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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
über/ wann sie fünff oder sechs Blätter gewon-
nen/ können sie hin und wieder versetzt/ und nach-
gehends der Saamen davon in trucknem Wetter
aufgenommen/ und wieder verpflantzt werden.

Blühet im Junio/ ist ein herrliches
Kraut/ und wird von seinem Nahmen (apo-
stematibus
) innerlichen Geschweren also ge-
nant/ sonsten in Seitenweh/ im Halß-Ge-
schwür
(angina) Husten und Fistelen/ wie
auch äusserlich im Ausschlag
(scabie) und
sonderlich in Erb-Grind/ im Schiebern

(furfuribus) und Niesen des Haupts/ bevor-
ab in schmertzen den Gülden-Ader im Was-
ser gesotten/ und der Dampff auffm hohlen
Stuhl aufgenommen/ gebraucht; Wir
Teutschen erfahren nunmehr/ daß die Wur-
tzel/ insonderheit des Krauts/ das purpur-

Blumen trägt/ der sonst bekannten und be-
rühmten
salsae parillae, sarsaeparillae, die Frantzo-
sen zu curiren/ nichts nachgebe.

4. Carduus Mariae, Carduus benedictus, Ma-
rien- oder Frauen-Distel.

Wächst viel in Teutschland/ hat schöne grün und
weiß gefleckte Blätter/ wie der wilde Crocus und eine
Pomerautz-farbigte Blume: Die Römische Distel
aber wächst zu oberst wie ein Nätzlein/ und gleichet
mit der Blume den Zwiebel-Blumen/ welche aber
ein Jahr stehet ehe sie Blumen trägt/ wann sie fünff
oder 6. Blätter gewonnen/ wird sie versetzet.

Dessen Saamens Gebrauch zu 1. Qventlein/ ist in
Seiten-Weh/ in Wasser- und gelber Sucht mit

Wein

Blumen-Garten.
uͤber/ wann ſie fuͤnff oder ſechs Blaͤtter gewon-
nen/ koͤnnen ſie hin und wieder verſetzt/ und nach-
gehends der Saamen davon in trucknem Wetter
aufgenommen/ und wieder verpflantzt werden.

Bluͤhet im Junio/ iſt ein herrliches
Kraut/ und wird von ſeinem Nahmen (apo-
ſtematibus
) innerlichen Geſchweren alſo ge-
nant/ ſonſten in Seitenweh/ im Halß-Ge-
ſchwuͤr
(angina) Huſten und Fiſtelen/ wie
auch aͤuſſerlich im Ausſchlag
(ſcabie) und
ſonderlich in Erb-Grind/ im Schiebern

(furfuribus) und Nieſen des Haupts/ bevor-
ab in ſchmertzen den Guͤlden-Ader im Waſ-
ſer geſotten/ und der Dampff auffm hohlen
Stuhl aufgenommen/ gebraucht; Wir
Teutſchen erfahren nunmehr/ daß die Wur-
tzel/ inſonderheit des Krauts/ das purpur-

Blumen traͤgt/ der ſonſt bekannten und be-
ruͤhmten
ſalſæ parillæ, ſarſæparillæ, die Frantzo-
ſen zu curiren/ nichts nachgebe.

4. Carduus Mariæ, Carduus benedictus, Ma-
rien- oder Frauen-Diſtel.

Waͤchſt viel in Teutſchland/ hat ſchoͤne gruͤn und
weiß gefleckte Blätter/ wie der wilde Crocus und eine
Pomerautz-farbigte Blume: Die Roͤmiſche Diſtel
aber waͤchſt zu oberſt wie ein Naͤtzlein/ und gleichet
mit der Blume den Zwiebel-Blumen/ welche aber
ein Jahr ſtehet ehe ſie Blumen traͤgt/ wann ſie fuͤnff
oder 6. Blaͤtter gewonnen/ wird ſie verſetzet.

Deſſen Saamens Gebrauch zu 1. Qventlein/ iſt in
Seiten-Weh/ in Waſſer- und gelber Sucht mit

Wein
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[203/0219] Blumen-Garten. uͤber/ wann ſie fuͤnff oder ſechs Blaͤtter gewon- nen/ koͤnnen ſie hin und wieder verſetzt/ und nach- gehends der Saamen davon in trucknem Wetter aufgenommen/ und wieder verpflantzt werden. Bluͤhet im Junio/ iſt ein herrliches Kraut/ und wird von ſeinem Nahmen (apo- ſtematibus) innerlichen Geſchweren alſo ge- nant/ ſonſten in Seitenweh/ im Halß-Ge- ſchwuͤr (angina) Huſten und Fiſtelen/ wie auch aͤuſſerlich im Ausſchlag (ſcabie) und ſonderlich in Erb-Grind/ im Schiebern (furfuribus) und Nieſen des Haupts/ bevor- ab in ſchmertzen den Guͤlden-Ader im Waſ- ſer geſotten/ und der Dampff auffm hohlen Stuhl aufgenommen/ gebraucht; Wir Teutſchen erfahren nunmehr/ daß die Wur- tzel/ inſonderheit des Krauts/ das purpur- Blumen traͤgt/ der ſonſt bekannten und be- ruͤhmten ſalſæ parillæ, ſarſæparillæ, die Frantzo- ſen zu curiren/ nichts nachgebe. 4. Carduus Mariæ, Carduus benedictus, Ma- rien- oder Frauen-Diſtel. Waͤchſt viel in Teutſchland/ hat ſchoͤne gruͤn und weiß gefleckte Blätter/ wie der wilde Crocus und eine Pomerautz-farbigte Blume: Die Roͤmiſche Diſtel aber waͤchſt zu oberſt wie ein Naͤtzlein/ und gleichet mit der Blume den Zwiebel-Blumen/ welche aber ein Jahr ſtehet ehe ſie Blumen traͤgt/ wann ſie fuͤnff oder 6. Blaͤtter gewonnen/ wird ſie verſetzet. Deſſen Saamens Gebrauch zu 1. Qventlein/ iſt in Seiten-Weh/ in Waſſer- und gelber Sucht mit Wein

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/219>, abgerufen am 25.11.2024.