt ſie nicht mehr vor den ſtolzen Waſſer-
leitungen; und gewiß war ſie doch die Haupt-
urſache, warum Romulus, oder vor ihm ein
junger Ausflug Griechen hier ſich anniſtete, da
in den jetzigen weiten Ringmauern ſich keine an-
dre Quelle befindet.
In ſchwaͤrmeriſchen Betrachtungen verloren
wand ich hernach in den Farneſiſchen Gaͤrten fuͤr
ſie einen Myrthenkranz mit allerley Blumen;
hohlte aus der Nachbarſchaft ein Gefaͤß mit
Milch und Honig, goß es in ſie aus, bekraͤnzte
ſie, und ſang ihr wehmuͤthig ein kurzes Trauer-
lied bey dem Opfer, das ſie Jahrtauſende nicht
genoß.
Ein Zuſammenklang von lauter ruͤhrenden
Gefuͤhlen wandelt ich nach Hauſe durch die drey
noch uͤbrigen Triumphpforten von den ehemali-
gen ſechs und dreyßigen. Ein ſolcher Freuden-
bogen, ausgeziert mit den ſchoͤnſten Lebensſcenen
deſſen, den man empfaͤngt, iſt doch ein ſo recht
ver-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |