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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
lindert die Schmertzen. Brandtewein über Feigen
angezündet/ ist für den Husten ein bekandtes und heil-
sames Mittel.

4. Oliven-Bäume/ (Olea)

Werden aus Jtalien und Spanien hieher ge-
bracht/ stehen gern in guter schwartzer und luckerer
Erde/ des Winters bleiben sie grün/ und müssen so
dann in der warmen Stube erhalten werden/ sie blü-
hen im Julio/ und geben ihre zeitige Früchte im No-
vember und December.

Jch halte dafür/ es können die Oliven-Bäume
allhier zu Lande durch frische Oliven-Kern/ so zuvor
in Sauerteig-Wasser eingeweichet/ und mit einer
Feilen ohne Verletzung des Keims etwas geöffnet
seyn/ erzielet und aufgebracht werden/ allermassen sie
so gar warme Lufft nicht verlangen/ werden aber wohl
etwas in die wilde Art schlagen/ sed tentare non no-
cet.
Doch steht solches zu versuchen.

Diese werden in Spanien und Narbonensi Gal-
lia
halb oder gantz reiff eingemachet/ und zum An-
fang der Mahlzeit gegessen/ erwecken Appetit/ er-
wärmen den Leib/ sonsten weil sie mittelmäßig erwär-
men/ verzehren sie des Magens überflüßige Feuchte/
und stärcken denselben; Des Oehls ein gut Theil in
warmen (so genannten) Bier genossen/ thut denen
Verwundeten/ und denen/ so sich wehe gethan/ fast
gut/ so es offt gebrauchet/ daß der Schweiß des Oehls
Geruch endlich darzeige. Dienet auch in der Was-
sersucht/ wenn Aland-Wurtzel mit Kofend gekocht/
und solches Decoctum mit Baum-Oehl getruncken
wird.

Son-
N 4

Blumen-Garten.
lindert die Schmertzen. Brandtewein uͤber Feigen
angezuͤndet/ iſt fuͤr den Huſten ein bekandtes und heil-
ſames Mittel.

4. Oliven-Baͤume/ (Olea)

Werden aus Jtalien und Spanien hieher ge-
bracht/ ſtehen gern in guter ſchwartzer und luckerer
Erde/ des Winters bleiben ſie gruͤn/ und muͤſſen ſo
dann in der warmen Stube erhalten werden/ ſie bluͤ-
hen im Julio/ und geben ihre zeitige Fruͤchte im No-
vember und December.

Jch halte dafuͤr/ es koͤnnen die Oliven-Bäume
allhier zu Lande durch friſche Oliven-Kern/ ſo zuvor
in Sauerteig-Waſſer eingeweichet/ und mit einer
Feilen ohne Verletzung des Keims etwas geoͤffnet
ſeyn/ erzielet und aufgebracht werden/ allermaſſen ſie
ſo gar warme Lufft nicht veꝛlangen/ werden aber wohl
etwas in die wilde Art ſchlagen/ ſed tentare non no-
cet.
Doch ſteht ſolches zu verſuchen.

Dieſe werden in Spanien und Narbonenſi Gal-
lia
halb oder gantz reiff eingemachet/ und zum An-
fang der Mahlzeit gegeſſen/ erwecken Appetit/ er-
waͤrmen den Leib/ ſonſten weil ſie mittelmäßig erwaͤr-
men/ verzehren ſie des Magens uͤberfluͤßige Feuchte/
und ſtaͤrcken denſelben; Des Oehls ein gut Theil in
warmen (ſo genannten) Bier genoſſen/ thut denen
Verwundeten/ und denen/ ſo ſich wehe gethan/ faſt
gut/ ſo es offt gebrauchet/ daß der Schweiß des Oehls
Geruch endlich darzeige. Dienet auch in der Waſ-
ſerſucht/ wenn Aland-Wurtzel mit Kofend gekocht/
und ſolches Decoctum mit Baum-Oehl getruncken
wird.

Son-
N 4
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[199/0215] Blumen-Garten. lindert die Schmertzen. Brandtewein uͤber Feigen angezuͤndet/ iſt fuͤr den Huſten ein bekandtes und heil- ſames Mittel. 4. Oliven-Baͤume/ (Olea) Werden aus Jtalien und Spanien hieher ge- bracht/ ſtehen gern in guter ſchwartzer und luckerer Erde/ des Winters bleiben ſie gruͤn/ und muͤſſen ſo dann in der warmen Stube erhalten werden/ ſie bluͤ- hen im Julio/ und geben ihre zeitige Fruͤchte im No- vember und December. Jch halte dafuͤr/ es koͤnnen die Oliven-Bäume allhier zu Lande durch friſche Oliven-Kern/ ſo zuvor in Sauerteig-Waſſer eingeweichet/ und mit einer Feilen ohne Verletzung des Keims etwas geoͤffnet ſeyn/ erzielet und aufgebracht werden/ allermaſſen ſie ſo gar warme Lufft nicht veꝛlangen/ werden aber wohl etwas in die wilde Art ſchlagen/ ſed tentare non no- cet. Doch ſteht ſolches zu verſuchen. Dieſe werden in Spanien und Narbonenſi Gal- lia halb oder gantz reiff eingemachet/ und zum An- fang der Mahlzeit gegeſſen/ erwecken Appetit/ er- waͤrmen den Leib/ ſonſten weil ſie mittelmäßig erwaͤr- men/ verzehren ſie des Magens uͤberfluͤßige Feuchte/ und ſtaͤrcken denſelben; Des Oehls ein gut Theil in warmen (ſo genannten) Bier genoſſen/ thut denen Verwundeten/ und denen/ ſo ſich wehe gethan/ faſt gut/ ſo es offt gebrauchet/ daß der Schweiß des Oehls Geruch endlich darzeige. Dienet auch in der Waſ- ſerſucht/ wenn Aland-Wurtzel mit Kofend gekocht/ und ſolches Decoctum mit Baum-Oehl getruncken wird. Son- N 4

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/215>, abgerufen am 25.11.2024.