den ausgestanden, alles ist zur Vollkommenheit ungestört an ihm geworden. Selbst der schönste und edelste Jüngling unter den Sterblichen muß sich vor ihm niederwerfen: und das höchste, was er verlangen kann, ist ein Moment, nicht Huldigung auf ein ganzes Leben.
Schönheit, zur Reife gediehen und gedey- hend, noch ungenossen. Das sich regendste Le- ben wölbt sich sanft hervor in unendlichen For- men, und macht eine entzückende ganze. Adel, für sich bestehend, blickt aus den süßen lustseeligen Augen, ein sonnenheißer Blick von Liebesfülle; flammt die Stirn herab, schwebt auf dem Munde, wo Stolz und Zärtlichkeit zusammen- schmelzen.
Die Mitte des Oberleibs ist kräftig, und gar nicht dünn; die Schultern sind völlig so breit wie die Hüften, und gehen noch darüber hinaus, sanft vom Halse herab gesenkt. Der Unterleib hat zwey zarte Einwölbungen bis wo
die
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den ausgeſtanden, alles iſt zur Vollkommenheit ungeſtoͤrt an ihm geworden. Selbſt der ſchoͤnſte und edelſte Juͤngling unter den Sterblichen muß ſich vor ihm niederwerfen: und das hoͤchſte, was er verlangen kann, iſt ein Moment, nicht Huldigung auf ein ganzes Leben.
Schoͤnheit, zur Reife gediehen und gedey- hend, noch ungenoſſen. Das ſich regendſte Le- ben woͤlbt ſich ſanft hervor in unendlichen For- men, und macht eine entzuͤckende ganze. Adel, fuͤr ſich beſtehend, blickt aus den ſuͤßen luſtſeeligen Augen, ein ſonnenheißer Blick von Liebesfuͤlle; flammt die Stirn herab, ſchwebt auf dem Munde, wo Stolz und Zaͤrtlichkeit zuſammen- ſchmelzen.
Die Mitte des Oberleibs iſt kraͤftig, und gar nicht duͤnn; die Schultern ſind voͤllig ſo breit wie die Huͤften, und gehen noch daruͤber hinaus, ſanft vom Halſe herab geſenkt. Der Unterleib hat zwey zarte Einwoͤlbungen bis wo
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den ausgeſtanden, alles iſt zur Vollkommenheit
ungeſtoͤrt an ihm geworden. Selbſt der ſchoͤnſte
und edelſte Juͤngling unter den Sterblichen
muß ſich vor ihm niederwerfen: und das hoͤchſte,
was er verlangen kann, iſt ein Moment, nicht
Huldigung auf ein ganzes Leben.
Schoͤnheit, zur Reife gediehen und gedey-
hend, noch ungenoſſen. Das ſich regendſte Le-
ben woͤlbt ſich ſanft hervor in unendlichen For-
men, und macht eine entzuͤckende ganze. Adel,
fuͤr ſich beſtehend, blickt aus den ſuͤßen luſtſeeligen
Augen, ein ſonnenheißer Blick von Liebesfuͤlle;
flammt die Stirn herab, ſchwebt auf dem
Munde, wo Stolz und Zaͤrtlichkeit zuſammen-
ſchmelzen.
Die Mitte des Oberleibs iſt kraͤftig, und
gar nicht duͤnn; die Schultern ſind voͤllig ſo
breit wie die Huͤften, und gehen noch daruͤber
hinaus, ſanft vom Halſe herab geſenkt. Der
Unterleib hat zwey zarte Einwoͤlbungen bis wo
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/285>, abgerufen am 22.11.2024.
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