[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787.tore niederschlagen. Es kömmt einem vor, als Die Schlacht Konstantins gehört mit wohl
tore niederſchlagen. Es koͤmmt einem vor, als Die Schlacht Konſtantins gehoͤrt mit wohl
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="22"/> tore niederſchlagen. Es koͤmmt einem vor, als<lb/> ob Raphaels warmes Leben kalt geworden waͤre;<lb/> er iſts, und iſts nicht mehr. Er ſelbſt iſt ganz<lb/> lebendig: hier ſinds nur ſeine Masken. Es<lb/> fehlt die Beſtimmtheit in allen Theilen, fehlen<lb/> die feinen entſcheidenden Zuͤge, die nur von der<lb/> ſchoͤpferiſchen Phantaſie allein unmittelbar in die<lb/> Hand quellen. Man muß ſich zwingen, die<lb/> Perſonen wirklich zu ſehen; bey ihm kann man<lb/> nicht anders.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Schlacht Konſtantins</hi> gehoͤrt mit<lb/> der Verklaͤrung unter Raphaels groͤßte Kompo-<lb/> ſizionen; ſie macht ein ſchoͤnes Ganzes und iſt<lb/> vortreflich angeordnet. Die Hauptfiguren gehen<lb/> gut hervor. Konſtantin druͤckt noch Zorn aus,<lb/> und die Freude regt ſich bey ihm uͤber den Sieg;<lb/> die Gruppe mit dem Reiter vor ſich, deſſen<lb/> Pferd er verwundet, iſt wohl ausgedacht. Der<lb/> Kopf des Maxentius ſtellt einen ſchlechten, grau-<lb/> ſamen und elenden Tyrannen dar uͤberhaupt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wohl</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0030]
tore niederſchlagen. Es koͤmmt einem vor, als
ob Raphaels warmes Leben kalt geworden waͤre;
er iſts, und iſts nicht mehr. Er ſelbſt iſt ganz
lebendig: hier ſinds nur ſeine Masken. Es
fehlt die Beſtimmtheit in allen Theilen, fehlen
die feinen entſcheidenden Zuͤge, die nur von der
ſchoͤpferiſchen Phantaſie allein unmittelbar in die
Hand quellen. Man muß ſich zwingen, die
Perſonen wirklich zu ſehen; bey ihm kann man
nicht anders.
Die Schlacht Konſtantins gehoͤrt mit
der Verklaͤrung unter Raphaels groͤßte Kompo-
ſizionen; ſie macht ein ſchoͤnes Ganzes und iſt
vortreflich angeordnet. Die Hauptfiguren gehen
gut hervor. Konſtantin druͤckt noch Zorn aus,
und die Freude regt ſich bey ihm uͤber den Sieg;
die Gruppe mit dem Reiter vor ſich, deſſen
Pferd er verwundet, iſt wohl ausgedacht. Der
Kopf des Maxentius ſtellt einen ſchlechten, grau-
ſamen und elenden Tyrannen dar uͤberhaupt,
wohl
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